Neue Initiativen: Wie sich die Zivilgesellschaft untereinander hilft

Die Corona-Krise betrifft uns alle. Deshalb heißt es: Ärmel hochkrempeln und mit anpacken. Wir zeigen euch ein paar Initiativen, mit denen ihr einander helfen könnt.
Viktoria Klimpfinger Aktualisiert am 16.05.2020
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(c) My Life Through A Lense / Unsplash

Seit die Corona-Krise auch in Österreich angekommen ist, haben sich unzählige private Initiativen und Plattformen gegründet, um sich gegenseitig zumindest aus der Distanz unter die Arme zu greifen. Ein paar haben wir hier aufgelistet, wir sind uns aber sicher, dass wir diese Liste in den kommenden Wochen Punkt für Punkt erweitern dürfen. Außerdem gibt’s ein paar Tipps, wie ihr selbst etwas beitragen könnt. Also: Haltet’s z’samm und schaut’s aufeinand‘!

#Nachbarschaftschallenge

Kurz nachdem die Regierung die ersten Maßnahmen verkündet hatte, ging eine private Initiative viral: die Nachbarschaftschallenge, initiiert von Frederika Ferková und Andreas Berger. Um Menschen aus den Risikogruppen zu unterstützen, hingen sie einen Zettel in ihrem Wohnhaus auf, auf dem sie anbieten, Einkäufe und anderes für ihre gefährdeteren Nachbarinnen und Nachbarn zu übernehmen. Mittlerweile tun es ihnen immer mehr Menschen gleich und posten ihre eigenen Zettel. Online gibt es mittlerweile sogar einige Vorlagen zum Download. Und auch die Stadt Wien hat eine Hotline eingerichtet, um die Risikogruppe im Alltag zu unterstützen.

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Guter Zweck

Helfen leicht gemacht: Auf der bereits länger bestehenden Plattform Guter Zweck sind aktuell über 160 verschiedene soziale Organisationen gelistet, die ihr je nach Möglichkeit mit einer Geldspende, Sachspende, Zeitspende oder Blutspende unterstützen könnt. Stöbert euch am besten einfach durch und diskutiert gemeinsam mit der WG oder dem Partner, der Partnerin, für welchen guten Zweck ihr euch aktuell einsetzen möchtet.

#Hilferegister

Auch das neu gegründete Hilferegister will sozialen Initiativen eine Plattform bieten und so Helfende und Hilfesuchende miteinander connecten. Knapp 1000 Initiativen in ganz Österreich sind gelistet und mithilfe verschiedener Filter ist es möglich, die passende Initiative in nächster Nähe zu finden.

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Support your Grätzl

Auf der Seite Support your Grätzl geht es ganz konkret darum, lokale Betriebe und Geschäfte in Zeiten der Corona-Krise zu unterstützen. Hier gibt es künftig Infos bei welchen kleineren Unternehmen ihr etwa online bestellen könnt oder wie ihr jenen, die keinen Online-Shop anbieten können, auf anderem Weg unter die Arme greifen könnt.

Initiative Pro-Hund

Die Initiative Pro-Hund hat gemeinsam mit dem Dachverband Tierschutz 2.0 und seinen Tierschutzvereinen eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, in der man sich gegenseitig um tierische Notfälle kümmert. Alle Hilfeleistungen, die in der Gruppe angeboten werden, sind selbstverständlich auf ehrenamtlicher Basis – „an der Not anderer verdienen zu wollen, ist nichts, was wir unterstützen möchten“, liest man auf der Website der Initiative. Gut so!

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Team Österreich

Das vom Roten Kreuz und Hitradio Ö3 initiierte Team Österreich gibt es schon länger und wird immer dann relevant, wenn es zu Krisensituationen kommt. Freiwillige können sich online anmelden, wenn sie helfen wollen. Werden sie gebraucht, werden die Mitglieder im betroffenen Bezirk per SMS verständigt. Wer Zeit hat, antwortet ganz einfach mit „Ja“ und kann die professionellen Einsatzkräfte mit verschiedenen Hilfestellungen unterstützen. 50.000 Österreicherinnen und Österreicher sind bereits Teil des Netzwerks – stark!

Wirtschaft hilft Schule

E-Learning war für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und auch Eltern das Schlagwort der Stunde. Obwohl sich die Klassenzimmer nach und nach wieder füllen dürfen, wird uns das Heimlernen wahrscheinlich noch einige Zeit begleiten. Die Initiative Wirtschaft hilft Schule von Unternehmensberaterin Kathrin Kränkl, Historikerin Clara Langthaler und dem Grafikdesignbüro Gebrüder Pixel teilt seine Expertise und unterstützt Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler dabei, das Klassenzimmer zu digitalisieren. Auf der Website der Initiative findet man schrittweise Anleitungen, wie man Videokonferenzen plant und durchführt – auch für Menschen ohne fortgeschrittene Computerkenntnisse.

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Kulturschaffende unterstützen

Große Sorge und noch größerer Frust macht sich zurzeit auch bei Kulturschaffenden breit. Während Geschäfte und Lokale schrittweise wieder öffnen dürfen, sind Veranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt. Also verrichten viele ihre Arbeit online, oft allerdings mit großen Einkunftseinbußen. Weil online nicht gleich gratis bedeutet, haben sich Initiativen wie die Homestage Festivals gegründet, die die Facebook-Live-Auftritte ihrer Künstlerinnen und Künstler durch Crowdfunding finanzieren. Auf der Plattform Little Big Art könnt ihr die Kunstschaffenden etwa via Paypal unterstützen.

#useupchallenge

Mal unter uns: Gehörst du vielleicht auch zu den panischen Hamsterkäuferinnen und Hamsterkäufern, die ihren Vorratsschrank voller Konservendosen, Nudeln, Reis und – warum auch immer? – Toilettenpapier haben? Erwischt! Aber keine Sorge, auch dafür gibt’s die passende Online-Initiative: die #useupchallenge! Die gibt’s zwar schon deutlich länger – die Hashtags auf Instagram gehen zurück bis ins Jahr 2014 –, aber nachhaltiges Einkaufen und Essen ist ja auch über die Corona-Maßnahmen hinaus relevant. Dabei geht es darum, sich selbst herauszufordern: Wie lange schaffst du es, ausschließlich von deinen Vorräten zu leben? Wobei man in diesem Zusammenhang wohl darauf hinweisen sollte, dass ein kleiner Vorrat an haltbaren Lebensmitteln zu jeder Zeit ratsam ist. Wenn ihr euch am Ende der Corona-Maßnahmen noch reichlich Proviant übrig bleibt, spendet ihr ihn am besten, etwa der Obdachlosenhilfsaktion.at. So war der Hamsterkauf nicht umsonst!

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Gabenzäune

Apropos Obdachlosenhilfe: Während des Shutdowns hatten es obdachlose Menschen noch schwerer als ohnehin. Um möglichst niederschwellig Spenden verteilen und entgegennehmen zu können, haben sich nach deutschem Vorbild sogenannte Gabenzäune gebildet. An diese Hilfe-Zäune, wie man sie in Österreich nennt, kann man ganz einfach Sackerln mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und allem, was hilft, aufhängen und obdachlose Menschen können sich frei bedienen. Genaueres dazu haben wir in einem eigenen Artikel für euch recherchiert. 

https://www.instagram.com/p/B-WqkONleqS/

Ihr wollt euch noch genauer über die Nachbarschaftschallenge informieren? Wir haben mit Initiatorin Frederika gesprochen. Die größte Challenge ist für euch immer noch das Homeoffice? We’ve got your back und haben einen Survival-Guide für euch.

(c) Beitragsbild | My Life Through A Lense | Unsplash

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