Die 10 großen Weitwanderwege, die durch Österreich führen
Habt ihr Lust auf eine sportliche Challenge? In Österreich könnt ihr 10 Weitwanderwege entlang wandern, die mindestens 300 Kilometer lang sind und durch drei oder mehr Bundesländer führen. Wir geben euch einen Überblick über die Strecken.
Je länger, desto besser, findet ihr? Dann werdet ihr die 10 großen Weitwanderwege lieben, die euch durch ganz Österreich führen. Auf mehreren hundert Kilometern lernt ihr Österreich damit wandernd kennen. Wer sich für einen konkreten Weg entschieden hat: Der Alpenverein betreut die Wege und gibt für alle Weitwanderwege Wanderführer heraus.
Bisher ist es laut Alpenverein übrigens etwa 75 Personen gelungen, alle zehn Weitwanderwege zu begehen – eine (sehr motivierte) Person hat das sogar zweimal bewerkstelligt. Wenn ihr euch die Riege der Weitwanderer und Weitwanderinnen eingliedern wollt, könnt ihr euch auch ein Wanderabzeichen abholen.
Der Nordalpenweg
Einmal von Ost nach West, bitte! Der Nordalpenweg darf die Nummer 01 der großen Weitwanderwege in Österreich tragen und führt euch vom Neusiedler See zum Bodensee. Die beiden Seen könntet ihr zwar ganz einfach mit den Öffis erreichen, aber das ist ja nicht der Sinn und Zweck von Weitwanderwegen. Ihr durchwandert auf 1.000 Kilometern alle Bundesländer bis auf Wien und Kärnten und kommt hoch hinaus: Der Weitwanderweg führt euch großteils durch hochalpines Gebiet, auf beinahe 3.000 Meter Seehöhe. Bevor ihr loswandert, müsst ihr euch für eine Route entscheiden. Entweder beginnt ihr in Perchtoldsdorf in der Nähe von Wien, oder im Burgenland. So oder so landet ihr nach 5 Etappen beim Karl-Ludwig-Haus auf der Rax. Weiter geht es unter anderem durch das Gesäuse, über Hochkönig, Karwendelgebirge und Zugspitze bis zu den Lechtaler Alpen, Arlberg und Bregenzerwald nach Bregenz.
Pssst: Auf unserer Entdeckerei radeln wir mit dem E-Bike vom Neusiedler See zum Bodensee und nehmen euch mit in die schönsten Regionen des Landes! Alle Infos dazu findet ihr in unserer Liste.
Der Zentralalpenweg
Der Weitwanderweg mit der Nummer 02 führt euch ebenfalls von Ost nach West, diesmal aber über die Zentralalpen. Mit 1.200 Kilometern ist der Zentralalpenweg der längste Wanderweg Österreichs. Und ein weiterer Superlativ reiht sich hier ein: Denn der höchste Punkt des Weitwanderwegs liegt auf rund 3.400 Metern. Kein anderer der zehn großen Weitwanderwege führt euch höher hinauf.
Die Strecke geht von Hainburg an der Donau in Niederösterreich nach Feldkirch in Vorarlberg. Weil ihr auf dem Weg teilweise Gletscher und abschnittsweise sehr anspruchsvolle Etappen zurücklegen müsst, gibt es streckenweise gletscherfreie Alternativrouten. Auf die könnt ihr ausweichen, wenn die Witterungsbedingungen die eigentliche Route nicht zulassen. Der Weg führt euch unter anderem durch das Hochwechselgebiet, die Fischbacher Alpen, den Nationalpark Hohe Tauern, das Zillertal, die Ötztaler Alpen, ins Montafon bis nach Feldkirch.
Der Südalpenweg
Wir waren in den Nordalpen, in den Zentralalpen und jetzt folgen in logischer Konsequenz die Südalpen. Der dritte österreichische Weitwanderweg verläuft vom Steirischen Weinland etwa 660 Kilometer durch die Karawanken, über den karnischen Höhenweg bis nach Sillian. Ihr wandert an der südlichen Landesgrenze entlang und geht streckenweise auch auf italienischem und slowenischem Gebiet.
Wer nach 500 Kilometern noch nicht genug hat, kann noch durch die Dolomiten bis nach Bozen in Südtirol weitergehen. Unterwegs kommt ihr an gemütlichen Buschenschenken, grünen Weingärten und Almen genauso vorbei wie an alpinen Abschnitten mit Panorama-Ausblick. Von Bad Radkersburg bis Sillian sind es 25 Etappen, bis nach Bozen insgesamt 34.
Der Voralpenweg
Auch am vierten österreichischen Weitwanderweg könnt ihr Grenzen überschreiten: Der Voralpenweg führt von Wien nach Bad Reichenhall und kann dann über den Maximiliansweg in Bayern bis nach Bregenz fortgesetzt werden. Der Weg ist im Vergleich zu den anderen Weitwanderwegen relativ flach, da man nie über 2.000 Meter Seehöhe hinaus kommt. Ausdauer braucht es für die gut 870 Kilometer aber allemal. Ihr könnt vom Kahlenberg aus entweder über die nördliche oder die südliche Wienerwaldroute starten, geht dann durch das Ybbs-, Enns- und Steyrtal, ins Salzkammergut und Berchtesgadener Land. Ab Bad Reichenhall wandert ihr durch die bayerischen Voralpen bis in den Bregenzerwald.
Nord-Süd-Weitwanderweg
Nachdem wir jetzt auf vier verschiedenen Routen von Osten nach Westen gewandert sind, wechseln wir am fünften österreichischen Weitwanderweg die Himmelsrichtungen. Vom Waldviertel wandert ihr etwa 500 Kilometer lang südwärts bis nach Eibiswald in der Steiermark. Startpunkt ist die Nebelsteinhütte, es geht durch die Wachau, das Mostviertel und vorbei am Erlaufsee bei Mariazell, über die Hochschwab bis ins steirische Weinland. Die Etappen sind vielseitig und abwechslungsreich: Ihr wandert durch die Wachauer Weinberge, das weststeirische Almenland und auf alpinen Höhenwegen.
Pilgerwege nach Mariazell
Nicht nur der Nord-Süd-Weitwanderweg führt nach Mariazell – nein, es gibt ein ganzes Wegenetz an Wallfahrtswegen, die sich sternförmig durch Österreich ziehen und in Mariazell zusammenlaufen. Fasst man sie alle zusammen, dann ergibt sich mit den Pilgerwegen nach Mariazell der sechste große österreichische Weitwanderweg. Wollt ihr sie alle gehen, legt ihr gut 1.400 Kilometer zurück. Das Wegenetz setzt sich aus dem Wiener, dem Niederösterreichischen, dem Burgenländischen, dem Salzburger, dem Oberösterreichischen, dem Steirischen und dem Kärntner Mariazellerweg zusammen. Gleichzeitig verbinden die Wege auch jeweils die Landeshauptstadt der genannten Bundesländer mit Mariazell.
Ostösterreichischer Grenzlandweg
In unserem Artikel über Grenzwanderwege zu Österreichs Nachbarländern haben wir euch bereits einige Möglichkeiten gezeigt, wie ihr wandernd Grenzen überschreiten könnt. Der Weitwanderweg 07 führt euch ebenfalls an Landesgrenzen (und mit 720 Kilometern Länge eventuell auch einmal an körperliche Grenzen). Los geht es am Nebelstein in Niederösterreich, ihr wandert nahe der tschechischen Grenze, dann durch Wien und weiter ins Burgenland, wo ihr euch an den Grenzen zur Slowakei und zu Ungarn bewegt. Hier gibt es zwei Varianten: entweder folgt ihr der ungarisch-burgenländischen Grenze oder ihr wandert durch das oststeirische Wein- und Vulkanbergland. Egal für welche Variante ihr euch entscheidet, euer Ziel ist Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze.
Der Eisenwurzenweg
Vom nördlichsten Punkt in Österreich zum südlichsten geht ihr auf dem Eisenwurzenweg. Los geht es bei Rottal im Waldviertel, dann führt euch die 580 Kilometer lange Route durch den Naturpark Nordwald, die Ysperklamm, weiter ins Ybbstal und über die Ennstaler Alpen und den Naturpark Eisenwurzen. Weiter geht es ins Murtal und über den Zirbitzkogel, der mit 2.396 Metern Seehöhe den höchsten Punkt des achten Weitwanderwegs markiert. Über die Saualpe gelangt ihr nach Völkermarkt, quert die Drau und wandert weiter zu den Karawanken an der Grenze zu Slowenien. Am Grenzübergang beim Seebergsattel endet der Weitwanderweg.
Der Salzsteigweg
Der neunte Weitwanderweg ist der kürzeste der zehn großen Weitwanderwege. Wobei: Kurz ist natürlich relativ, denn der Salzsteigweg führt euch auf immerhin 430 Kilometern vom Mühlviertel nach Arnoldstein in Kärnten. Der Weg beginnt im Mühlviertel, geht durch Linz zum Toten Gebirge, die Niederen Tauern und durch die Nockberge. Über Villach gelangt ihr dann schließlich nach Arnoldstein. Auf dem Weitwanderweg bekommt ihr landschaftlich einiges geboten: Euch erwartet eine abwechslungsreiche Wanderung durch Hügelland genauso wie alpine Regionen, ihr kommt an Seen vorbei und wandert durch Täler.
Der Rupertiweg
Der letzte der großen Weitwanderwege in Österreich ist der Rupertiweg, der euch ebenfalls durch Oberösterreich, Salzburg und Kärnten führt. Die Route reicht vom Bärenstein im Böhmerwald auf etwa 560 Kilometern bis zum Nassfeld in Kärnten. Vom Böhmerwald wandert ihr über den Hausruck, durch das Berchtesgadener Land sowie das Steinerne Meer bis zu den Hohen Tauern, später geht es durch das Drautal in die Gailtaler und die östlichen Karnischen Alpen. In Kärnten kommt ihr am letzten Abschnitt am Weissensee vorbei und steigt anschließend von Hermagor aufs Nassfeld auf. Und falls ihr euch jetzt noch fragt, warum der Weg Rupertiweg heißt: Der Name leitet sich vom Schutzpatron des Landes Salzburg, dem Heiligen Rupert von Salzburg, ab.
Ihr wollt gleich vor der Haustür mit dem Weitwanderweg starten? Wir zeigen euch Weitwanderwege, die ihr von Wien aus machen könnt. Wenn ihr noch neu im Weitwander-Game seid, haben wir auch Weitwanderwege für Einsteiger*innen parat.