Alles, was du übers Parken in Wien wissen musst
Wo kann ich gratis parken, wo ist es kostenpflichtig, was ist eigentlich dieses ominöse Parkpickerl, wie bekomme ich es und wo gibt es Parkscheine? Wir haben alle wissenswerten Infos zum Thema parken in Wien gesammelt. Wir wünschen gute Fahrt beziehungsweise gutes Parken!
Es gibt Dinge im Leben, bei denen man als Laie*Laiin oft nicht so ganz durchblickt. Quantenphysik wäre zum Beispiel so eine Sache. Oder komplexe chemische Verbindungen und alles, was man an der Börse so macht. Oder eben das Thema Parken in Wien. Deshalb haben wir versucht, die Thematik so einfach wie möglich aufzuarbeiten und dir sämtliche Fakten und Infos übers Parken in Wien zusammenzufassen. Wir wünschen vorab schon mal viel Erfolg bei der Parkplatzsuche!
Was ist eigentlich das Parkpickerl?
Alle haben schon mal davon gehört, egal, ob sie in Wien mit dem Auto unterwegs sind oder nicht. Doch was es eigentlich genau mit dem Wiener Parkpickerl auf sich hat, wissen viele nicht. Dabei ist es – zumindest seit 1. März 2022 – relativ klar: Denn seit diesem Stichtag gilt das Parkpickerl in allen Bezirken der Stadt. Das bedeutet, dass das Parken in ganz Wien nur mehr entweder mit Parkpickerl oder mit einem gültigen Parkschein erlaubt ist. Das bedeutet, dass im Prinzip alle Parkmöglichkeiten in Wien damit als gebührenpflichtige Kurzparkzonen eingestuft sind.
So funktioniert die Kurzparkzone
Die flächendeckende Kurzparkzone gilt von Montag bis Freitag an Werktagen von 9 bis 22 Uhr. Zu dieser Zeit kannst du mit einem gültigen Parkschein für maximal zwei Stunden parken. Als Besitzer*in eines Parkpickerls kannst du zu dieser Zeit in dem Bezirk, in dem dein Hauptwohnsitz gemeldet ist, und in den einzelnen Überlappungszonen zu angrenzenden Bezirken – sofern vorhanden – so lange parken, wie du möchtest. In anderen Bezirken ist dir das Parken nur mit einem gültigen Parkschein für maximal zwei Stunden gestattet. Außerdem gibt es in einigen Bezirken eigens beschilderte Parkplätze, die ausschließlich Besitzer*innen des Parkpickerls dieses Bezirks vorbehalten sind. Eine Übersicht über die Anwohner*innen-Parkplätze hat die Stadt Wien auf ihrer Website parat.
Ausnahmen gelten für bestimmte Geschäftsstraßen in Wien. In diesen gilt die Kurzparkzonen-Regel von Montag bis Freitag an Werktagen von 8 bis 18 Uhr und auch samstags von 8 bis 12 Uhr. Die Parkdauer mit Parkpickerl oder gültigem Parkschein beträgt in diesen Straßen maximal eineinhalb Stunden.
Wie bekomme ich ein Parkpickerl?
Das Parkpickerl beantragst du online oder direkt am Magistrat für mindestens vier und maximal 24 Monate. Die Kosten belaufen sich auf 10 Euro im Monat, egal, in welchem Bezirk du gemeldet bist. Außerdem fällt bei jedem Parkpickerl-Antrag, egal ob Neuausstellung oder Verlängerung, eine Bundesabgabe von 14,30 Euro bzw. eine Verwaltungsabgabe beim Magistratischen Bezirksamt von 37,50 Euro an. Die Gebühren verringern sich etwas, wenn ihr den Antrag online mit ID Austria stellt.
Mit den Einnahmen, die durch den Verkauf von Parkpickerl und Parkscheinen entstehen, werden in der Stadt Wien Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs und der Verkehrssicherheit für Autofahrer*innen, Radler*innen und Benutzer*innen der Öffis getätigt. Bestimmte Personen können sich aber von den Parkgebühren befreien lassen. Details dazu erläutert die Stadt Wien auf ihrer Website.
Wo gibt es in Wien Parkscheine?
Automaten für Parkscheine gibt es in Wien grundsätzlich nicht. Du bekommst die Parkscheine in Trafiken, kannst dir einen gültigen digitalen Parkschein aber auch mittels Handy holen: Das Ganze nennt sich Handyparken und funktioniert mit der Handyparken-App oder, indem du den Parkschein per SMS einlöst. Zehn Minuten, bevor dein Parkschein verfällt, wirst du benachrichtigt und kannst ihn auf Wunsch verlängern. Egal, wie du dir ihn besorgst: Zahlen musst du für einen Parkschein in Wien 1,25 Euro pro halbe Stunde, bis 15 Minuten ist es gratis, einen Parkschein musst du dennoch ausfüllen.
Gratis parken in Wien
Apropos gratis: Wie wir gelernt haben, ist Parken in Wien fast ausschließlich kostenpflichtig möglich – sei es durch Parkpickerl oder Parkschein. Ein paar wenige Ausnahmen gibt es aber doch noch. Im 14., 17., 21., 22. und 23. Bezirk findest du einige Gebiete, die von der Kurzparkzonen-Regelung ausgenommen sind und wo du kostenlos parken kannst. Welche Gebiete das genau sind, kannst du auf der Website der Stadt Wien nachlesen.
Parkgaragen in Wien
Neben der flächendeckenden Kurzparkzone findest du auch jede Menge Parkgaragen in Wien, in denen du dein Gefährt abstellen kannst. Das Parkleitsystem für Wien ist so konzipiert, dass du im Idealfall auch möglichst rasch einen Stellplatz findest. Eine Übersicht über Parkgaragen in Wien und ganz Österreich findest du auf dieser Website der Wirtschaftskammer Österreich. Sie sind oft auch eine praktische Gelegenheit, um das Auto unbesorgt stehenzulassen und auf die Öffis in Wien umzusteigen. Wenn du nicht nur einen Parkplatz auf Zeit, sondern einen fixen Stellplatz suchst oder anbieten möchtest, kannst du den Service der Wiener Parkplatzbörse zurate ziehen.
Von Strafzettel bis Abschleppdienst
Wenn du es mit den Parkregeln in Wien mal nicht so genau genommen hast, kann dir je nach Vergehen ein Strafzettel oder sogar eine Anzeige blühen. Wurde dein Auto so abgestellt, dass es beispielsweise eine Bim oder andere Arten des Verkehrs behindert, kann es jederzeit abgeschleppt werden. Was du tun kannst, wenn dein Auto abgeschleppt wurde, und wo du es gegen welche Gebühr wieder abholen kannst, hat die Stadt Wien ebenfalls für dich zusammengefasst.