Die schönsten Plätze zum Flanieren in Wien
Gibt es etwas Schöneres, als ganz entspannt auf einem Weg entlang zu flanieren, die Blätter rascheln zu hören, den Wind auf der Haut zu spüren und sich von der Sonne küssen zu lassen? Wir verraten euch, wo ihr solche Orte zum Flanieren in Wien findet.
Flanieren ist etwas ganz Besonders. Es bedeutet, dass man sich Zeit nimmt und ohne bestimmtes Ziel umher schlendert. Dabei entdeckt man oft die schönsten Ecken und Winkel einer Stadt. Wir möchten euch hier einige schöne Plätze zum Flanieren ans Herz legen und hoffen, dass ihr die Strecken mit wachem Auge genießen und allerhand erspähen könnt. Fröhliches Flanieren euch!
Rund um den Yppenplatz und vorbei am Brunnenmarkt
Wir starten sogleich in ein turbulentes und sehr quirliges Plätzchen zum Flanieren in Wien. Rund um den Yppenplatz gibt es allerhand zu entdecken. Egal, ob man sich bei einem der vielen Cafés am Platz für den Weg einen Kaffee to go holt oder lieber kleine Zwischenstopps auf dem Brunnenmarkt einlegen möchte, auf dieser Tour wird es nie langweilig. Am besten startet ihr direkt beim Yppenplatz und umrundet diesen einmal. Vielleicht fällt euch ja das eine oder andere besondere Gebäude auf, denn es tut sich viel vor Ort. Wir mögen zum Beispiel die Paradice Board Game Bar sehr. Nachdem ihr euch dort einige Eindrücke geholt habt, taucht ihr ein in das wuselige Treiben auf dem Brunnenmarkt. Ein bisschen Urlaubsstimmung à la Marokko kommt garantiert auf und man verfällt quasi wie von selbst in einen entspannten Flanier-Modus.
Landstraßer Hauptstraße und Sünnhof
Die Landstraßer Hauptstraße wirkt auf den ersten Blick nur bedingt geeignet zum Flanieren, sofern man bei der U-Bahn-Station Wien Mitte heraus kommt. Ihr biegt jedoch gleich ab und steckt vielleicht auf dem Weg noch den Kopf bei Joseph Brot hinein, für eine kleine Wegzehrung. Nach ein paar hundert Metern steht ihr schon vor dem Sünnhof. Hier könnt ihr eure Handys zücken, denn es erwartet euch eine stimmungsvolle Kulisse. Es ist euch überlassen, ob ihr durch die Gasse flanieren oder lieber weiter entlang der kleinen Läden und Geschäfte auf der Landstraßer Hauptstraße gehen möchtet.
Legt auf jeden Fall noch eine Pause beim Rochusmarkt ein. Flaniert außerdem durch die noblen Häuserzeilen in Richtung des Arenbergparks. Dort steht noch einer der Wiener Flaktürme, zu dessen Fuß reges Parktreiben zu beobachten ist. Wir sind immer wieder überrascht darüber, was der 3. Bezirk alles zu bieten hat, und entdecken jedes Mal neue und versteckte Gassen und Lokalitäten. Wir hoffen, es geht euch ebenfalls so.
Von der Hauptuni bis zur Hofburg
Kennt ihr schon den Gastgarten vom Café Diglas im Schottenstift? Eine kleine Stadtoase mitten im Tumult. Bevor ihr zur Freyung abbiegt, schlendert unbedingt noch durch die wunderschöne Passage vom Palais Ferstel. Auch, wenn ihr schon viele Fotos von dort habt, mit bewusstem Auge und Blick für die Details und Verzierungen kann man auch dort alles nochmal neu erleben. Weiter geht es bis zum Michaelerplatz und dort biegt ihr rechts von der katholischen Kirche St. Michael in eine kleine Passage ein. Ihr gelangt in einen romantischen Innenhof und kommt bei der Habsburgergasse wieder heraus. Von dort aus würden wir euch empfehlen, das Flanieren selbst in die Hand zu nehmen.
Der 1. Bezirk wartet mit so vielen Hinterhöfen und wunderschönen Fassaden auf, dass einem ganz schwindelig werden kann. Bis vor Kurzem wusste die Redaktion zum Beispiel nur bedingt von einem wahren Geheimtipp, der stets verzückt: Bei Lederleitner im Börsegebäude taucht man sprichwörtlich ab. Es geht in die Kellergewölbe einer alten Markthalle unter der Börse. Euch erwarten dort exotische Blumen und generell viel Grün, das den Pflanzenliebhaber*innen das Herz höher schlagen lässt. Bringt unbedingt etwas mehr Zeit mit, denn es gibt viel zu entdecken.
Prächtige Praterstraße und Prater Hauptallee
Nun taucht ihr in die grüne Lunge der Leopoldstadt ein: Die Prater Hauptallee eignet sich ideal zum Flanieren in Wien. Hier wird um einen herum gejoggt, gepicknickt, auf der Wiese gespielt und der Hund ausgeführt. Es treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander und es ist eine Freude, dem Gewusel zuzusehen, während man selber ganz entspannt flaniert und die frische Luft einsaugt.
Im Anschluss geht es weiter auf die befahrene Praterstraße. Hier wird dem Auge wieder mehr Geschäftsfläche geboten anstatt grüne Wiesen und Co. Egal, ob ihr euch beim Balthasar Kaffee etwas zu trinken holt oder zuvor noch beim Dogenhof und dem dazugehörigen Supersense in Verzückung geratet, es gibt viel zu entdecken. Geht die Praterstraße unbedingt in voller Länge entlang, denn am Ende gibt’s noch eine Überraschung für euch: Beim Ramasuri wartet ein herrlicher Gastgarten mit Kopfsteinpflaster auf euch. Man blickt auf das Nestroy-Denkmal direkt vis-à-vis und fühlt sich auf magische Weise etwas nach Frankreich versetzt.
Entlang des Donaukanals
Und so gelangen wir auch direkt im Anschluss schon an den Donaukanal. Dieser darf als Flaniermeile in Wien natürlich nicht fehlen. Wir möchten euch aber nicht zu den gängigen Hotspots rund um Tel Aviv Beach und Strandbar Herrmann führen, sondern lieber das Augenmerk auf die Strecke zwischen den U-Bahn-Stationen Roßauer Lände und Friedensbrücke richten. Es gibt in dieser Ecke nämlich viele Spots, die Lust machen, den Donaukanal zu erkunden.
Ins Flanieren kommt man übrigens wie von selbst, da es viele Graffitis an den Wänden zu bestaunen gibt. Wichtig: Streckenweise ist der Donaukanal als Fairness-Zone ausgeschrieben. Ob man nun auf dem Rad, zu Fuß, auf einem Roller oder sonst wie unterwegs ist: Man nimmt Rücksicht aufeinander.
Cottageviertel
Flanieren geht auch etwas außerhalb der Stadt sehr schön. Zum Beispiel im idyllischen Cottageviertel im 18. Bezirk. Hier erwarten euch nicht nur jede Menge Grün, sondern auch viele Botschaften und eine atemberaubende Villa nach der anderen. Das Cottageviertel ist eine eigene, verträumte Welt für sich und man glaubt gar nicht, eigentlich immer noch durch Wien zu spazieren. Ihr flaniert hier durch ruhige und schattige Alleen und kommt – so wie wir – wohl aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Fun Fact: Habt ihr übrigens gewusst, dass eine der Villen im Cottageviertel eine ganz besondere Vergangenheit hat, die uns wahrscheinlich alle an unsere Kindheit zurückerinnert? Der Schriftsteller Felix Salten hat nämlich sein berühmtestes Bambi in einem Haus in der Cottagegasse geschrieben. Na, wer findet das historische Gebäude, an dem noch heute ein Schild an die weltberühmte Tiergeschichte erinnert?
Flanieren in der Kettenbrückengasse hat ebenso seine Reize. Wir haben uns auch dort auf eine Tour begeben. Für noch mehr gemütliche Tipps in unserer Lieblingsstadt folgt am besten unserer Liste Wochenende in Wien!
Facebook-Beitragsbild: (c) Julian Behrenbeck