Die schönsten Radfernwege in Österreich
Wenn du Fernweh hast, dich aber in kein Flugzeug zwängen, dich dabei umweltfreundlich bewegen und Nachbarländer näher kennenlernen willst, dann sind Radfernwege vielleicht genau das Richtige für dich. Wir zeigen dir tolle Radfernwege in Österreich!
Viele wunderschöne Radtouren beginnen praktischerweise direkt in Österreich, ja manche sogar vor deiner Haustüre. Zugegeben, es kommt natürlich etwas darauf an, wo sich die befindet. Auf Radfernwegen zu fahren klingt erstmal ganz schön arg, ja ziemlich anstrengend – etwas für Sportfreaks und Menschen, die gern in zu enger Kleidung viel schwitzen. Viele Touren sind aber variabel und man kann sich die Abschnitte frei einteilen. Wer bei diesem Gedanken immer noch ins schnaufen kommt, für den gibt es die wunderbare Erfindung namens E-Bike.
Eine Radfahrt, die ist schön
Wer sich für das Reisen auf dem Rad entscheidet, wird von der Natur belohnt. Österreichs Fernradwege werden von rauschenden Flüssen begleitet, umrunden türkis-schimmernde Seen, bahnen sich ihre Wege durch die Alpen und führen dich auf neuen Wegen in Österreichs Nachbarländer. Am Ende ist man außerdem alles selbst geradelt, kann ordentlich stolz auf sich sein und verdient sich damit den G’spritzten und Apfelstrudel gleich noch ein Stück mehr. Wir stellen euch die schönsten Radfernwege Österreichs vor und erklären, was ihr dazu wissen müsst.
Der Drauradweg (Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien)
Wer Zeit und Motivation hat, kann über 500 Kilometer entlang der Drau durch Kärnten bis an die kroatisch-slowenische Grenze bei Varaždin radeln, natürlich mit vielen Pausen und Übernachtungen versteht sich. Möglichkeiten dafür gibt es am gut ausgeschilderten Drauradweg auch mehr als genug. Über 50 Wirtshäuser und Gasthöfe liegen auf dieser Strecke. So wird der sportliche Urlaub gleichzeitig zum kulinarischen Genusstrip.
Auch kürzere Varianten, etwa 300 Kilometer entlang der Drau, sind möglich. Der Drauradweg gilt als absoluter Tipp unter den Radler*innen. Im wunderschönen warmen Süden folgt man fast ausschließlich dem Fluss, dabei geht es viel bergab und man kommt vor lauter Panorama gar nicht dazu, an den Muskelkater zu denken. Dabei durchquert man Städte wie etwa Lienz, Spittal an der Drau, Villach und Klagenfurt und kommt am Millstätter See, Wörthersee und dem Südtiroler Hochpustertal vorbei. Auch am Weg liegt die beeindruckende Galitzenklamm. Wer dort verweilen will, sollte das Rad zur Seite stellen und den Wasserschaupfad bei den Lienzer Dolomiten erkunden. Ganz schön vielfältig, der Drauradweg!
Der Alpe-Adria-Radweg (Salzburg, Kärnten, Italien)
Wer Lust auf Dolce Vita hat, kann die Anreise nach Italien zum Erlebnis machen. Der Alpe-Adria-Radweg führt von Salzburg über Kärnten nach Italien. So radelt man mit vielen schönen Stopps direkt an den Strand. Etwas mehr als 400 Kilometer sind es von der Mozartstadt bis ins italienische Grado. Die Strecke beginnt schon in Österreich recht spektakulär: Der Weg führt mitten durch den Nationalpark Hohe Tauern. Mit auf der Strecke liegt auch das wunderschöne Gasteinertal, wo man auf jeden Fall den malerischen Ort Bad Gastein besuchen sollte, der so viel Magie hat wie das Bruchtal in Herr der Ringe und fast schon so hipp ist wie Berlin.
In Böckstein steigt man am besten in den Zug, um durch den Berg hindurch nach Mallnitz zu gelangen. Von dort aus strampelt man quer durch Kärnten bis zur Grenze nach Italien. Auf italienischem Boden führt die Route – teilweise auf aufgelassenen Bahnstrecken – über Tarvis, Gemona, Udine und Aquileia bis nach Grado. In einer Woche lässt sich die Strecke wunderbar genießen. So startet man die Reise mit Salzburger Nockerln, schmaust dazwischen Kärntner Nudeln und feiert das Grande Finale schließlich mit Pizza, Pasta und Tiramisu und Blick auf’s Meer. Zurückfahren kann man anschließend mit dem Zug. Am Ende des Abenteuers auf dem Alpe-Adria-Radweg wird niemand mehr sagen: Wir fahren nach Italien und alles was ich will, ist Autogrill.
Der Donauradweg (Deutschland, Oberösterreich, Niederösterreich, Slowakei)
Wer Angst hat, sich zu verfahren, orientiert sich am besten an der Donau und fährt dieser einfach immer entlang. Die Tour startet in Passau und läuft dann in Oberösterreich am Südufer immer den Fluss entlang. Dabei sollte man an Highlights wie dem Stift Engelszell (Klosterlikör!) und der Schlögener Schlinge unbedingt Pausen einlegen. Über Linz gelangt man in Österreichs älteste Stadt: Enns. Schließlich öffnet das Stift Melk das Tor zur Wachau und damit auch den Genüssen des Lebens. Im UNESCO-Weltkulturerbe schmeckt der Wein so gut, wie sonst nirgendwo und wer das Rad abends brav stehen lässt, kann diesem auch frönen. Über Wien radelt man schließlich bis nach Bratislava. Dieser Abschnitt des Donauradwegs beträgt nicht ganz 400 Kilometer und die gute Nachricht ist, dass es meistens bergab geht.
Der Innradweg (Schweiz, Österreich, Deutschland)
Ein weiterer Radfernweg, der durch Österreich führt, ist der Innradweg. Er misst 520 Kilometer, startet beim Ursprung der Inn in der Schweiz, führt euch dann durch Tirol, Bayern und entlang der Grenze zu Oberösterreich bis nach Passau, wo der Inn in die Donau mündet. Weil der Radweg dem Fluss folgt, geht es kontinuierlich abwärts – ein paar Steigungen müsst ihr unterwegs aber dennoch bezwingen, vor allem in der Schweiz und in Bayern geht es auch über hügeliges Gelände. Allein am Tiroler Abschnitt kommt ihr an zahlreichen Highlights vorbei: Ein Stopp in Innsbruck ist ein Muss, auch Hall in Tirol und Rattenberg, die kleinste Stadt Österreichs, sind einen Besuch wert. Und wer nach den 520 Kilometern noch nicht genug hat: In Passau schließt der Donauradweg an den Innradweg an…
Der Neusiedler See Radweg (Burgenland, Ungarn)
Wer beim Radfahren viel genießen will, fährt dorthin, wo es flach ist. Der Neusiedler See gilt nicht nur als das Meer der Wiener*innen, sondern ist auch Mitteleuropas größter Steppensee. Er zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist sozusagen ein Grenzsee, denn mitten durch den See verläuft die Grenze zu Ungarn. Über 125 Kilometer erstreckt sich der Neusiedler See Radweg, zwischen Schilfgürteln, nistenden Störchen und Weingärten. Einsteigen kann man in die Tour praktisch überall und pausieren zum Glück auch. Denn es liegen Besonderheiten wie Mörbisch, Rust, die Stadt der Störche, oder das Schloss Eszterháza in Fertőd am Weg. Außerdem kommt ihr auch an vielen Heurigen und dem Strandbad Podersdorf vorbei.
Großglockner-Hochalpenstraße (Salzburg und Kärnten)
Zum Schluss geht es noch mal ordentlich bergauf. Da brennt’s in den Wadeln! Diese Strecke taugt auf keinen Fall für Anfänger*innen. Wer aber gut trainiert ist und etwas auf sich hält, hat diesen Pass schon bezwungen. Für viele gilt die Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße als Lebenstraum und die absolute Königsdisziplin gleich dazu. Bei dieser Tour bewegt man sich ausschließlich in Österreich – nämlich in Salzburg und Kärnten. Fast 2.000 Höhenmeter muss man dabei erstrampeln – je nach Route. Wer das schafft, genießt die beeindruckenden Kulissen des Nationalparks Hohe Tauern und des Biosphärenparks Nockberge. Und auch nach der Hochalpenstraße des Großglockners geht es immer wieder recht arg bergauf. Darum sagen die Profis: Keine Gnade für die Wade!
Noch immer nicht genug Inspiration für den Sommer? Dann folge unseren Listen für den Sommer in Österreich und verpasse keine Tipps mehr! Noch mehr Beiträge zum Thema Radfahren findest du in der Liste Mit dem Fahrrad durch Österreich.