Raunzen & Reisen: Warum ich im März nicht mehr nach Valencia reise
Wir lieben Reisen, und ganz ehrlich: Wir lieben auch Raunzen. Weil beides wunderschön sein kann, teilen wir hier schamlos unsere Gedanken und nehmen euch diesmal mit nach Valencia. Oder lieber doch nicht, denn im März ist die spanische Stadt aufgrund der Fallas kein Highlight für unsere Redakteurin Lilli.


Eines müsst ihr über mich wissen: Ich bin kein Fan von Feuerwerk. Obwohl das eigentlich nicht ganz richtig ist. Natürlich finde ich es wunderschön anzuschauen. Wer nicht? Doch das laute Krachen und Knallen ist wirklich nicht meins. Von der Umweltbelastung ganz zu schweigen. Dementsprechend unwohl habe ich mich in Valencia gefühlt, als ich die spanische Stadt Anfang März besucht habe. Von 1. bis 19. März 2025 fanden hier nämlich wie jedes Jahr die Fallas statt, die mit täglichem Geböller verbunden sind. Uff.
Die Fallas sind das wohl lauteste Volksfest Europas. Hier wird Tradition, Satire und Kunst kombiniert – eigentlich ein feiner Mix. Ihren Ursprung haben sie in einem alten Brauch der Zimmermänner, die in der Nacht zum 19. März Holzstücke vor ihren Werkstätten verbrannten, um dem Winter mit etwas Licht und Wärme den Kampf anzusagen. Aus diesem Akt hat sich nach und nach die Verbrennung von riesigen Figuren (Ninots) in den Straßen Valencias gebildet, die politische und gesellschaftskritische Themen behandeln und teils mehrere hunderttausend Euro kosten.
Du weißt nie, wann der nächste Knall kommt!
Doch nicht nur mit den Ninots verbrennen die Valencianer*innen wortwörtlich ihr Geld. Täglich (!) um 14 Uhr findet am Rathausplatz ein großes Feuerwerk statt, die sogenannte Mascletà, und bis zum Highlight der Fallas werden täglich etliche Tonnen Schießpulver verprasst. Die Böller sind unfassbar laut – eine wilde Silvesternacht ist nichts dagegen.

Das bedeutet für eine normale, tendenziell leicht zu erschreckende Touristin wie mich, dass man sich nie sicher sein kann, wann der nächste Böller hochgeht. Kleiner Tipp: Haltet euch beim Spaziergang durch die Stadt von Kindern und Rauchwolken fern. Ich habe wirklich jedes Mal konsequent die Straßenseite gewechselt.
Valencia mag eine tolle Stadt sein, ganz sicher, doch in den drei Wochen im März seht ihr mich hier nie wieder. Wenn ihr euch beim Reisen auf ruhige Stunden und etwas Erholung freut, ist die Zeit der Fallas kein gutes Datum. Pyrotechnik ist zwar kein Verbrechen, aber Nerven werden bei der Menge definitiv getötet. Nennt mich ruhig Spielverderberin – mein Angstschweiß trocknet noch heute.