D.I.Why?! Nähen im Repair-Café vom 48er-Tandler
Ob Kollagen kleben, Tassen töpfern oder Teppich tuften – so gut wie alles kann man in DIY-Kursen lernen, selbst zu machen. Aber sollte man auch? Unsere Redakteurin Alissa testet sich durch die Wiener DIY-Kurse und verrät es euch in unserer Reihe D.I.Why?! Diesmal war sie im Repair-Café vom 48er-Tandler.


Eines steht fest: So schnell war noch keines meiner DIY-Projekte fertig. Wobei – hier von DIY zu sprechen, ist schon ein wenig frech. Aber fangen wir am Anfang an: Das ist in diesem Fall der Ärmel meines Pullis.
Mein schwarzer Pulli ist ein gern gesehener Gast auf meinen Reisen, im Home-Office oder Café. Er ist warm, weich und – das ist das wichtigste – leicht zu kombinieren. Damit hat er es sofort in die Heavy Rotation meiner Garderobe geschafft. Aber: Man sieht ihm die mehr als sechs Jahre Dauerschleife mittlerweile an. Der ein oder andere Faden steht ab und vor allem das Ende der Ärmel franst schon recht auffällig aus. Da trifft es sich gut, dass „nähen lernen“ ganz weit oben auf meiner Liste der guten Vorsätze steht.
Und hier kommt der 48er-Tandler ins Spiel: Der Secondhand-Store der MA48 bietet nämlich sechsmal pro Jahr das Repair- und Näh-Café an, in dem man Elektrogeräte und Kleidungsstücke mithilfe von Expert*innen reparieren kann. Meine Vorstellung von einem Repair-Café unterscheidet sich allerdings etwas von jeder des 48er-Tandlers. Ich dachte, hier hole ich mir Unterstützung für mein Vorhaben.

Wie das Repair-Café abläuft
Tatsächlich ist es im Repair Café so, dass die Expert*innen da sind, um die mitgebrachten Gegenstände zu reparieren. Für Elektrogeräte braucht man eine Anmeldung, ins Näh-Café kann man einfach so vorbeikommen. Sobald ein Platz frei ist, helfen einem die Schneider*innen. In meinem Fall war das Christine Hendrych, gelernte Damenkleidermachermeisterin (Männerkleidung funktioniert ganz anders, erklärt sie mir).
Ich breite also meinen Pulli vor ihr aus und bitte sie darum, mir eine Anleitung für mein Nähvorhaben zu geben – lange habe ich nicht mehr genäht und bin mir nicht sicher, wie ich den Ärmel am schönsten hinbekomme. Sie sieht mich an und sagt: “Oder ich mache das schnell.” Während ich noch ein wenig verdutzt drein schaue, sucht sie den passenden Faden, fädelt ihr ein und zeigt mir, wie sie eine Schlaufe nach der anderen vernäht. Nach ein paar Minuten ist sie fertig. Wenn die Naht wieder aufgeht, könne ich das dann ja machen, meint sie. Ich bedanke mich und gehe. Mir ist es fast ein bisschen peinlich, mit so einem banalen Anliegen gekommen zu sein.

Mein Fazit
Ich gebe es zu, so hab ich mir das Repair- und Näh-Café nicht vorgestellt. Ich habe weder etwas repariert, noch etwas genäht. Am Ergebnis kann ich aber definitiv nicht meckern. Und eine Kaffeebar gibt’s auch.
Die nackten Zahlen:
- Schwierigkeitsgrad: 0 / 5
- Tratsch-Faktor: 5 / 5
- Stolz auf das Ergebnis: 1 / 5
- Kosten: kostenlos
Die nächsten Termine:
- 24.4.2025, 14–18 Uhr: Näh-Café und Fahrrad-Check
- 26.6.2025: 14–18 Uhr