Schöne Gipfelwanderungen auf 3000er in Österreich
Österreich ist ein wahres Paradies zum Wandern und Bergsteigen. Egal ob gemütliche Plateauwanderung oder herausfordernde Gipfelbesteigung, die Möglichkeiten sind schier unendlich. Für alle, die ganz hoch hinaus wollen, stellen wir einige schöne Touren zu Österreichs 3.000er-Gipfeln vor.
Dass Österreich das Land der Berge ist, ist eine unbestreitbare Tatsache. Aber wusstet ihr auch, dass es in Österreich sage und schreibe 695 Berge gibt, die höher als 3.000 Meter sind? Für viele steht die Besteigung eines 3.000ers ganz weit oben auf der To-do-Liste. Dass man dafür bei Weitem kein Profi-Bergfex sein muss, beweisen diese leichten bis mittelschweren Touren. Bitte achtet aber dennoch auf jeden Schritt und Tritt, überfordert euch nicht und passt die Touren an euer Können an. Verantwortungsbewusstsein ist die oberste Regel auf dem Berg!
Sulzkogel (3.016 Meter)
Ausgangspunkt für die Besteigung des Sulzkogels in den Stubaier Alpen ist die Dortmunder Hütte. Diese ist eine der wenigen Hütten des Alpenvereins, die auch bequem mit dem Auto erreicht werden kann. Alternativ kann man natürlich auch von Kühtai zur Dortmunder Hütte wandern.
Egal, für welche Anreise zur Dortmunder Hütte ihr euch entscheidet, sie ist jedenfalls der Startpunkt für die Tour auf den Sulzkogel. Der Wanderweg 146 führt euch zum Speichersee Finstertal, an dem man sich bereits mitten im herrlichen Bergpanorama befindet. Weiter geht es über einen Anstieg und durch einen Kessel hinauf in Richtung Sulzkogel. Bevor ihr diesen erreicht, müsst ihr aber noch einen steilen Grat bezwingen, an dessen Ende auch der schmale Gipfel des Sulzkogel erwartet. Vom Gipfel hat man nicht nur einen wunderschönen Blick auf den zuvor passierten Speichersee, sondern auch auf die weiteren Gipfel der Stubaier sowie der Öztaler und Lechtaler Alpen. Über denselben Weg geht es wieder zurück zur Dortmunder Hütte.
Seespitze (3.021 Meter)
Im Osttiroler Defereggental thront die Seespitze und wartet gleich mit zwei Highlights auf: dem bezaubernden Oberseitsee sowie der Seespitzhütte. Bevor man beides jedoch genießen kann, muss man erst einmal einige Höhenmeter überwinden.
Ausgangspunkt für diese mittelschwere Tour ist der Parkplatz beim sogenannten Jagastüberl. Von diesem geht es zuerst über einen Forstweg und anschließend durch Wald und Wiesen hinauf in Richtung Seespitzhütte. Hier habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder ihr kehrt gleich in die urige Hütte ein, oder aber ihr folgt dem Pfad weiter, kommt an einem kleinen Wasserfall vorbei und macht euch auf in Richtung Oberseitsee und Gipfel. Bis zum Oberseitsee ist diese Tour eine angenehme Bergwanderung, vom See bis zum Gipfel der Seespitze ist dann etwas Kletterei gefragt. Auf 3.021 Metern angekommen, werdet ihr mit einem herrlichen Blick auf die Berge Osttirols belohnt. Über denselben Weg geht es dann wieder zurück in Richtung Jagastüberl, spätestens hier solltet ihr aber dann in die Seespitzhütte einkehren und eine klassische Hüttenjause genießen.
Rinnenspitze (3.000 Meter)
Eine leichte bis mittelschwere Tour ist die Besteigung der Rinnenspitze in den Stubaier Alpen. Am Ende der abwechslungsreichen Wanderung liegt euch die faszinierende Bergwelt Tirols zu Füßen.
Los geht‘s bei der Oberissalm auf 1.742 Metern Seehöhe. Erster Anlaufpunkt ist die Franz-Senn-Hütte, die über einen stetig steigenden Pfad durch die alpine Natur erreicht wird. Schon hier genießt ihr einen tollen Fernblick, ein Vorgeschmack auf die Aussicht vom Gipfel. Über eine Wiese geht es vorbei an der Franz-Senn-Hütte und hinauf in Richtung Rinnensee und Rinnenspitze. Ein kurzer Abstecher zum schillernden Bergsee lohnt sich übrigens und verlängert die Wanderung nicht ungemein. Die letzten Höhenmeter müsst ihr dann über einen Klettersteig bewältigen, dieser ist jedoch gesichert und nicht allzu schwer. Am Gipfelkreuz angekommen, heißt es dann durchatmen und Aussicht genießen. Hinunter geht’s wieder über den Rinnensee und an der Franz-Senn-Hütte vorbei.
Großglockner (3.798 Meter)
In einem Artikel über Wanderungen auf 3.000er darf der höchste Berg Österreichs natürlich nicht fehlen. Der einfachste Weg auf den Großglockner ist der sogenannte Normalweg, der über die Stüdlhütte führt. Aufgrund der Länge der Wanderung empfehlen wir, diese auf zwei Tage aufzuteilen.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Lucknerhaus in Kals am Großglockner. Bei Schönwetter seht ihr hier bereits euer Ziel groß und beeindruckend vor euch. Über einen Forstweg geht es zu Beginn gemütlich, später schon etwas steiler, hinauf zur Lucknerhütte. Hier habt ihr auch eine relativ gute Chance, ein paar Murmeltiere zu erspähen. Von der Lucknerhütte geht es über zahlreiche Serpentinen hinauf zur Stüdlhütte. Bei einer zweitägigen Tour übernachtet ihr am besten hier. Dafür solltet ihr aber unbedingt im Voraus reservieren, denn auf dem höchsten Berg Österreichs ist einiges los. Von der Stüdlhütte führen zwei Wege zur Erzherzog-Johann-Hütte. Der kürzere Weg 712 führt über das Ködnitzkees und ist im Idealfall nur mit stapfbarem Schnee bedeckt. Der Weg 712A geht am östlichen Rand des Kees vorbei. Von der Erzherzog-Johann-Hütte bis zum Gipfel führt dann ein Klettersteig, je nach Wetter sind hier an mehreren Stellen Steigeisen und Pickel erforderlich. Die Mühe lohnt sich aber, denn wo könnte der Ausblick besser sein als vom höchsten Berg Österreichs aus?
Richterspitze (3.052 Meter)
Genau an der Landesgrenze zwischen Salzburg und Tirol erwartet euch die Richterspitze. Touren für die Besteigung starten sowohl in Salzburg als auch in Tirol, wir empfehlen euch aber die idyllische Wanderung vom Nationalpark Hohe Tauern aus.
Dafür startet ihr bei den berühmten Krimmler Wasserfällen. Von hier aus führt der Weg durch das Krimmler Achental zum Krimmler Tauernhaus. Über einen Almweg, die Rainbachalm sowie einen kleinen See geht es stetig bergauf weiter, bis man die Richterhütte auf 2.374 Metern erreicht. Von dieser geht es anfangs flach, bald aber steil hinauf zur Gamsscharte über einen seilversicherten Grat auf den Gipfel der Richterspitze. Diese Tour lässt sich entweder gemütlich in zwei Tagen mit Übernachtung in der Richterhütte gehen oder sportlich ambitioniert innerhalb eines Tages.
Larmkogel (3.017 Meter)
Aussichten garantiert sind auch bei der Hochtour auf den Larmkogel, der sich ebenfalls im Nationalpark Hohe Tauern in Salzburg befindet. Vom Alpengasthof Alpenrose aus wandert man mal flacher, mal steiler in Serpentinen hinauf zur Neuen Thüringerhütte auf 2.240 Metern Seehöhe. Danach führt euch ein etwas anspruchsvollerer Weg, auf dem Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt sind, weiter zum Larmkogel. Für den Abstieg habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder ihr geht die gleiche Route wieder zurück zum Ausgangspunkt oder aber ihr folgt dem Weg in Richtung Neue Fürther Hütte und steigt nach Hollersbach ab. Diese Variante eignet sich hervorragend als zweitägige Wanderung.
Ankogel (3.252 Meter)
Auch in der Kärntner Ankogelgruppe, der östlichsten Gebirgsgruppe der Hohen Tauern, wartet eine empfehlenswerte Tour für euch. Die Route auf den Ankogel ist eine abwechslungsreiche Mischung aus gemütlicher Wanderung und Gletscher-Hochtour.
Der Kölnbreinspeichersee und die höchste Staumauer Österreichs sind euer Ausgangspunkt. Entlang des Ufers führt der Wanderweg zur Osnabrücker Hütte auf 2.022 Metern Seehöhe. Die Staumauer selbst ist übrigens auch einen Besuch wert, sie kann nämlich im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Von der Osnabrücker Hütte führt euch die Wanderung weiter über steiles Gelände zum Fallboden und den Schwarzhornseen. Danach müsst ihr einige Schneefelder überqueren und gelangt über einen Klettersteig zum Gipfel des Ankogels.
Großer Piz Buin (3.312 Meter)
Der höchste Berg Vorarlbergs an der Grenze zur Schweiz kann über eine mittelschwere Hochtour bestiegen werden. Bevor die Wanderung losgeht, könnt ihr euch bei der Fahrt über die Silvretta Hochalpenstraße schon einmal einstimmen.
Nach einem kurzen Besuch des Silvretta Stausees auf der Bielerhöhe heißt es dann auch schon: Abmarsch! Durch das Ochsental geht es über einen abwechslungsreichen Weg stetig hinauf zur Wiesbadener Hütte. Von dort führt euch der Weg weiter über einen Gletscherbach und einen Moränenrücken zur Grünen Kuppe. Ein mittelschwerer Klettersteig bildet den Abschluss der Tour zum Großen Piz Buin. Der Abstieg folgt wieder über die Aufstiegsroute, unbedingt einplanen solltet ihr spätestens dann einen Besuch der Wiesbadener Hütte.