Die 5 schönsten Ruinen in Oberösterreich
Echte Burgfräulein und grimmige Ritter wirst du in Oberösterreich zwar keine mehr antreffen, doch der Zauber aus längst vergangener Zeit liegt bei den schönsten Ruinen der Region noch in der Luft. Wir zeigen dir, welche Ruinen in Oberösterreich definitiv einen Besuch wert sind.
Wandere durch vom Blitz getroffene Burganlagen, lass dich von Geschichten über alte Königreiche verzaubern und lerne den ein oder anderen Schlossgeist kennen, der durch die zerklüfteten Mauerreste einst prächtiger Schlösser schwebt! Wir zeigen dir die schönsten Ruinen in Oberösterreich.
OÖ Burgenmuseum Reichenstein
In der Gemeinde Tragwein treffen Kultur, Natur und jede Menge Wissenswertes aufeinander: Unter einem Dach präsentiert die Burg Reichenstein alle Facetten zum „Lebensraum Burg“ und lässt dich eine kleine Zeitreise machen, vom Hochmittelalter bis in die frühe Neuzeit. Erlebe, wie die Menschen unter der Herrschaft am Burghof gelebt haben, wie vielseitig die Architektur von damals war, besuche eine teilrekonstruierte Badegrotte aus der frühbarocken Blütezeit der Burg Reichenstein und erfahre, warum Oberösterreich zu Ritterzeiten fest die Zügel der Macht in der Hand hatte. Dein erster Stopp, bevor du die schönsten oberösterreichischen Ruinen besuchst!
Burgruine Scharnstein
Majestätisch und geheimnisvoll – so thront die Burgruine Scharnstein auf der Hügelwelt im Almtal. Das Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert ist 1538 bis auf die Grundmauern abgebrannt – und heute Anziehungspunkt für Familien und Romantiker*innen, die in den geschichtsträchtigen Gemäuern noch die Zeit von damals spüren wollen. Ausgangspunkt der einfachen Wanderung ist der Ortsteil Tiessenbach in Scharnstein – hier kannst du entweder die etwa 260 Stufen hinauf wählen, oder als Aufstieg die Forststraße nutzen und bist in 20 Minuten am Ziel. Oben angekommen empfangen dich die Burgreste: Wehrgang, Mitterturm, Lagergewölbe, eine Kapelle und die Sperrmauer, vor allem aber die atemberaubende Aussicht ins Almtal und Salzkammergut. Die Burgruine ist kostenlos und frei zugänglich. Übrigens: das Kriminalmuseum Scharnstein und das Sensenmuseum Geyerhammer sind gleich ums Eck und ebenfalls einen Besuch wert!
Burgruine Prandegg
Mit einer Fläche von 2.435 Quadratmeter und einer Länge von fast 150 Metern ist die Burgruine Prandegg die zweitgrößte und besterhaltene Burgruine Oberösterreichs. Sie liegt auf einem Höhenrücken im Waldaisttal im unteren Mühlviertel und bietet vom markanten, begehbaren Rundturm aus eine herrliche Fernsicht über die wohl sattgrünste aller Regionen Oberösterreichs. Prandegg war Stützpunkt der Urbarmachung im 12. Jahrhundert, das heißt, zuvor naturbelassene Gebiete wurden in landwirtschaftlich nutzbare Fläche umgewandelt. Die Burg wechselte mehrmals die Besitzer, die Gemächer wurden als „sommerlich, luftig und licht” bezeichnet – dass hier der Reichtum zuhause war, liegt nahe. Die letzten Besitzer ließen Prandegg unbewohnt, rasch verfiel die herrschaftliche Burg zur Ruine, die heute vom Burgverein Prandegg und freiwilligen Helfer*innen erhalten wird.
Ruine Seisenburg
Die Seisenburg in der Gemeinde Pettenbach im Bezirk Kirchdorf war einst prächtiges Schloss, heute sind davon nur noch alte Mauern und eine Handvoll Säulen übrig. Die Seisenburg wird erstmals 1126 erwähnt, der Besitzer Heinrich von Polheim soll sie vom Markgrafen aus Seyr als Pfand erhalten haben. Danach hatte das Gebäude eine bewegte Geschichte, wurde weitergereicht, verkauft, verpfändet, vergrößert. Und einmal sogar vom damaligen Landeshauptmann eingenommen, nachdem Eigentümer Nabuchodonosor Nankenreuther sich als Raubritter betätigte und seine Nachbarn terrorisierte! Heute kannst du dort, wo einst unter anderem ein wappengeschmückter Brunnen, eine Rüstkammer, eine moderne Küche, eine Bibliothek, vier Festsäle, sechs Frauenzimmer, Stallungen und ein Fischerzimmer lagen, durch Mauerreste gehen und Schießscharten gucken. Einige Pettenbacher*innen restaurieren heute die verfallenen Gemäuer – damit das Ausflugsziel noch einige Jahrzehnte erhalten werden kann.
Burgruine Waxenberg
Dass einem das Leben nicht immer wohlgesinnt ist, zeigt die Tragödie auf der Burg Waxenberg eindeutig: Es brauchte 1756 nur einen Blitzschlag, und die ganze Burg aus dem 13. Jahrhundert brannte ab. Auch davor hatte die Burganlage eine bewegte Vergangenheit, war im Besitz der Babenberger, der Habsburger und der Starhemberger. Der Name lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit aufs mittelhochdeutsche Wort „was“ bzw. „wahs“ zurückführen, was so viel wie scharf und schneidend heißt. Der Name Waxenberg beschreibt in diesem Sinne einen spitzen, steilen Bergkegel, auf dem die Ruine thront. Besonders cool: der Kulturverein veranstaltet hier regelmäßig Ritter- und Hexenfeste!
Noch mehr Burgen und Schlösser in ganz Österreich gesucht? Dann folge unserer Liste zum Thema, um einen Überblick zu bekommen. Dort findest du zum Beispiel die schönsten Burgen in Niederösterreich.