Die 8 schönsten Kieze in Berlin
Wer die deutsche Hauptstadt wirklich kennenlernen will, muss in die Kieze. Von cool und kreativ über familienfreundlich bis hin zu historisch: Wir stellen euch die schönsten Kieze Berlins vor.
Berlin ist auf vielen Ebenen keine normale Stadt und auch der Aufbau ist definitiv besonders. Anders als wir es von anderen Großstädten gewohnt sind, wird es hier nicht immer lebendiger, je näher man dem Zentrum kommt. Vielmehr ist Berlin ein Fleckenteppich von Kiezen, die jeweils ganz eigene Mikrokosmen sind.
Ein Kiez ist übrigens viel kleiner als ein Bezirk, in denen in Berlin jeweils so viel Menschen leben, dass sie an sich schon bevölkerungsreich genug wären, um als Kleinstadt zu gelten. Wir nehmen euch mit und zeigen euch die schönsten Kieze der Stadt:
Kollwitzkiez in Prenzlauer Berg
Wenn ihr richtig entspannt ins Wochenende starten wollt, dann düst in den Kollwitzkiez nach Prenzlauer Berg. Dort findet nämlich immer samstags bis 17 Uhr der Wochenmarkt statt, bei dem ihr frisches Gemüse, Dips, Produkte von kleinen Berliner Marken und beste Drinks bekommt. Spaziert danach unbedingt noch die Rykestraße entlang, gönnt euch Egg Drop Sandwiches bei 44 Brekkie oder ein von Sri Lanka inspiriertes Dinner bei Sathutu. Wer verweilen will, ist im Park am Wasserturm gut aufgehoben.
Schaut außerdem in der Markthalle Pfefferberg vorbei, gönnt euch beste Tacos oder wirklich einzigartige, indisch inspirierte Burger bei Gully Burger und Drinks im Ambiente wie in New York bei KINK. Die besten Hand-Pulled-Noodles der Stadt gibt’s gegenüber bei Wen Cheng und einen Geheimtipp in der Nähe der Markthalle haben wir auch noch: veganes Food aus der chinesischen Provinz Sichuan bei Cài Kitchen.
Was den Kollwitzkiez ausmacht:
- familienfreundlich, schick und entspannt
- DO & SA Wochenmarkt am Kollwitzplatz
- Park rund um den Wasserturm
Helmholzkiez in Prenzlauer Berg
Wenn ihr schon in Prenzlauer Berg seid, macht gleich noch einen Abstecher in den Helmholzkiez. Rund um den Helmholzplatz sammeln sich jede Menge kleine Läden, richtig gute Restaurants und es kommt Heile-Welt-Stimmung auf. Für Erstbesucher*innen wahrscheinlich überraschend: Der Park am Helmholzplatz an sich lädt nicht unbedingt zum Verweilen ein, rundherum aber gibt es jede Menge schöne Gelegenheiten, um draußen zu sitzen.
Mit Kochbüchern und den besten Zutaten, um zu Hause was Besonderes zuzubereiten, könnt ihr euch bei Goldhahn & Sampson ausstatten. Aber auch, um euch von anderen bekochen zu lassen, hat der Helmholzkiez einige der besten Adressen Berlins zu bieten: Wollt ihr einen besonderen Anlass feiern, seid ihr im Café Frida gut aufgehoben, im ita bistro sind Fans von geräucherten und von Südamerika und Mexiko inspirierten Gerichten richtig und bei Koempul bekommt ihr das beste indonesische Food der Stadt.
Ein exzellentes israelisch-palästinensisches Gemeinschaftslokal ist Kanaan, tolle neapolitanische Pizza bekommt ihr bei Mamida, Muscheln in der Muschelbar und weil ihr Prenzlauer Berg eigentlich nicht ohne Hafer-Cappuccino verlassen dürft, kehrt am besten noch ins luuv Café ein.
Was den Helmholzkiez ausmacht:
- urban und kreativ, aber ruhig
- unzählige kleine Läden zum Stöbern
- weniger der Park an sich, als alles drum herum
Sprengelkiez in Wedding
Etwas alternativer geht es im Sprengelkiez im Wedding zu. Der Bezirk ist generell dafür bekannt, dass hier Menschen mit den verschiedensten Hintergründen zusammenkommen – und im Sprengelkiez tun sie das auf einem besonders hübschen Pflaster. Entlang des Nordufer-Kanals findet ihr einige Plätze, um euch direkt am Wasser so zu fühlen, als wärt ihr nicht mitten in der Stadt.
Kehrt bei eurem Besuch auf ein Gläschen Naturwein in der Bar Elisabeth ein oder trinkt in ganz entspanntem studentischen Brauhaus-Ambiente ein Bier im Eschenbräu. Traditionelle Köstlichkeiten aus Taiwan bekommt ihr bei Cozymazu und danach geht es am besten auf einen Strudel zu Strudelka. Wer ein bisschen über und mit Wedding lachen will, findet sich im Prime Time Theater ein, wo mit „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ eine Sitcom auf die Theaterbühne gebracht wird.
Was den Sprengelkiez ausmacht:
- multikulturell, alternativ und im Wandel
- Auszeit von der Stadt in der Stadt
- Verweilen im Sprengelpark und am Nordufer-Kanal
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Bergmannkiez in Kreuzberg
Im Bergmannkiez zeigt sich Kreuzberg von seiner malerischen, für Berliner Verhältnisse fast idyllischen Seite. Hier spaziert ihr vorbei an schicken Altbauten, die in der Dichte in Berlin nicht oft zu finden sind. Das Herz des Kiezes ist die Bergmannstraße, auf der ihr natürlich auch kulinarische bestens umsorgt werdet: Exzellentes Frühstück gibt es im Two Trick Pony, Wein und Seafood bekommt ihr im coolen Rekorder Galerie & Café, Tacos und richtig gutes Fast Food bei Munchies und ein super Schnitzel im – wie sollte es anders sein – Austria.
Jeden Samstag und Sonntag könnt ihr euch beim Markt vor und in der Markthalle mit Vintage-Pieces und frischen Zutaten eindecken. Zu unseren liebsten Läden im Bergmannkiez gehört der Perlenmarkt, in dem ihr euch alles kaufen könnt, um selbst Ketten, Armbänder und Ringe zu gestalten. Second-Hand-Literatur bekommt ihr bei Another Country und alles zum Gruseln in der Hammett Krimibuchhandlung. Wer noch länger Zeit hat, spaziert von hier zum nahen Tempelhofer Feld.
Was den Bergmannkiez ausmacht:
- gemütlich und charmant, mit historischem Flair
- Bergmannstraße mit Cafés, Bio-Läden und kleinen Shops
- SA & SO Flohmarkt am Marheinekeplatz
Nikolaiviertel in Mitte
Wenn ihr in Berlin nach dem schönen Innenstadt-Kern mit historischem Flair sucht, seid ihr meist lange beschäftigt. Das Zentrum ist einfach nicht so idyllisch und von Altehrwürdigem geprägt, wie wir es aus anderen europäischen Städten kennen. Im Kleinen aber gibt es unweit des Alexanderplatzes trotzdem einen Kiez, in dem ihr nachfühlen könnt, wie Berlin einst ausgesehen haben muss – vor Plattenbauten und Hochhäusern.
Zugegeben, viele Einheimische werdet ihr hier nicht finden und auch kulinarisch gibt es in Berlin Ecken, die mehr zu bieten haben. Aber für einen Spaziergang durch die in der Stadt einzigartigen Gassen lohnt sich ein Besuch dennoch. Außerdem starten von hier auch einige Bootsfahrten über die Spree, die natürlich durchaus touristisch, aber trotzdem ein echt netter Weg sind, um sich die Innenstadt mal anzusehen – und selbst, um sie als Einheimische mal aus einem anderen Winkel zu bewundern.
Was das Nikolaiviertel ausmacht:
- historisch-romantisch, das älteste Viertel Berlins
- Nikolaikirche und mittelalterliche Gebäude
- direkt an der Spree gelegen
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Reuterkiez in Neukölln
Es ist wirklich schwer bis unmöglich, sich am Maybachufer nicht in Berlin zu verlieben. Nirgendwo ist Urbanität so idyllisch wie bei einem Spaziergang entlang des Landwehrkanals. Berlin zeigt sich in der Übergangszone zwischen Kreuzberg und Neukölln auf eine für die Stadt authentische, aber wirklich sehr hübsche Seite. Sonnenallee, Panierstraße und Maybachufer bilden die Großstadt im Kleinen wunderbar ab und wer durch die Straßen spaziert, bekommt von Bier an Spätis über Aperol am Wasser alles mit, was Berlin so ausmacht.
Dazu gehört natürlich auch feinstes Essen: Die besten Knödel der Stadt bekommt ihr in der Knödelwirtschaft, ein Stopp bei Brammibal’s Donuts ist nicht nur bei Veganer*innen Pflicht und auch die Sauerteig-Pizza bei Gazzo gehört definitiv zu den besten in Berlin. Als Orte für Absacker empfehlen sich das angesagte TiER oder die entspannte Ä Bar.
Was den Reuterkiez ausmacht:
- jung, kreativ, multikulturell
- Markt am Maybachufer
- Tischtennis am Weichselplatz
Schillerkiez in Neukölln
Nicht nur das Tempelhofer Feld ist ein schöner Ort, um während eures Feierabends oder am Wochenende die Zeit zu vergessen und viel zu lange zu verweilen. Auch der angrenzende Schillerkiez eignet sich dafür perfekt. Direkt neben dem stillgelegten Flugfeld findet ihr hier auf kleinstem Raum einige richtig schöne Adressen: Herzstück des Kiez ist die grüne Schillerpromenade, in deren Mitte am Herrfurthplatz immer samstags ein Wochenmarkt mit allerlei Lokalem stattfindet.
Kulinarische Highlights sind die Dumplings und Bao Buns von Han West, äthiopische Spezialitäten bei Lalibella und Brunch im wunderschönen Café Terz. Im Brauhaus Neulich bekommt ihr nicht nur frisch gezapftes Bier, sondern immer wieder coole Community-Events, Sonntagabend etwa wird zum gemeinsamen Tatortschauen geladen. Für besondere Anlässe oder gute Naturweine können wir euch außerdem das Barra empfehlen.
Was den Schillerkiez ausmacht:
- lebendig und grün
- direkter Zugang zum Tempelhofer Feld
- SA: Markt am Herrfurthplatz
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Bayerisches Viertel in Schöneberg
Im Bayerischen Viertel lernt ihr Berlin auf eine ganz andere Art kennen. Zwei Worte, um den Kiez zu schreiben: very Westen. Hier spaziert ihr vorbei an Gründerzeit-Villen, die sich in kleinen, gepflegten Straßen aneinanderreihen. Die Münchener, Bayreuther und Regensburger Straße erinnern ein bisschen an ihre namensgebenden Städte und ganz generell geht es hier sehr ruhig zu. Ein Teil von Berlin, den man nicht wirklich als hip bezeichnen kann – als schön aber allemal.
Zentrum des Viertels ist der Viktoria-Luise-Platz, mit einem der wohl schönsten U-Bahn-Abgängen der Stadt. Hier könnt ihr bei Ribaltone auch wunderbar italienische Klassiker verdrücken. Nur einen Steinwurf weiter werden bei Tienfuzius richtig gute vegane, chinesische Spezialitäten aufgetischt.
Was das Bayerische Viertel ausmacht:
- ruhig, gehoben und historisch
- Altbau-Straßen
- Viktoria-Luise-Platz