Die besten Schutzhäuser in Wien
Die Schutzhäuser bilden die Zentren der Kleingartensiedlungen, auch, aber nicht nur kulinarisch. Viele von ihnen haben sich längst zu eigenständigen Gasthaus-Institutionen entwickelt, in denen nicht nur die Anrainer*innen herzlich willkommen sind. Wir zeigen euch ein paar besonders urige Schutzhäuser in Wien.
Man nehme grünes Wuchern, unaufgeregte Gartenmöbel und bodenständige Küche – bitte sehr: einmal Schutzhaus mit allem. Die sozialen und kulinarischen Epizentren der Kleingartensiedlungen besitzen ihren ganz eigenen Charme. Wie aus der Zeit gefallen wirken sie, und doch fest im Boden verankert über alle Gezeiten hinweg. Wir finden ja, im schattigen Schutzhaus-Garten schmeckt der Spritzer besonders gut, wenn wir an einen lauen Sommervorabend zufällig hereinstolpern und uns erinnern, wie gerne wir eigentlich hier sind. Damit wir es nicht wieder vergessen, haben wir uns und euch unsere liebsten Schutzhäuser und Gasthäuser in Kleingartenvereinen aufgeschrieben.
Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz
Natürlich starten wir mit dem Platzhirsch unter den Wiener Schutzhäusern: Die Zukunft spielt sich auf der Schmelz ab – und fühlt sich verdächtig nach “guter, alter Zeit” an. Hier gibt’s nicht nur eine Wochenkarte mit saisonalen Schmankerln, ein Mittagsmenü und hin und wieder sogar Themebuffets, sondern auch regelmäßig Kabaretts und Konzerte. Der obligatorische Gastgarten ist ein echtes Highlight und wird im Sommer zur Open-Air-Bühne. Größen wie Josef Hader, Gunkel oder Flüsterzweieck haben hier bereits für Furore gesorgt und Dominik Wlazny hat auf der Schmelz sogar mit seiner Entourage die Bundespräsidentschaftswahl verfolgt.
Die Speisekarte bietet erwartbar Deftiges von Herd und Ofen, aber auch tolle Grill-Gerichte wie Spareribs, Cevapcici oder den Schutzhaus Burger. Das Team vom Schutzhaus Zukunft betreibt übrigens auch eine eigene Nudelmanufaktur und stellt Pasta (auch vegan), Teigtaschen, Knödel, aber auch Saucen und Pestos her. Erstehen könnt ihr die Schutzhaus-Produkte am Yppenplatz 8.
-
Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz | Verlängerte Guntherstraße, 1150 Wien
-
täglich
Großes Schutzhaus Rosental
Auch der idyllische Kleingartenverein Rosental in Hütteldorf wartet mit einem Schutzhaus auf. Im Großen Schutzhaus werden die gängigen Klassiker aufgetischt – also allerlei Paniertes und viel Fleisch. Aber Wochenmenü und Wochenkarte bergen auch einige weniger erwartbare saisonale Highlights wie zum Beispiel einen BBQ Schweinebauch mit Solospargel, marinierten Solospargel mit Thunfisch-Tataki oder Bärlauchkäsespätzle.
Ebenso erfreulich ist die Schmankerlkarte für Veganer*innen und Vegetarier*innen, die über Linsen mit-ohne Speck hinausgeht. Absolutes Sommerträumchen ist aber die Sonnenterrasse, bei der nicht nur Schrebergartler*innen das Herzerl höher hüpft: Im schattigen Gastgarten sitzt ihr hier in direkter Nachbarschaft zu den Steinhofgründen und genießt den Ausblick über das Rosental und West-Wien.
-
Großes Schutzhaus Rosental | Heschweg 320, 1140 Wien
-
täglich
Schutzhaus am Ameisbach
Ebenso exponiert, ebenfalls im 14. Bezirk streckt sich der geschotterte Gastgarten vom Schutzhaus am Ameisbach im 14. Bezirk unter Baumkronen aus und garantiert einen einmaligen Ausblick über den Kleingartenverein hinweg. Ihr schlürft hier euren Pfirsichspritzer, Aperol oder sonstige alkoholische und nicht-alkoholische Alternativen der umfangreichen Getränkekarte oder sorgt erst einmal für eine gewohnt fleisch- und panierlastige Unterlage. Die Karte lässt nichts missen, was man in einem Schutzhaus erwarten würde, und versorgt euch darüber hinaus mit Saisonalem wie seit Mitte Mai etwa Spargel in allen möglichen Variationen.
-
Schutzhaus am Ameisbach | Braillegasse 3, 1140 Wien
-
MI–SO
Schutzhaus Neugebäude
Bodenständigkeit und Schmankerln, zwei Grundfeste, die sich durch die Fundamente der Schutzhäuser in Wien ziehen. Urig und gastfreundlich, bodenständig und traditionell, und – besonders im Sommer eine Schlüsselqualifikation – schattig im Gastgarten geht es auch im Schutzhaus Neugebäude unweit des gleichnamigen Schlosses zu. Neben der klassisch gehaltenen Speisekarte gibt’s auch eine je nach Saison wechselnde Schmankerlkarte, die sich zurzeit ganz auf vielseitige Spargelgerichte konzentriert. Mittags könnt ihr hier für nicht einmal 10 Euro Vor- und Hauptspeise genießen und am Wochenende auch frühstücken. Bekommt ihr einen Frühstücksclub von mindestens zehn Personen zusammen, geht hier sogar Brunch auf Anfrage. Cool!
Wie es sich für einen Kleingarten gehört, wimmelt es hier nur so vor Obst und Gemüse. Besonders stolz ist man im Schutzhaus daher auf den angeblich kleinsten Weingarten Wiens, der im Jahr etwa 120 Liter Sturm abwirft. Das ganze Jahr über gibt’s tolle Weine vom Winzer Schuckert aus Poysdorf und das frisch gezapfte Bier kommt aus Murau. Für alle Schaumwein-Aficionados: Sogar Sekt und Prosecco findet ihr auf der Schutzhaus-Getränkekarte. Im Veranstaltungssaal spielen sich übrigens immer wieder sympathische bis skurrile Events ab wie Bauchtanz mit Harry-Potter-Cosplay oder die Leistungsschau einer Chairdance-Klasse. Nur eins wird’s hier in Simmering wohl nie: fad.
-
Schutzhaus Neugebäude | Simmeringer Hauptstraße 289, 1110 Wien
-
MI–SO
Schutzhaus Heustadlwasser
Wenn ihr im grünen Prater herumstrawanzt und das fast schon märchenhafte Heustadlwasser umrundet, solltet ihr unbedingt auf einen Sprung beim Schutzhaus Heustadlwasser vorbeischauen. Am Rand des dazugehörigen Kleingartenvereins verbirgt sich ein von außen fast unscheinbarer, von innen umso weitläufigerer Gastgarten. Unter großen Bäumen und in seliger Ruhe des Praterdickichts könnt ihr euch durch die kleine, aber vielseitige Karte kosten. Neben Klassikern wie Saurer Wurst oder Backhendlsalat gibt’s auch Schmankerln wie gegrillten Ziegenkäse oder verschiedene Flammkuchen. Auch die Weinkarte mit Weinen aus dem Kamptal enttäuscht nicht und sorgt für süffige Sommerabende.
-
Schutzhaus Heustadlwasser | Stemmerallee 80, 1020 Wien
-
MI–SO
Schutzhaus am Schafberg
Auf klassischen Heurigengarnituren, deren Bankerln sympathischerweise sogar über Rückenlehnen verfügen, und auf Schotterboden sitzt ihr im Schutzhaus Schafberg im 17. Bezirk. Schon von der Gasse aus blickt ihr in den zur Abwechslung mal etwas tiefer gelegten Gastgarten.
Aber auch das Innere des Schutzhauses kann sich sehen lassen: Moderne, helle Einrichtung wie zum Beispiel Hängelampen im Industrial Chic oder weiche Stoffsesseln wirken gemütlich und stylisch zugleich. In der kälteren Jahreszeit sehr gemütlich ist das Rosenzimmer, das früher der Nichtraucher*innenbereich war und heute über einen Kamin verfügt. Dann gibt es da aber auch noch das urig-elegante Jägerzimmer, den Festsaal Kaiserzimmer, das Schutzhauszimmer und das Panoramazimmer. Wahlmöglichkeiten habt ihr hier also genug.
Die Speisen treten hier durchaus etwas gehobener auf, etwa in Form von Spargelschaumsuppe, Carpaccio vom Weideochsen oder geschmortem Lammbraten. Dennoch bleibt aber das Mittagsmenü knapp unter 10 Euro und versorgt euch mit einem täglich wechselnden Hauptgericht und einer Nachspeise. Das Schutzhaus besitzt übrigens Legendenstatus: Hier gab Willi Resetarits 1985 sein erstes Konzert als Ostbahn-Kurti mit seiner Chefpartie.
-
Schutzhaus am Schafberg | Czartoryskigasse 190, 1170 Wien
-
MI–SO
Schutzhaus Hackenberg
Wer sagt, dass es in Döbling immer gleich zum noblen Heurigen gehen muss? Auch das Schutzhaus Hackenberg trumpft mit erfrischend moderner, heller Einrichtung und seiner Lage direkt neben dem imposanten Wasserspeicher am Hackenberg auf. Perfekte Endstation für einen ausgedehnten Spaziergang durch die Weingärten. Ihr sitzt hier in der Sonne oder im Schatten oder unter der überdachten Laube und die Adresse lautet nicht umsonst “Am Neustiftblick”.
Kulinarisch spielt die Karte alle Stückeln, die wir bereits erwähnt haben, aber auch Klassiker der gehobeneren Küche wie Bio Beef Tatare oder gekochtes Schulterscherzel mit Rösterdäpfeln, Apfelkren und Schnittlauchsauce oder Spinat. Besonders stolz ist man hier auf Backhendl und Ripperln. Für uns mitunter auch ein Gradmesser der liebevollen Zubereitung: Das Soda Zitron kommt hier tatsächlich mit echtem Zitronensaft an den Tisch. Top! Auch Events finden hier immer wieder statt – Ende April wurde zum Beispiel, eher untypisch für Wien, unter viel Tamtam ein Maibaum aufgestellt.
-
Schutzhaus Hackenberg | Am Neustiftblick 2, 1190 Wien
-
DO–DI
Schutzhaus Waidäcker
Im Waidäcker liegt innen die Assoziation mit einem Jagastüberl nicht fern. Draußen habt ihr die Wahl zwischen Sonnenterrasse aus Holz und sehr schattigem Gastgarten in herrlicher Umgebung am Fuße des Wilhelminenbergs. In großzügigen Portionen kommen die üblichen Verdächtigen wie Backhendl, Zwiebelrostbraten oder Fleischlaberln zu euch an den Tisch. Aber auch Rindercarpaccio, Tafelspitz und im Herbst Gansl dürfen hier nicht fehlen. Hin und wieder fegen Tanzabende mit Live-Musik über den Fliesenboden oder man jubelt beim Public Viewing von Sportübertragungen gemeinsam die Leinwand an.
-
Schutzhaus Waidäcker | Steinlegasse 35, 1160 Wien
-
MI–SO
Schutzhaus am Seerosenteich
Mitten in den Blumengärten Hirschstetten schließt man nicht nur die Lücke zwischen Seerosenteich und Garten der Provence, sondern auch zwischen Gartencafé und Schutzhaus. Das hiesige Schutzhaus besticht besonders mit seiner einzigartigen Lage und dem Gastgarten, der wirkt, als hätte man die Tische und Stühle lose im Gras und am Steinboden zwischen den üppigen Baumkronen ausgestreut. Neben den paar Imbiss-artigen Speisen und Mittagsmenü oder Tagesteller am Wochenende ist vor allem der Kaffee hier Aushängeschild: Die Bohnen werden in einer kleinen Rösterei per Trommel geröstet. Neben vielen anderen Variationen im Sommer besonders erfrischend: der Affogato, also Espresso mit Vanilleeis.
Ihr könnt euch hier aber auch selbstständig im Park verstreuen und euch davor im Schutzhaus einen Picknickkorb holen – entweder in der Romantik-Variante mit Sekt, Prosciutto, Pecorino, Oliven, getrockneten Tomaten, eingelegten Paprika oder Zucchini und Ciabatta oder in der Bauernhof-Ausgabe mit Weiß- oder Rotwein, Kümmelbraten mit Kren, Emmentaler, Liptauer, Gurkerl und Perlzwiebel, Kürbiskernen sowie hellem und dunklem Brot.
-
Die Blumengärten Hirschstetten | Quadenstraße 15, 1220 Wien
-
März bis November
Häuserl am Spitz
Fantastisch grün überwuchert ist die Laube des kleinen Gastgartens im Häuserl am Spitz in Meidling. Und auch im inneren ist das Gasthaus beim Kleingartenverein Esparsette wirklich gemütlich eingerichtet – mit viel Holz und hellen Vorhängen. Das Mittagsmenü gibt’s unter der Woche für 8,90 Euro, die Karte umfasst Altbekanntes, aber auch Ausgefalleneres wie den Häuserl Brioche Burger mit karamellisierten Balsamico Zwiebeln und Cheddar Käse. Aber auch ein leicht italienischer Einfluss lässt sich erahnen, von der Pizzen-Karte bis zum Lambrusco.
-
Häuserl am Spitz | Franz-Siller-Weg 116, 1120 Wien
-
täglich
Schutzhaus Meidling
Wir bleiben noch im 12. Bezirk und wechseln auf die andere Seite der Kleingartensiedlung. Das Schutzhaus Meidling gibt es schon seit fast 100 Jahren, Tradition wird hier also großgeschrieben. Genauso wie Qualität und Zeitgeist. Denn hier – und vor allem im gemütlichen Gastgarten – gibt’s Wiener Küche, aber auch saisonale Schmankerln und internationale Gerichte. Was möglich ist, wird handgemacht. Unter der Woche gibt’s außerdem ein Mittagsmenü aus Suppe und Hauptspeise für unter 10 Euro!
-
Schutzhaus Meidling | Schutzhausweg 136, 1120 Wien
-
täglich
Gasthaus am Predigtstuhl
Eingebettet in den abschüssigen Kleingartenverein Predigtstuhl, da, wo die letzten Ausläufer des Wienerwalds in die Stadt sickern, schmiegt sich das Gasthaus am Predigtstuhl in den Hang. Mit seinem lauschigen Gastgarten und der generell gemütlichen Atmosphäre ist es perfekte Anlaufstelle für eine Einkehr vor oder nach der Stadtwanderung. Was das Gasthaus von vielen anderen seiner Art abhebt, ist die vielfältige vegane Küche, auf die man sich hier – neben den klassischen fleischlastigen Gerichten – konzentriert. Das bedeutet hier nicht nur Salat und nacktes Gemüse, sondern auch Schmankerln wie Vegane Wurstknödel, Veganes Bio-Saitan Cordon Bleu, Schwammerlsauce mit veganem Thymianknödel oder Veganes Gulasch. Außerdem könnt ihr über 90 Prozent der Speisekarte in glutenfreier Variante bestellen.
Neben Wiener Küche findet ihr auch einige orientalische Speisen auf der Karte, die ihr ab vier Personen vorbestellen könnt. Darunter etwa Muttabal, Falafel, Tabulé oder faschierter Lammspieß. Die Mehlspeisen sind selbstverständlich hausgemacht und besonders in seinen Bann gezogen hat uns im Dessert-Department der Sticky-Toffee-Pudding, der als warmer Dattel-Walnuss-Kuchen in warmer Karamellsauce und mit Vanilleeis daherkommt. Und als wäre das nicht alles schon leiwand und sympathisch genug, gibt’s auch noch jeden dritten Mittwoch im Monat einen Wienerliederabend.
-
Gasthaus am Predigtstuhl | Oberwiedenstraße 34, 1170 Wien
-
MI-SO