Welche Spezialitäten ihr in Tirol essen solltet
Speckknödel, Specknockerl, Speckknödelsuppe – eines der Geheimnisse um die Tiroler Spezialitäten hätten wir schon einmal gelüftet, war es doch auch eigentlich gar kein Geheimnis. Dass der Speck eine große Rolle spielt, dürfte niemanden wirklich überraschen, aber auch abseits davon gibt es so einige Gerichte, die ihr unbedingt einmal probieren solltet, wenn ihr in Tirol seid.
Käse, Nudeln, süße Speisen, deftige Speisen, Beilagen und Hauptgänge: Wir verraten euch, welche Spezialitäten ihr in Tirol auf keinen Fall auslassen dürft und welche ihr vielleicht ganz einfach auch zu Hause nachmachen könnt.
Kartoffelpaunzen
Wer braucht schon Gnocchi, wenn man auch Paunzen haben kann? Beim Tiroler Pendant zur italienischen Spezialität gibt es bestimmt auch keine Probleme mit der Aussprache. Die Paunzen sind sehr anpassungsfähig, ihr könnt sie als süße Hauptspeise servieren, als Beilage zu Fleischgerichten oder als pikante Hauptspeise mit allerlei Beilagen. Das Rezept ist ganz einfach und ihr braucht nur wenige Zutaten dazu:
- 500g mehlige Kartoffeln
- 150g Mehl
- Salz
- 1 Ei
- 1 EL Butter
- etwas Rapsöl
- etwas Butterschmalz
Zubereitung
Auf einem Salzbett bei 150 Grad Celsius die Kartoffeln für 20 Minuten garen lassen. Danach die Kartoffeln schälen und noch während sie warm sind durch die Kartoffelpresse drücken. Anschließend die Butter schmelzen und leicht braun werden lassen. Währenddessen das Mehl mit einer Prise Salz, einem Eigelb, den gepressten Kartoffeln und der geschmolzenen Butter zu einem Teig verkneten. Diesen zu gleich großen Paunzen formen und auskühlen lassen. Abschließend die Paunzen in Rapsöl und Butterschmalz frittieren und entweder als Beilage servieren oder zum Beispiel mit Apfelmus und Staubzucker als süße Hauptspeise genießen.
Tiroler Gröstl
Das Tiroler Gröstl hat sich in den Speisekarten Tirols und in ganz Österreich einen Fixplatz erarbeitet. Ursprünglich wurde die Spezialität typischerweise am Montag serviert, um die Reste des Sonntagsbratens zu verarbeiten. Heute könnt ihr euch das Tiroler Gröstl aus Kartoffeln, Fleisch und Ei natürlich an jedem Tag gönnen. Besonders gutes Tiroler Gröstl bekommt ihr zum Beispiel in der Schmankerlhütte Kreuzwiesenalm im Skigebiet Zillertal. Ob im Winter oder im Sommer – das Gröstl schmeckt hier immer und darf sich aufgrund der geografischen Lage auch Zillertaler Gröstl nennen. Es wird mit Kartoffeln, Speck, Zwiebel und Ei im Pfandl serviert und kostet 10,90 Euro.
Tiroler Marend
Bei so viel Liebe zum Speck war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Spezialität um die Ecke kommt, bei der Speck eine Hauptrolle einnimmt. Da kommt auch schon die Tiroler Marend auf den Tisch und serviert euch – für den Rest Österreichs übersetzt – eine zünftige Brettljause. Was alles aufs Brettl kommt, kann von Lokal zu Lokal unterschiedlich sein, ihr könnt euch aber sicher sein, dass nur die besten Schmankerl aus Tirol dabei sind, zum Beispiel Käse, Verhackertes, kalter Schweinsbraten, Hartwurst oder eben Speck. Gute Tiroler Marend bekommt ihr zum Beispiel im BichlAlm Berggasthof in Kitzbühel.
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BichlAlm Berggasthof | Ried Henntal 41, 6370 Kitzbühel
Kiachl
Langsam nimmt es Rest-Österreich wahrscheinlich ein wenig persönlich, dass sich Tirol für gefühlt jedes Gericht einfach einen anderen Namen ausdenkt und als Tiroler Spezialität auslegt – wir sind aber nicht weiter böse, sondern gespannt, was nach Paunzen statt Gnocchi und Marend statt Jause noch so kommt. Wir verraten es euch: die Kiachl. In weiten Teilen Österreichs als Bauernkrapfen bekannt, sind auch die Kiachl ein ziemlicher Allrounder. Ihr könnt süße Varianten mit Marmelade genauso essen wie herzhafte Varianten mit Sauerkraut. Hauptsaison haben die Kiachl vor allem zur Weihnachtszeit, dann bekommt ihr sie auf so gut wie jedem Christkindlmarkt in Tirol. Das ganze Jahr über bekommt ihr sie zum Beispiel in der Hämmermoosalm in Leutasch.
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Hämmermoosalm | Klamm 3, 6105 Leutasch
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23. Dezember – Anfang März und 1. Juni bis 30. September
Moosbeernocken
Ein weitere der vielen Spezialitäten aus Tirol zum Selbermachen sind die Moosbeernocken. Oder Moschbernocken. Oder Schwarzbeernocken, oder Heidelbeerküchle, oder Heidelbeertascherl. Sie haben viele Namen, eines haben sie alle gleich – die Zutaten:
- 3 Eier
- 50g Zucker
- 150g Mehl
- 300g Moosbeeren
- Butterschmalz
Zubereitung
Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen und nach und nach das Mehl hinzufügen, alles gut verrühren. Danach die gewaschenen Moosbeeren unterheben und das Butterschmalz in einer Pfanne auf mittlerer Stufe heiß werden lassen. Den Teig in kleinen Portionen in die Pfanne geben und backen, bis die Nocken nicht mehr flüssig sind. Anschließend abtropfen lassen und mit etwas Staubzucker servieren.
Schlutzkrapfen
Ravioli, Pierogi, Gyoza, Maultaschen – Teigtaschen gibt es auf der ganzen Welt und in den unterschiedlichsten Küchen, so natürlich auch in Tirol. Dort heißen sie Schlutzkrapfen und kommen in verschiedenen Variationen auf den Teller. Sie werden zum Beispiel mit Fleisch gefüllt, mit Kartoffeln, Spinat und Topfen oder Roter Beete. Die Nudelspezialität kann auch mit Graukäse gefüllt werden, einer weiteren regionalen Besonderheit der Tiroler Küche. Hervorragende Schlutzkrapfen gibt’s zum Beispiel in der Aldranser Alm unweit von Innsbruck.
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Aldranser Alm | 6071 Aldranser Alm
Kasspatzln
Auch die Kasspatzln sind kein Tiroler Unikat, die Spezialität gibt es in mehreren Bundesländern und auch über die österreichischen Landesgrenzen hinaus. Das Geheimnis der Tiroler Variante liegt in der Wahl des Käses. Auch hier empfiehlt sich der Griff zum typischen Graukäse oder zum würzigen Bergkäse, davon bekommen die Spätzle ihren unverkennbaren Geschmack. Wir empfehlen euch die Kasspatzln in der Seegrube über den Dächern von Innsbruck. Dort bekommt ihr sie mit Bergkäse, Röstzwiebeln und Schnittlauch um 16,90 Euro serviert.
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Restaurant Seegrube | Seegrube, 6020 Innsbruck
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täglich geöffnet
Tiroler Speckknödel
Na gut, wer wären wir, wenn wir über die Spezialitäten aus Tirol berichten, nur um dann die Tiroler Speckknödel zu vergessen? Auch hier handelte es sich lange um eine Resteverwertung, denn für die Zubereitung braucht es nicht viel mehr als altes Brot, Speck, Eier, Zwiebel, ein bisschen Milch und Gewürze. Der Speckknödel kann als Alleinunterhalter oder aber als Einlage für eine Suppe serviert werden. Wenn ihr Lust auf Speckknödel und andere Knödel-Variationen habt, solltet ihr unbedingt das St. Johanner Knödelfest besuchen. Es findet jedes Jahr im September statt und bietet etwa 26.000 Knödel an. Darunter befindet sich bestimmt auch der eine oder andere Speckknödel. Dieses Jahr findet das Knödelfest von 22. bis 24. September 2023 statt.
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Sankt Johanner Knödelfest | Speckbacherstraße, 6380 St. Johann in Tirol
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22. – 24. September 2023