6 unterschätzte Orte für einen Städtetrip in Europa
Ihr habt Lust auf einen Städtetrip in Europa, wollt aber nicht für jedes Restaurant reservieren, oder für die Erinnerungsbilder andere Touris wegboxen müssen? Dann haben wir da sechs Tipps für coole Orte für euch.
Muss es wirklich die Herengracht in Amsterdam sein, oder ist eine andere Wasserstraße vielleicht noch schöner? Müssen es die roten Dächer Lissabons oder Prags sein, oder hat eine andere Stadt vielleicht genauso schöne Architektur zu bieten? Weil ein gelungener Städtetrip wirklich nicht davon abhängt wird, wie viele weltberühmte Sehenswürdigkeiten man abklappert, haben wir ein paar Alternativvorschläge für Destinationen für euch. Hier kommen sechs Städte in Europa, die für einen Städtetrip definitiv noch unterschätzt werden.
Statt Lissabon: Porto
Ihr habt Lust, am westlichsten Ende Europas Sonne und Kultur zu tanken? Dann müsst ihr euch nicht durch die Insta-Hotspots von Lissabon drängeln, sondern könnt auch einfach nach Porto ausweichen. Die zweitgrößte Stadt Portugals ist zwar auch kein Geheimtipp mehr, aber definitiv einen Trip wert. Auch hier erwarten euch, wie in Lissabon, steile Altstadtgassen mit bunten Häusern – allerdings mit dem Zusatz der Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia. Mit dem ein- oder anderen Gläschen des Likörweins im Bauch lässt es sich die vielen Höhenmeter der Stadt schon leichter auf- und abgehen.
Sowohl Feinschmecker*innen, als auch Kunst-Interessent*innen werden in Porto zwischen lokalen Spezialitäten wie Francesinha und dem Serralves-Museum fündig. Auch Ausflugsmöglichkeiten gibt es jede Menge, wir empfehlen etwa eine Bootstour durch das Douro-Tal und mindestens einen Ausflug zu den Stränden, von denen ihr vom Stadtzentrum aus gleich mehrere gut erreicht. Zum Praia de Matosinhos mit seinen Fisch-Restaurants und Surfsports etwa braucht ihr mit der Metro A nur etwa 15 Minuten. Zum ruhigen Praia do Senhor da Pedra mit seiner Kapelle direkt am Strand dauert die Anreise mit dem Zug nur etwa 20 Minuten.
Statt Prag: Brünn
Wir lieben Prag für seine Architektur, die gute Lage und unschlagbaren Preise. Aber definitiv nicht, weil man hier romantisch alleine durch die Gassen schlendern kann und an den schönsten Orten verträumt verweilen kann. Ganz anders ist das in Brünn. In der zweitgrößten Stadt direkt hinter der österreichischen Grenze sind Tourist*innenmassen definitiv noch kein Thema.
Dabei erwarten euch hier – genau wie in Prag – wunderschöne Fassaden und gotische Bauwerke, eine Menge roter Dächer und Sehenswürdigkeiten wie die Festung Spielberg. Architektur-Fans sollten sich die von Mies van der Rohe gestaltete Villa Tugendhat auf die To-see-Liste schreiben, die übrigens UNESCO-Weltkurturerbe ist. Obwohl das Preisniveau in Prag für einen Städtetrip in Europa ja schon absolut okay ist, erwarten euch in Brünn noch günstigere Preise. Und es gibt sogar ein weiteres Highlight, dass euch Prag so nicht bieten kann: die umliegende Mährische Weinregion, die ihr auf geführten Wein-Touren, Wanderungen oder mit dem Fahrrad auf den Weinradwegen entdecken könnt.
Statt Barcelona: Valencia
Ihr wollt einen Städtetrip mit Strandvibes kombinieren? Dafür muss es nicht unbedingt in das schon seit Jahren unter den Tourist*innenmassen ächzende Barcelona gehen, sondern die Küste einfach ein bisschen südlich entlang und nach Valencia. Die drittgrößte Stadt Spaniens kann genau wie Barcelona mit einzigartiger Architektur aufwarten – hier nicht unbedingt in Form einer ikonischen Kirche wie der Sagrada Família, sondern gleich einer ganzen kleinen Wissenschafts-Stadt, nämlich der Ciudad de las Artes y las Ciencias.
Dazu gibt es, wie wir es aus spanischen Städten lieben, natürlich noch eine quirlige Altstadt samt Tapas-Bistros und zentralen Markt. Valencia ist in den letzten Jahren zudem richtig hip geworden und so warten einige gastronomische Schmankerl wie kleine Gourmet-Läden oder Naturwein-Bars auf euch. Ach ja, und mit dem Playa de la Malvarrosa gibts einfach einen richtig breiten, langen Sandstrand samt dahinterliegenden, coolen Viertel Cabanyal zu entdecken.
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Statt Rom: Bologna
Rom lockt mit unzähligen Kirchen, romantischen Gassen und Essen, das seinesgleichen sucht – wirklich? Denn die Food-Hauptstadt Italiens ist eigentlich gar nicht Rom, sondern Bologna. In der Hauptstadt der für Kulinarik bekannten Region Emilia-Romagna in Norditalien bekommt ihr die besten Zutaten aus der Umgebung, die hier zu so guten Gerichten verarbeitet werden, wie ihr sie in Italien sonst geballt wirklich nicht findet. Balsamico aus Modena, Parmaschinken und Parmesan aus Parma, Lambrusco, Mortadella, Tortellini und natürlich Bolognese aus Bologna: Vieler unserer italienischen Kulinarik-Highlights sind hier heimisch.
Abgesehen von Essen, mit dem man sich hier wirklich den Großteil des Tages beschäftigen sollte, könnt ihr in Bologna unzählige rote Ziegelgebäude, die älteste Universität Europas und schiefe Türme bewundern. Solltet ihr in den warmen Monaten unterwegs sein, schützt euch ein kilometerlanges Netz aus Porticos vor der Sonne. Die Arkaden sind hier sowohl unter historischen, als auch modernen Gebäuden zu finden.
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Statt Amsterdam: Haarlem
Wir verstehen euch ja: Ihr wollt Grachten befahren, Giebeldachhäuser bestaunen, von Tulpen umringt sein und mehr Gouda mampfen, als im DACH-Raum erlaubt ist. Um das ganz wunderbar machen zu können, müsst ihr aber nicht unbedingt nach Amsterdam. Uns hat es in Haarlem eigentlich sogar besser gefallen, weil es viel entspannter zugeht, als in der niederländischen Hauptstadt – und das mit dem Zug nur eine Viertelstunde vom Amsterdamer Hauptbahnhof entfernt.
Neben all den guten Argumenten, die eine idyllische holländische Kleinstadt sowieso schon für einen Besuch mitbringt, spricht auch die Nähe zum Strand für einen Abstecher nach Haarlem. Den könnt ihr hier vom Stadtzentrum aus nämlich easy in einer halben Stunde mit dem Fahrrad erreichen. Im Frühling lohnt sich ein Besuch besonders, denn dann verwandelt sich die Region rund um Haarlem in ein Tulpenmeer. Den Keukenhof in Lisse, einen der größten Blumengärten der Welt, könnt ihr mit dem Bus vom Stadtzentrum aus in einer halben Stunde erreichen.
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Statt Stockholm: Göteborg
Hach, das Stockholmer Leben, das wir so oft auf unsere For-You-Page auf Instagram gespült bekommen, macht definitiv Lust auf einen Wochenendtrip samt Hafer-Cappuccinos und Monochrome-Zweiteilern. Einziger Minuspunkt: Das nötige Kleingeld – und der Fakt, dass in Stockholm so viele Menschen unterwegs sind, dass man für den perfekten Insta-Shot wirklich lange warten muss, bis sich die Touri-Massen verzogen haben. Unser mindestens genauso süßer Alternativvorschlag: Göteborg.
Die zweitgrößte Stadt Schwedens ist an manchen Orten so typisch schwedisch, wie wir uns das von unseren Ikea-Besuchen schon seit der Kindheit erträumen. Wieder an anderen Ecken könnt ihr moderne Architektur bewundern oder etwa im Museum Röda Sten moderne Kunst aus nächster Nähe betrachten. Richtig Spaß macht auch ein Besuch im Winter, denn in Göteborg geht es im Haga-Viertel – nicht nur rund um die Weihnachtszeit – total gemütlich zu. Egal, wann ihr in der Stadt seid: Plant Zeit für den liebevoll gestalteten Liseberg-Vergnügungspark ein, der definitiv nicht nur was für Familien ist.