Was ihr im Gesäuse in der Steiermark erleben könnt

Evgenia Karp Vom 24.06.2024

Ihr wollt Sternderl schauen, idyllische Hütten erwandern, wilde Wasser bezwingen und eines der schönsten Stifte Österreichs entdecken? Ja, dann ab ins Gesäuse mit euch!

Auf dem Bild zu sehen ist ein Rafting-Boot auf einem wilden Fluss, darauf einige Menschen mit Helmen und Paddeln inmitten einer schönen, grünen Naturkulisse.

Walle, walle manche Strecke, daß zum Zwecke Wasser fließe! Bitte einmal aufzeigen, wer in der Schule Goethes Zauberlehrling gelesen hat. Die Aquamasse, die beim magischen Schüler außer Rand und Band geriet, scheint im Gesäuse ihr neues Zuhause gefunden zu haben. Hier schwappen die wilden Wellen von Salza und Enns auf mächtige Felswände und ihr Sausen und Brausen ist es, was dem Gesäuse seinen außergewöhnlichen Namen verleiht – wobei waschechten Steirer*innen meist eher ein mundfaules „Gseis“ entflutscht. Hier haben aber nicht nur Canyoning- und Rafting-Fans ihre Homebase. Die gleichnamige Gebirgsgruppe lockt Bergfexe zum Wandern und Hobbyastronom*innen dank der Abgeschiedenheit zum Sternderlgucken. Und das fast tausendjährige Stift Admont ist längst nicht nur für Gelehrte ein Muss. Wir zeigen euch, welche Fleckerl ihr euch hier nicht entgehen lassen dürft.

Zu sehen ist das Gebirge des Gesäuse, dazwischen eine Hütte. Es ist oben karg, unten grün überwachsen. Die Sonne scheint.
Das Gesäuse ist unter anderem ein richtiges Wanderparadies. (c) Stefan Leitner | TV Gesäuse

Wanderungen durchs Gesäuse & Hüttenhopping

Wenn auf dem Wanderwegenetz jeder Kilometer von insgesamt 500 einfach traumhaft schön ist, kann man ja gar nicht anders: Im Gesäuse zahlt es sich aus, mehr als nur einen oder zwei Tage zu verbringen. Der Weitwanderweg Luchstrail führt hier beispielsweise hindurch, die Rosskuppenkante lädt zum Klettern ein und die ganz Eifrigen erklimmen das Hochtor – den höchsten Gipfel des Gesäuses – über die Hesshütte. Dank der größten Schutzhüttendichte der Ostalpen findet ihr auf den Strecken stets ein Dach über dem Kopf und einen Sitzplatz für die müden Muskeln. Die alpinen Unterkünfte lassen sich selbstverständlich ideal zu einer Hüttenrunde kombinieren, die ihr entweder vorgefertigt als Vorschlag auf der Website bekommt oder euch ganz individuell selbst zusammenstellen könnt. Wer noch etwas unsicher ist, kann unverbindlich bei den Trail Angels anfragen und bekommt ein wenig Planungshilfe.

Empfehlenswerte Wanderungen durchs Gesäuse:

>> Mehr Infos: Hier geht es zu mehr Infos rund ums Gesäuse

Zu sehen ist das Gebirge des Gesäuse, dazwischen eine Hütte. Es ist oben karg, unten grün überwachsen. Die Sonne scheint.
Die Mödlinger Hütte in der Nationalparkregion ist besonders kinderfreundlich. (c) Stefan Leitner | TV Gesäuse

Rafting, Kajak & Canyoning im Nationalpark

Wenn die Donau der Dreivierteltakt unter den Flüssen ist, sind Enns und Salza ihre flotten Polka-Schwestern. Die Namenspatinnen der Gegend schaffen mit ihren Wellen und Windungen perfekte Lebensbedingungen für Wasserratten: Hier braucht ihr euch praktisch nur mehr in die Neoprenanzüge zu schmeißen und das Paddel in die Hand zu nehmen. Diverse Anbieter führen euch in die Künste von Rafting, Kajaking und Canyoning ein und lassen Bürostress und Alltagsfadesse garantiert den Bach hinunterfließen. Adventure Outdoor Strobl in Landl bietet beispielsweise Kurse für Gruppen, Individualreisende, Familien und Schulklassen an und das in so ziemlich allen Disziplinen – von Stand-up-Paddling über Floßbau und Kanutouren bis zu den schon genannten üblichen Verdächtigen.

Tolle Wassersport-Anbieter im Gesäuse:

>> Mehr Infos: Hier geht es zu allen Outdoor-Anbietern im Gesäuse

Auf dem Bild zu sehen ist ein Rafting-Boot auf einem wilden Fluss, darauf einige Menschen mit Helmen und Paddeln inmitten einer schönen, grünen Naturkulisse.
Bezwingt wilde Wasser und fühlt euch ganz im Hier und Jetzt. (c) Stefan Leitner | TV Gesäuse

Sterne schauen jenseits der Großstadt

Es ist einer der Momente, wo der Unterschied zwischen Stadt- und Landkindern ziemlich offensichtlich wird: Während die im Zeichen des Urbanus Geborenen schon bei drei funkelnden Pünktchen zwischen Betonblöcken in rege Verzückung geraten, kann man die Leit’ vom Land nur schwer beeindrucken. Da muss schon mehr her als ein paar hundert funkelnde Lichter am Nachthimmel. Abertausende und einen Prachtblick auf die Milchstraße obendrauf, das bekommt ihr im Gesäuse: Dank der geografischen Lage jenseits der größten Städte Wien, Graz, Salzburg und Linz offenbart sich euch hier ein freier Blick in nichts Geringeres als die Unendlichkeit. Seit einigen Jahren bietet der Nationalpark Gesäuse auch Fotoworkshops und fixe Sternguck-Termine an.

Von wo aus ihr den schönsten Sternenhimmel im Gesäuse seht:

>> Mehr Infos: Hier findet ihr Veranstaltungen zum Sterneschauen im Gesäuse

Man sieht nachts die Enns durch ein Tal fließen, links davon ein Felsen, der aus dem Dunklen aufragt, am Himmel zu sehen sind unendlich viele Sterne.
Sterne sehen, wie ihr noch nie Sterne gesehen habt (c) Andreas Hollinger | TV Gesäuse

950 Jahre Kultur im Stift Admont einatmen

Haben wir eingangs noch den Zauberlehrling zitiert, können wir bei diesem Absatz gar nicht anders als an einen anderen magischen Jungen zu denken: Das Stift Admont ist die Antwort auf die Frage, was wäre, wenn man Harry Potter in ein barockes Setting versetzt. Schon allein der Marmorboden lockt die Kinnlade zu sich, und dann birgt das beeindruckende Gebäude auch noch die größte Klosterbibliothek der Welt – mit rund 70.000 Werken ein einziges Schlaraffenland für Buchfans. Wände und sogar manche Buchrücken sind in erhabenem Weiß und Gold gehalten, sodass wir uns vor Ehrfurcht kaum noch flüstern trauen. Naturhistorisches, kunsthistorisches und das Gotik-Museum haben hier ihren Platz gefunden, und wer sachte wieder in die Gegenwart zurückfinden will, macht auch einen Abstecher in jenes für zeitgenössische Kunst.

Zu tun und zu sehen im Stift Admont:

>> Mehr lesen: Hier erfahrt ihr alles über das Stift Admont

Am Bild zu sehen ist eine prachtvolle, barocke Klosterbibliothek mit eindrucksvollem Marmorboden, der aussieht, als bestünde er aus 3D-Würfeln. Die Wände sind weiß und golden, die Decke voller Fresken und barocker Malereien.
Ein Must-see, nicht nur für Fans barocker Bauten! (c) Stefan Leitner | TV Gesäuse

Na, säuselt es euch schon in den Fingerspitzen? Das Gesäuse mit seiner wilden Natur, den Traumausblicken und der reichen Kultur ist halt auch wirklich ein ideales Ausflugsziel. Wir können einen Urlaub – am besten mehrtägig – nur empfehlen!

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*Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Gesäuse entstanden.


Beitragsbild:

(c) Stefan Leitner | TV Gesäuse