Gewalt gegen Frauen*: Im März startet eine App mit stillem Notruf
Die Regierung dehnt die Maßnahmen zum Gewaltschutz für Frauen* aus. Im März startet eine App, die einen stillen Notruf bei der Polizei absetzt.
Personen, die von Gewalt betroffen sind, können ab März in Notsituationen per App die Polizei rufen. Diese und weitere Gewaltschutzmaßnahmen hat die Regierung in einer Pressekonferenz vorgestellt. Der große Vorteil: Wenn die Polizei mittels App gerufen wird, ist kein Rückruf notwendig, sondern sie kommt sofort zum Tatort.
Bevor man die App verwenden kann, muss man sich registrieren und die Adresse angeben. In einer Notsituation reicht es dann, wenn Betroffene einen Button in der App drücken, um die Polizei zu rufen, wie Innenminister Karner in der Pressekonferenz erklärt. Die Polizei rückt dann sofort aus.
Außerdem soll es in ganz Österreich Unterstützungsbeamt*innen geben: Sie sind über eine Hotline erreichbar und supporten die Beamt*innen vor Ort bei Einsätzen im Bereich von häuslicher Gewalt. Die besonders geschulten Unterstützungsbeamt*innen gab es bisher nur in Wien.
Fachberatungsstellen und Prozessbegleitung
Die App ist Teil des Gewaltschutzpakets, das im vergangenen Jahr beschlossen und mit 25 Millionen Euro budgetiert wurde. Justizministerin Zadic will zudem auch die Verurteilungsrate von Gewalttäter*innen steigern. Dafür sei es notwendig, dass die Beweissicherung nach Gewalttaten verbessert wird. Außerdem soll das Angebot der Prozessbegleitung für Frauen* erhöht werden. Denn Frauen*, die eine Prozessbegleitung in Anspruch nehmen, seien erfolgreicher, ihr Recht durchzusetzen, erklärt Zadic. Frauenministerin Raab kündigte zudem an, dass Fachberatungsstellen für sexuelle Gewalt ausgebaut werden.
In Österreich wurden im Vorjahr 26 Frauen* getötet. In ihrem Kommentar Heimat bist du toter Töchter schreibt Viva-la-Vulva-Mitglied Katrin Grabner außerdem über Femizide in Österreich.