6 Superfoods aus Österreich, die ihr kennen solltet
Avocados, Chia-Samen, Açai – Superfoods sind voller wichtiger Nährstoffe, stärken das Immunsystem und sind die Stars unserer Frühstücks-Bowls. Viele dieser Lebensmittel müssen allerdings einen weiten Weg zurücklegen, bevor sie bei uns ankommen. Und nicht nur das: Um der Nachfrage in Industrieländern nachzukommen, werden weltweit große Flächen Wald gerodet und Lebensräume zerstört, um die beliebten Superfoods anzubauen. Die gute Nachricht: Es gibt heimische Alternativen!
In Zeiten des Klimawandels wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Das verändert nicht nur, wo wir unser Gewand kaufen, wie wir wohnen oder uns fortbewegen, sondern auch, was wir essen. Für viele ist klar: Kein billiges Fleisch, keine Eier aus Bodenhaltung und am besten Lebensmittel ohne Zusatzstoffe und unbehandeltes Obst und Gemüse – bio halt, wenn möglich, und gesund soll’s auch sein! Als besonders gesundheitsfördernd werden die sogenannten Superfoods angepriesen: Avocados, Chia-Samen, Açai Beeren und so weiter. Sie enthalten viele wichtige Nährstoffe, haben aber ein großes Problem: Sie sind meistens nicht regional und ihr Anbau oft alles andere als nachhaltig. Aber kein Grund zu verzweifeln! Wir stellen euch sechs heimische Alternativen vor.
Kürbiskerne und Erbsen vs. Avocados
Gesunde Fette, leicht zuzubereiten und so gut! Ihren großen Boom hat die Avocado mittlerweile hinter sich, beliebt ist sie aber nach wie vor. Abgesehen davon, dass es gar nicht so einfach ist, den perfekten Reifegrad zu erwischen, kann man die Frucht auf unterschiedliche Arten zubereiten und jede Mahlzeit des Tages damit verfeinern. Anbau und Anbaugebiete bringen aber Minuspunkte: Avocados kommen meist aus Übersee und haben einen langen Transportweg hinter sich, bevor sie bei uns im Regal landen. Ihr Anbau verlangt außerdem einen hohen Wasserverbrauch (1.000 Liter pro Kilogramm), führt zu großflächigen Waldrodungen und auch dazu, dass Großkonzerne in den respektiven Ländern oft Kleinbauern*bäuerinnen vertreiben. Wer trotzdem nicht auf gesunde Fette verzichten und damit etwas für seine Herzgesundheit tun möchte, kann sich die von Kürbiskernen aus Österreich holen. Auch sie haben einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Daraus kann man aber keine Guacamole machen!? Stimmt, aber aus Erbsen! Österreichische Erbsen findest du nicht nur in jedem Supermarkt, sie enthalten noch dazu jede Menge Vitamine und Mineralstoffe und lassen sich super zu einer heimischen Guacamole-Alternative verarbeiten.
Leinsamen vs. Chia-Samen
Proteinreiche Supersamen mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren – nein, wir reden nicht von Chia-Samen, sondern von Leinsamen. Das Gute an Leinsamen ist, dass sie nicht nur die gleichen Nährstoffe enthalten wie Chia-Samen, sondern in Österreich angebaut werden. Weil sie außerdem viele Ballaststoffe aufweisen, sind sie super, um die Verdauung anzuregen. Und auch nicht unwichtig: Chia-Samen kosten oft bis zu dreimal so viel. Anstatt also viel Geld für ein vermeintliches Superfood auszugeben, dass aus Südamerika zu uns kommt, lieber zu den heimischen, großteils aus dem Burgenland und Niederösterreich kommenden Leinsamen greifen und damit die Frühstücksbowl oder den Proteinshake aufpeppen.
Heidelbeeren vs. Açai Beeren
Mmmh, Açai Beeren… Warum sind die nochmal so gesund? Antioxidantien ist hier das Stichwort. Açai Beeren sollen eine besonders hohe Konzentration davon aufweisen und unserem Körper damit helfen, freie Radikale loszuwerden. Die haben zwar nichts mit politischem Radikalismus zu tun, haben aber ebenso negative Auswirkungen. Und zwar auf unseren Körper. Freie Radikale entstehen bei Entzündungen oder durch äußere Einwirkungen wie zum Beispiel Rauchen und UV-Strahlung, sind hochreaktiv und können im Körper Schäden anrichten. Antioxidantien fangen sie ab, bevor das passiert. Das bringt uns zu unseren österreichischen Heidelbeeren. Denn die schauen nicht nur so aus wie das hochgepriesene Superfood aus Mittel- und Südamerika, sie können auch mindestens genauso viel! Reich an Antioxidantien? Check! Regional? Check! Billiger? Check! Und noch ein Bonus: Bei Heidelbeeren wisst ihr immer, wie ihr sie aussprechen sollt.
Hirse vs. Quinoa
Vegetarier*innen, Veganer*innen und Menschen mit Zöliakie sind oft große Fans des Superfoods Quinoa. Denn die kleinen Körnchen liefern nicht nur eine Menge Eisen und Eiweiß, sondern sind auch glutenfrei. Das Problem: Das Pseudogetreide kommt meist aus Südamerika. Nährstofflieferanten ohne Gluten gibt es zum Glück aber auch aus Österreich. Die heimische Hirse ist glutenfrei, besonders eisenreich und enthält dazu noch eine gute Menge an Eiweiß für alle, die auf pflanzliche Proteine setzen. Das Herkunftsland spielt übrigens nicht nur in Bezug auf den CO2-Ausstoß beim Transport eine wichtige Rolle, sondern auch beim Einsatz von Pestiziden. Denn oftmals werden in Übersee Pestizide beim Anbau angewendet, welche in der EU aus gesundheitlichen Gründen längst verboten sind. Ein weiterer Pluspunkt für die österreichische Hirse!
Johannisbeeren vs. Goji-Beeren
Ihr sucht nach einer Beere mit viel Geschmack und reich an Vitamin C? Tada – die schwarze Johannisbeere kann all das und noch mehr. Denn im Gegensatz zum gehypten Superfood Goji-Beere muss sie nicht erst den weiten Weg aus China zurücklegen. Ja, es gibt mittlerweile auch Goji-Beeren aus Österreich, wer aber im Supermarkt einen Blick auf das Herkunftsland wirft, findet nach wie vor meist China als Antwort. Die Beeren werden seit einigen Jahren auch als Goji-Pulver und -Kapseln verkauft. Sie versprechen zahlreiche Vorteile für Herz-Kreislauf-Gesundheit und sollen sogar den Alterungsprozess verlangsamen. Schön wär’s, laut deutscher Verbraucherzentrale konnte die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA dies allerdings nicht nachweisen. Es sieht sogar so aus, als würde der hohe Vitamin-C-Gehalt der Goji-Beere durch zugesetzte Vitamine erreicht werden. Dann also lieber gleich die schwarze Johannisbeere aus Österreich!
Ihr lasst euch lieber bekochen als selbst den Kochlöffel zu schwingen? Dann schaut unbedingt in unserem Kulinarik-Ressort für jede Menge g’schmackige Tipps vorbei.