Tauchen in Österreich: von Wracks bis hin zu Unterwasserwäldern
Schnelle Strömungen, smaragdgrüner Schimmer, versunkene Wracks und Unterwasser-Gärten. Österreichs Seen haben auch unter ihrer Oberfläche so einiges zu bieten, das tauchend erkundet werden kann.
Nichts geht über diesen Moment, wenn man das erste Mal unter die Wasseroberfläche taucht, und trotzdem atmen kann. Schwärme von Fischen umgeben dich, und weiter unten warten versunkene Fundstücke darauf, erkundet zu werden. Tauchen ist ein echtes Erlebnis, aber dafür müsst ihr nicht unbedingt ans Meer. Wo ihr in Österreich spannende Tauchgänge findet, verraten wir euch hier.
Pfahlbauten und Autowracks im Attersee
Im Attersee erwarten euch so einige Highlights, die ihr bestaunen könnt. Zum Beispiel die zum UNESCO-Welterbe gehörenden Pfahlbauten aus prähistorischer Zeit. Die bieten wirklich einen unfassbaren, andächtigen Anblick. Sie sind auch die einzigen Bauten dieser Art, die in Europa per Tauchgang erkundet werden können. Es sind sogar Schilder mit spannenden Informationen an den einzelnen Funden angebracht – wie in einem Unterwasser-Museum.
Beim Einstieg Wandl erwartet euch außerdem ein versunkener Jeep samt Armaturenbrett, Lenkrad und Sitzen – eine Spritztour, die wohl nicht gut geendet hat, heute aber spannend zu betauchen ist. Naturverbundene unter euch könnten die Einstiegsstelle Kammer schätzen, denn dort habt ihr die Möglichkeit durch einen Unterwasserwald zu tauchen. Riesige Baumstämme liegen hier auf dem Grund, ragen schräg ins offene Wasser hinaus und bieten einen mystischen Anblick. Eine der renommierten Tauchschulen am Attersee ist das Divecenter Under Pressure. Mit Wasser in Trinkqualität bietet der Attersee Sichtweiten bis 25 Meter und gilt als einer der Hot Spots was Tauchen in Österreich angeht.
Grüblsee: Die höchstgelegenste Tauchbasis Europas
Gelbe Minions, eine stolze Freiheitsstatue, kleine Aliens, verwinkelte Statuen und Skelette die Schatztruhen bewachen. Nein, wir sind nicht verrückt geworden und wir halluzinieren auch nicht. Denn im Grüblsee in der Steiermark könnt ihr das und noch mehr in einem unter Wasser angelegten Garten bewundern.
Das Alpenaquarium Grüblsee liegt auf 1.160 Metern, direkt über der Talstation Präbichl, und ist somit die höchstgelegenste Tauchbasis Europas. Mehr als ein Dutzend Störe, darunter ein Albino Stör, allerhand Forellen, Saiblinge, Karpfen und Rotfedern gilt es in dem kleinen angelegten See zu entdecken. Wenn ihr also immer schon mal hoch hinaus wolltet, nur um dann tief abzutauchen, seid ihr am Grüblsee genau richtig. Direkt an der Tauchbasis liegt auch eine kleine Gaststätte, sollte die Planscherei oder das Stör-Gekuschele für Hunger sorgen.
Scuben an der Traun
Doch lieber Schnorcheln statt Flaschentauchen, und dabei noch richtig was erleben? In der Traun im Salzkammergut könnt ihr geführte Schnorcheltouren bei Atlantis Qualidive meistern. Dort schwimmt ihr durch Stromschnellen und begegnet während der 5.000-Fische-Tour, wie der Namen schon verrät, einer großen Vielfalt an Fischen, die wunderbar anzuschauen sind. 500 Jahre alte Unterwasserbauten und verwurzelte Bäume verleihen dem Flussbett eine geisterhafte Romantik. Wer noch etwas tiefer hinab will, kann dann doch zur Sauerstoffflasche greifen und verschiedene Höhlen an der Traun erkunden. Falls ihr noch mehr Eindrücke zum Scuben wollt, dann könnt ihr nachlesen, wie unsere Tour war.
Millstätter See: Mystische Tiefen in Kärnten
In einem Artikel über Österreichs Gewässer darf Kärnten natürlich nicht fehlen. Obwohl der Wörthersee mit seinem misty green auch nicht gerade uninteressant ist – ab einer gewissen Tiefe färbt sich das Wasser von klar plötzlich in trübes Smaragdgrün – dreht es sich hier nun um den Millstätter See. Gerade für die schon erfahrenen Taucher*innen unter euch, könnte dieses Gewässer einen gewissen Reiz haben. Denn der Millstätter See ist Kärntens tiefster See. Beim Tauchen trifft man auf ein relativ steil abfallendes Gelände, welches plötzlich senkrecht nach unten abbricht. Die Felswand die in Richtung Grund führt, scheint ins Endlose zu führen. Auf knapp 40 Metern ruht die „Möwe“, ein einstiges Hotelschiff der Schlossvilla in Großegg. Beim magischen Anblick des 50 Jahre alten Wracks wollen wir leise „Jack…“ wimmern.
Betauchen könnt ihr die beiden Seen übrigens mit dem Klagenfurter Tauchclub. Auch der Weißensee eignet sich mit Sichtweiten von über 20 Metern besonders schön für Tauchtouren. Er gilt als eines der schönsten Tauchreviere Österreichs, und wird nicht ohne Grund die Karibik der Alpen genannt. Was ihr sonst noch so rund um den Weißensee unternehmen könnt, verraten wir euch in unserem To Do dazu.
Neufeldersee: Tauchen in der Wiener Badewanne
Auch im Osten Österreichs müsst ihr nicht auf Tauchspaß verzichten. Denn beim Neufeldersee gibt es zwei Tauchbasen. Der See eignet sich auch äußerst gut für Anfänger*innen. Tauch-Sport-Vienna führt euch hier in verschiedenen Kursen Unterwasser-Skills vor. Die Erfahreneren unter euch können sich an verschiedenen Komfortleistungen erfreuen. Etwa gibt es am Strandbad Trocknungseinrichtungen für die Tauchanzüge, sowie Mietboxen für euer Equipment. Am Einstieg auf der Seite des Bahnhofs Neufeld/Leitha gibt es sogar Plattformen, die sich für Apnoetaucher eignen. Unter Wasser gibt es auch hier einiges zu bewundern, wie etwa Krebse, Sonnenbarsche und Rotfedern, aber auch ein Unterwasser-Figurenpark. Poseidon lässt grüßen!
Ihr seid auf den Geschmack gekommen? Wir zeigen euch, welchen Wassersport ihr in Österreich sonst noch machen könnt. In unserer Liste zum Thema Wassersport findet ihr bestimmt die passende Aktivität für euch!