Tipps für den Studienalltag zuhause
Theoretisch könnte man ab jetzt 24/7 in der eigenen Wohnung bleiben, alle Vorlesungsvideos aufschieben und vom Bett aus, am letzten Drücker, die Hausaufgaben verschicken. Hört sich erst mal leiwand an, kann aber auch echt zum Verhängnis werden. Wie ihr trotz der oben genannten Versuchungen etwas Alltag und vor allem Motivation beibehalten könnt, zeigen wir euch in den folgenden Lifehacks.
Schafft räumliche Strukturen
Euer WG-Zimmer oder eure Einzimmerwohnung ist nicht unbedingt der größte Raum und jetzt sollt ihr auch noch fast euren kompletten Alltag darin verbringen? Da helfen nur klare Strukturen und eine räumliche Einteilung eures Zimmers. Legt von Anfang an fest, welchen Bereich eures Raumes ihr wofür verwenden wollt. Das Sofa nur fürs Entspannen und Serien schauen, die Yogamatte steht bereit und wird ausgerollt für eure Workouts und nur am Schreibtisch werden Vorlesungen angeschaut. Zeit für eine kleine Umstrukturierung eures Zimmers? Mit Raumteilern, wie Pflanzen oder Regalen, könnt ihr aus einem Raum auch zwei machen. Diese optische Abgrenzung schafft nicht nur eine physische Trennung zwischen eurem Wohn- und Arbeitsbereich, sondern auch in eurem Kopf. Legt euch zusätzlich kleine aber klare Regeln fest wie etwa, dass das Handy in der Nacht auf dem Schreibtisch liegen bleibt.
Schreibt einen Fahrplan
„Ein guter Plan heute, ist besser als ein perfekter Plan morgen.“ Mit diesem Zitat von George S. Patton, wollen wir auch unseren Studienalltag in Angriff nehmen. Überlegt euch bereits am Vortag, was ihr am nächsten Tag alles schaffen möchtet. Ein kleiner Tipp dabei: Macht eure To-do-Liste zu Want-to-do-Liste. Diese kleine Änderung hat eine starke psychische Wirkung: Wir haben das Gefühl, nicht mehr von der Arbeit abhängig zu sein, sondern selbst etwas in Angriff nehmen zu wollen, denn tief in unserem Inneren studieren wir ja hoffentlich alle, weil es uns zumindest ein wenig interessiert. Auch wenn es verlockend sein kann, auszuschlafen und die aufgezeichneten Vorlesungen um 9 Uhr am Abend anzusehen, behaltet am besten euren aktuellen Stundenplan bei. So schiebt ihr eure Arbeit nicht auf, und habt ganz nebenbei auch noch den Vorteil, live dabei zu sein. Ihr könnt eure Fragen im Livestream stellen und bekommt auch die Fragen der anderen Studierenden mit. Vielleicht macht euer Professor oder eure Professorin während des Livestreams Umfragen oder hat andere kleine Tools, die zumindest etwas Abwechslung bieten. Nutzt diese Angebote und ihr werdet sehen, das Ganze fühlt sich schon viel interaktiver an.
Tauscht euch aus
Gerade für Studienanfänger und Studienanfängerinnen ist diese Zeit besonders schwierig. Man möchte Mitstudierende kennenlernen und sich gegenseitig austauschen. Aber auch wenn der Lockdown dafür als große Hürde erscheint, in Zeiten von sozialen Medien ist sie nicht unbewältigbar. Sucht auf Facebook nach Gruppen euer Studienrichtung. Dort findet ihr oft einen Einladungslink zu einer Whatsapp-Gruppe oder könnt direkt mit anderen ins Gespräch kommen. Die Uni Wien bietet speziell für Studienanfänger und -Anfängerinnen das STEOP-Mentoring-Programm an, aufgrund von Corona auch speziell online. Erfahrene Studierende führen euch in Kleingruppen durch das erstes Semester. Von „Wo finde ich die Studienlektüre?“ bis hin zu „Wo kaufe ich am besten eine Waschmaschine für meine neue Wohnung?“ darf hier jede Frage gestellt werden. Ganz nebenbei findet ihr hier auch sofort Anschluss an andere Studis. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um die beliebte App Houseparty wiederaufleben zu lassen.
Verschriftlicht eure Gedanken
Auch beim strukturiertesten Lernplan läuft es manchmal einfach nicht so, wie man möchte. Stress und die sich überschlagenden Ereignisse plagen euch? Mit einem Grübelbuch könnt ihr eure Gedanken die euch während der Arbeitsphasen aufkommen einfach aufschreiben: Sei es ein wichtiger Anruf, den ihr vergessen habt und nachher noch unbedingt erledigen müsst, die Einkaufsliste für morgen oder private Sorgen. Eure Gedanken werden durch das Aufschreiben beiseite geräumt, ihr müsst sie also nicht ständig im Hinterkopf behalten und eure Lernphase wird nicht unterbrochen. Egal, ob ein Stück Papier oder ein Notizblock, legt euch am besten bereits am Anfang des Tages etwas auf euren Schreibtisch, dann habt ihr es jederzeit Griff bereit. Wer sich gerne kreativ austobt, kann direkt ein gesamtes Bulletjournal gestalten.
Belohnt euch
Es ist wichtig, sich immer wieder mal selbst zu motivieren. Oft bringt das Lernen fürs Studium erst nach längerer Zeit Ergebnisse mit sich, beispielsweise beim Bestehen einer Prüfung. Darum setzt euch kleine und vor allem erreichbare Ziele und belohnt euch am Ende des Tages dafür. Beginnt am besten mit Aufgaben, die leichter für euch zu lösen sind, und nehmt dann erst Schwierigere in Angriff. Ein schnelles Häkchen am Anfang auf eurer Want-to-do-Liste, gibt euch gleich zu Beginn ein gutes Gefühl und einen Energiekick für den weiteren Tag. Am Ende des Tages wertschätzt eure Arbeit und belohnt euch gleich einmal dafür. Was erstmal etwas kindisch klingt, ist dafür aber umso wirkungsvoller – ja, auch bei Erwachsenen. Eine Serie schauen, ein Schaumbad nehmen oder ein Gläschen von eurem liebsten Vino genießen – einfach etwas, das euch speziell guttut.
Auch für einen produktiven Homeoffice-Alltag haben wir einige Tipps parat. In Arbeitspausen könntet ihr ja mal in einen der Meditations-Podcasts hinein hören, die wir am Blog empfehlen.
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