Tipps für einen aktiven Bar-Abend
Mit der kalten Jahreszeit hat auch wieder die Zeit gemütlicher Bar-Besuche im Freundeskreis wieder in Wien Einzug gehalten. So lustig es sein kann, einen ganzen Abend Geschichten auszutauschen, so willkommen ist ab und an etwas Abwechslung von der üblichen Routine. Wir haben einige Events und Locations für euch, bei denen ihr eintönig gegen aufregend und passiv gegen aktiv tauschen könnt. So bringt ihr neuen Schwung in die gemeinsamen Bier-und-Spritzwein-Runden.
Karaoke mit Zensur
Der Klassiker unter den gemeinsamen Bar-Aktivitäten ist natürlich Karaoke. Oh no! Auch wir fürchten uns jetzt schon vor dem typischen stockbesoffenen, wimmernden Medley aus I Will Always Love You, Bed Of Roses und ein bisschen Britney. Wenn euch aber trotzdem hin und wieder nach dem dritten Bier die Stimmbänder kitzeln, empfehlen wir euch No More Wonderwall jeden Donnerstag ab 21 Uhr im Keller vom Celeste. Wie der Name schon vermuten lässt, boykottieren die Veranstalter mit eiserner Faust die Verballhornung der immer wieder gleichen alten Hadern und Lamourhatscher. Also keine Britney mehr für euch! Hier wählen die Veranstalter oder spezielle Hosts die Playlist für den Abend aus, für einen, wie sie sagen, geschmackvollen Karaoke-Abend. Die wird dann auf Facebook gepostet, damit ihr euch schon mal für eure Babyshambles-Imitation einsingen und eure The-Who-Kostüme aus dem Keller holen könnt. Und pssst, ganz unter uns: Dauerbrenner wie Roxanne oder Major Tom finden sich trotzdem immer wieder mal auf der Liste – nur dass ihr vor Ort keinen Nervenzusammenbruch bekommt, wenn plötzlich doch wieder jemand anfängt, sich gesanglich an den Beatles zu vergehen. Geschmackvoll? Wohl kaum. Unterhaltsam? Leider ja.
PowerPoint-Karaoke
Karaoke muss aber nicht immer euer Trommelfell penetrieren. Für die Fans des gepflegten Dampfplauderns organisiert FOMP ein- bis zweimal im Monat den next level in Sachen durchbrochene Schamgrenze: PowerPoint-Karaoke. Per E-Mail oder vor Ort könnt ihr euch anmelden und dann einen improvisierten Vortrag vor versammelter Mannschaft halten. Über welches Thema ihr maximal zehn Minuten lang referiert, erfahrt ihr aber erst, wenn ihr auf der Bühne steht und die erste PowerPoint-Folie auf der Leinwand erscheint. Also egal ob ihr euren Bar-Kumpanen eure Impro-Skills beweisen oder den Langweilerinnen und Langweilern aus eurem Seminar endlich mal zeigen wollt, wie viel Schmackes ein Vortrag über das Paarungsverhalten der Bonobos haben kann – Nervenkitzel ist jedenfalls garantiert! Die nächsten Termine findet ihr entweder auf der FOMP-Website oder auf Facebook.
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Wiener ImproClub
Apropos Impro: Das Szene-Lokal Spektaktel in der Hamburgerstraße 14 ist ein heißer Tipp für Bar-Abende, die eure Aktivität ankurbeln. Denn montags ist hier Impromontag, den jedes Mal eine andere Wiener Impro-Theatergruppe gestaltet. Was es zu sehen gibt? Darauf kann man sich leider nicht vorbereiten. Nicht einmal die Spielenden selbst, da sich manches erst auf der Bühne entscheidet – Impro eben. Doch es wäre kein guter Tipp für einen aktiven Bar-Abend, wenn es hier nur ums belustigte Zuschauen ginge. Nein, immerhin lebt das Improvisationstheater ja von der Interaktion mit dem Publikum. Ob ihr bloß Stichworte wie Berufe oder Schauplätze auf die Bühne ruft, nach denen sich die Spielenden spontan richten, oder ob ihr selbst mitspielt, kommt auf den jeweiligen Abend und die jeweilige Gruppe an. Los geht’s jedenfalls um 19.30 Uhr und der Eintritt kostet sieben Euro.
Open Mic
Wer die Bühne lieber mal zehn Minuten für sich und seinen eigenen Schaffensdrang hätte, der ist bei den Veranstaltungen von Open Phil platinrichtig. Alle zwei Wochen organisieren die Veranstalter nämlich Open-Stage-Nights in verschiedenen Lokalen, die alle Genre-Grenzen offen lassen. Egal ob Maultrommel-Gezupfe, unentdeckte Singer-Songwriter-Talente oder ein zehnminütiger Robo-Dance – hier sind alle Performerinnen und Performer gleichermaßen willkommen. Oberste Regel: Die Veranstaltungen sind ein safe space. Jede Form von Schikanieren, Beleidigung oder Diskriminierung anderer wird nicht geduldet. Gut so!
Pub Quiz
Das Tunnel Wien veranstaltet jeden ersten Donnerstag im Monat ein Pub-Quiz. 20 knifflige Fragen stellen in Bild, Ton und Video euren Drang zum Besserwissen auf die Probe. Die Plätze sind allerdings beschränkt, also solltet ihr rechtzeitig telefonisch oder per Mail reservieren. Solche Quiz-Abende finden sich ja fast überall, wo Pub am Eingangsschild steht. Besonders witzig ist es zum Beispiel auch im australischen Pub Billabong. Jeden Montag ab 20.30 Uhr könnt ihr hier mit bis zu sechs Freundinnen und Freunden in einem Team und dank der vereinten Kräfte eurer grauen Zellen Preise gewinnen. Die Teilnahme kostet allerdings zwei Euro pro Spielerin und Spieler. Und einen Tisch solltet ihr auch unbedingt vorab reservieren. Außerdem veranstaltet Die Quizschmiede in verschiedenen Locations regelmäßig Quiz-Abende, zum Beispiel noch bis Weihnachten jeden Dienstag in der nachBar um 20 Uhr und jeden Freitag um 20 Uhr an wechselnden Orten.
Salon Sardine
Eure skurrile Seite könnt ihr im Salon Sardine am Publikum auslassen, der einmal im Monat in verschiedenen Wiener Locations stattfindet. Hier ist die Bühne nämlich offen für Clownerie, Komisches und allerhand Skurriles. Also setzt die roten Nasen auf, probt die besten Witze über miserables Flugzeugessen oder studiert endlich den Ausdruckstanz ein, den ihr schon längst über euer Leben choreografieren wolltet. Hier ist’s möglich. Allerdings nicht ganz spontan: Vorab müsst ihr euch mit einer kurzen Beschreibung eures wahnwitzigen Projekts anmelden.
Music Bingo
Für euch geht’s bei Action weniger ums Performen und mehr ums Spielen? Kein Problem! Auch Gesellschafts-Gambler kommen in Wien voll auf ihre Kosten. Wie zum Beispiel bei der Music Bingo Night jeden zweiten Dienstag um 20.30 Uhr im Café Lassa. Ja, richtig gelesen: Hier verbindet man die wohl Omi-mäßigste Gruppenaktivität des Bingos mit der beisl-typischen Hintergrundmusik – und schafft so den Spagat zwischen Retro- und Pub-Atmosphäre. Und so geht’s: Ab 19.30 Uhr könnt ihr euch vor Ort anmelden. Jede Bingo-Karte kostet einen Euro. Ihr könnt maximal fünf davon kaufen. Auf einer Karte stehen 25 Namen von Musikern oder Musikerinnen und Bands. Im Laufe des Abends sollt ihr die jeweiligen Songs wiedererkennen und die passenden Interpreten und Interpretinnen ankreuzen. Aber Achtung: Jeder Song wird nur 30 bis 45 Sekunden lang gespielt. Wer als Erstes das vorgegebene Song-Muster mit seinen Kreuzchen erreicht hat, darf wie eine wildgewordene Omi im Seniorencenter „Bingo!“ kreischen. Einen Preis gibt’s dafür auch.
Werwolf
Noch mehr Action gibt’s beim Werwolf-Spielen. Dieses Spiel verwandelt Gruppen von Erwachsenen auf langen Zugfahrten in pubertäre Klassenfahrten-Cliquen. Herrlich! Im Gugg, dem Vereinslokal der HOSI, gibt’s immer mal wieder Werwolf-Sessions für alle Besucherinnen und Besucher. Der Eintritt ist frei und auch Frischlinge sind unter den Werwölfen gerne willkommen und können jederzeit einsteigen. Und keine Sorge: Hier werden die Spielrunden auch nicht zu zermürbenden Endlosschleifen wie bei misslungenen Homepartys. Man ist bemüht, die Einheiten relativ kurz zu halten. Am besten ihr haltet euch und eure den Mond anheulenden Freunde auf der Facebook-Seite der Werwolf-Spieler Wien auf dem Laufenden.
Wenn ihr’s bei eurer Bar-Unterhaltung doch eher klassisch mögt, dann werdet ihr sicher bei den besten Spielebars Wiens fündig. Und falls ihr ohnehin schon längst genug habt von der Barszene, dann findet ihr bei unseren To Dos sicher genug Anregungen für Unternehmungen fern der Beisltheke.
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