6 Plätze in Linz, die du noch nicht kennst
Auch waschechte Linzer*innen können nicht alle Plätze der Stadt kennen, oder? Wir zeigen dir ein paar unbekannte Plätze in Linz, die du vermutlich noch nicht gesehen hast.
Vielleicht lehnen wir uns damit ja weit aus dem Fenster – und trotzdem denken wir, dass du selbst als gebürtige*r Linzer*in zumindest ein paar dieser ganz besonderen Plätze deiner Stadt nicht kennst. Denn neben Hauptplatz, Mariendom und Grottenbahn sind sie es, die still und unerkannt im Schatten schlummern. Bereit, von dir entdeckt zu werden!
Die Brücke unterm Landhaus
In Linz wird aufgrund der Bautätigkeit viel gegraben. Dabei wird auch hin und wieder eine echte Besonderheit ausgegraben – was bei der bewegten Stadtgeschichte nicht verwundert. Im Jahr 2008 kam es vor den Toren des Landhauses auf der Promenade zu einem sensationellen Fund: Beim Bau der Tiefgarage wurde eine alte Brücke wiederentdeckt, die bei einem furchtbaren Brand im Jahr 1800 mit dem Schutt begraben wurde, mit dem man den alten Stadtgraben zuschüttete. Stilvoll in Szene gesetzt schlendern tagtäglich viele Menschen an der alten Brücke vorbei. Doch auch der untere Bereich von ihr ist frei zugänglich – und wird dich nach einem kurzen Fußweg hinunter in die Tiefgarage mit einem Mal vom Trubel der Stadt in die Stille katapultieren! Eine Mini-Ausstellung zeigt die Geschichte von Linz in Bildern, auch einen Brunnen entdeckst du dort.
Das heilige Bründl unterm Pöstlingberg
Eine Grotte mitten in Linz. Und doch ein geheimer Ort, an den es nur wenige Spaziergänger*innen verschlägt: Um die Mariengrotte unter dem Pöstlingberg ranken sich allerlei Sagen und Gerüchte. So soll ein Schluck vom Wasser aus der dort sprudelnden Quelle bei Krankheiten helfen und speziell Augenprobleme heilen. Verfehlen kannst du die Grotte kaum, sie befindet sich in einem Waldstück unterhalb der Basilika, etwa auf derselben Höhe wie die fünfte Station des Pöstlingberg-Kreuzwegs. In dem Felsenaufbau mit einem zwei Meter tiefen Spalt samt kleiner Höhle türmen sich Kerzen, Marienstatuen, Gipsengel und Rosenkränze.
Der schwarze Elefant am Hauptplatz
Wenn du dir das nächste Mal eine Kugel Eis oder ein Bier am Hauptplatz gönnst, dann bleib doch unbedingt einmal beim Haus mit der Nummer 21 stehen. Deine Augen werden genau da hängenbleiben, wo sie sollen: bei zwei „wilden“ Männern und einem schwarzen Elefanten. Doch was macht das Tier an der Hausfassade? Der kuriose Gebäude-Akzent geht auf‘s Jahr 1552 zurück, als Maximilian, der Neffe des späteren Kaisers Maximilian II., mit seiner Gemahlin Maria das damals sehr beschauliche Linz besuchte. Langweilig Reisen war nicht sein Ding, und so nahm er exotische Tiere mit – allen voran einen indischen Elefanten namens Soliman. Für die Linzer*innen eine Sensation! Der Dickhäuter zog übrigens weiter nach Wien, wo er wenig später wegen falscher Behandlung starb. Aus den Knochen ließ der damalige Wiener Bürgermeister einen Sessel anfertigen, der noch heute im Stift Kremsmünster zu sehen ist. Was blieb, ist das Relief am Linzer Hauptplatz 21.
Park mit Schlösschen
Er ist mehr als 300 Jahre alt und veränderte durch die vielen Besitzer*innen ständig sein Gesicht: Der Bergschlößlpark am Fuße des Linzer Froschbergs, nur einen Katzensprung vom Bahnhof und dem Wissensturm entfernt, ist heute eine idyllische Oase für alle. Errichtet im Jahr 1717 für die Bauherren Jakob und Maria Elisabeth Mäderer v. Ehrenreichscron, legte 1777 der Naturwissenschaftler Ignaz Schiffermüller im Park den ersten botanisch-ökonomischen Garten in Linz an. Mit der Pflanzenvielfalt war’s vorbei, als ein Landwirt das Bergschlößl kaufte, Teile des Botanischen Gartens rodete und Äcker anlegte. Heute, viele Jahre und Besitzer*innen später, ist der rund 24.600 Quadratmeter große Park ein Kleinod inmitten der Stadt und lädt zum Entspannen in der Natur ein. Streng geheim: direkt hinter dem gelben Schlössl, da, wo die Steinwand von Kletterpflanzen belagert wird, kannst du einen Blick ins das Stollensystem von Linz wagen. Zutritt streng verboten wegen Einsturzgefahr!
Umspannbahnhof für Pferde
Die Reste der legendären Pferdeeisenbahn kannst du heute noch in St. Magdalena bestaunen. Doch auch auf der anderen Seite der Donau gibt es Spuren der einst zweiten Eisenbahnlinie auf dem europäischen Festland. An der Einfahrt zur Tankstelle Dinghoferstraße 35 haben sich als letzter Rest der einst größten Spedition von Linz zwei gemauerte, freistehende Pfeiler des Einfahrtstores erhalten. Acht steinerne Pferdeköpfe auf jeder Säule sind Zeugen der spannenden Geschichte des Örtchens in Linz: Hier fuhren ab 1839 die Garnituren der Pferdeeisenbahn zwischen Linz, Budweis und Gmunden durch, bis zu 350 Pferde fanden auf der riesigen Anlage Platz. Dort, wo sich heute also eine 24-Stunden-Tankstelle befindet, gab es einst also eine „Pferdegarage“ der besonderen Art. Übrigens: genau hier wurde auch die erste Tankstelle in Linz gebaut!
Neptunbrunnen am Balzarek-Rondeau
Neptunbrunnen? Balzarek-Rondeau? Hut ab, wenn du von diesem Denkmal und diesem Ort schon einmal gehört hast. Denn selbst eingefleischte Linzer*innen heben nur müde die Schultern, wenn man sie nach dem Weg zu dem besonderen Flecken im Bauernbergpark am Froschberg fragt. Einmal den (zugegeben: kleinen) Berg über die Roseggerstraße erklommen, landest du zwangsläufig beim Balzarek-Rondeau vis à vis der Häuser Auf der Gugl 4 und 6. Einer Aussichtsplattform, die Otto Wagners Schüler Mauriz Balzarek entwarf – und die dir einen atemberaubenden Blick über Linz beschert. Der Neptunbrunnen wurde vom industriellen Ludwig Hatschek (dessen Villa übrigens dort stand, wo heute die Landwirtschaftskammer thront) im Münchner Kunsthandel erworben und der Stadt zum Geschenk gemacht. Eines versprechen wir dir: selten wirst du so viel Ruhe genießen können, wie hier, über den Dächern der Stadt!
Noch mehr To Dos für Linz findest du in unserer Liste über die Highlights der Stadt. Dort verraten wir dir zum Beispiel, in welche Cafés in Linz wir am liebsten gehen.