Unsere Lesetipps für die Semesterferien
Hoch die Hände, Semesterende! Gönnt euren fleißigen Gehirnen ein bisschen Entspannung, ganz ohne diverse Netflix-Bingewatching-Eskapaden – und dem darauffolgenden schlechten Gewissen. Damit ihr auch nach den Semesterferien mit einer belesenen Ausdrucksweise prahlen könnt, haben wir euch hier die besten Lesetipps für die Semesterferien aufgelistet. Dazu haben wir keine Mühe gespart und bei den renommiertesten Buchhandlungen dieses Landes nachgefragt. Übrigens: Die Buchempfehlungen sind auch für Nicht-Studis bestens geeignet.
The Hills
Wer sich schon einmal ein Buch vom norwegischen Kultautor Matias Faldbakken zu Gemüte geführt hat, weiß: Die Ausdrucksweise ist direkt. Und manchmal sogar sehr, sehr direkt. Seine Fans wussten seinen bisher direkten – oftmals sogar derben und vulgären – Schreibstil zu schätzen. Umso verwunderlicher also, dass sich Faldbakken mit einem Roman zurückmeldet, der sich genau dem widersetzt und auf eine gewählte Ausdrucksweise setzt. Trotz allem schwingt aber, wie gewohnt, eine gehörige Portion Gesellschaftskritik und Ironie in diesem neuen Roman mit.
Warum feiern: Beiträge zu 100 Jahren Frauenwahlrecht
Ein Buch, das auch heute noch bitternötig scheint: Ein freundlicher Reminder daran, was Feminismus eigentlich bedeutet, was er bewirkt hat und womit er auch heute noch zu kämpfen hat. Im Buch wird mit Beiträgen von zahlreichen Autorinnen dargelegt, wie sich die Frauenrechte und die Geschlechtergleichstellung seit der Einführung des Wahlrechts für Frauen 1918 verändert hat. Und vor allen Dingen: Ob es in dieser Hinsicht heute überhaupt etwas zu feiern gibt. Denn auch, wenn sich Geschlechtergleichstellung, Feminismus und Frauenrechte gut anhören, so zeugen die Erfahrungen der Autorinnen trotz allem von Missständen in unserer Gesellschaft. Wer sich also mit diesen brandaktuellen Themen unserer Gesellschaft auseinandersetzen möchte, sollte sich das Buch von den Herausgeberinnen Marie-Noëlle Yazdanpanah, Maria Sterkl und Veza Quinhones-Hall unbedingt zulegen.
Serotonin
Dieses Buch von Michel Houellebecq ist nichts für schwache Nerven, denn es ist ein gnadenloser Blick in den Abgrund der menschlichen Psyche. Der Protagonist leidet an schwersten Depressionen, einer verschrobenen Weltanschauung und sozialen Verwahrlosungserscheinungen. Da helfen auch Antidepressiva nichts. Eine im Grunde wirklich traurige Geschichte, bei der man als LeserIn jedoch das Gefühl hat, etwas lernen zu können. Denn der Protagonist rekapituliert sein Leben und erkennt, wo er falsch abgebogen ist und offensichtlich Glück und Liebe gegen Geld und Ruhm getauscht hat. Mit Abstand eines der tiefgreifenderen Bücher auf unserer Liste der besten Lesetipps für die Semesterferien.
Unfassbare Wunder
Dieses Buch von Alexandra Föderl-Schmid zeigt Holocaust-Überlebende und dokumentiert ihre Geschichten. Geschichten, die von Verfolgung, Leid, unsäglicher Angst, Tod und Unverständnis zeugen. Ein Buch, das von einer Geschichte erzählt, die heute unvorstellbar erscheint. Und in Zeiten der aufflammenden Fremdenfeindlichkeit in Europa aber doch wichtiger erscheint, als man es sich vielleicht wünschen würde. Die Gesichter hinter den tragischen Geschichten wurden von Konrad Rufus Müller, der bereits viele große PolitikerInnen vor der Linse hatte, abgebildet. Daher finden wir: „Unfassbare Wunder“ ist ein Must in Sachen Lesetipps für die Semesterferien.
Kurze Antworten auf große Fragen
Wie ist eigentlich unsere Welt, wie wir sie kennen, entstanden? Gibt es nun eigentlich einen Gott – oder besser gefragt: Ist es möglich, dass es einen Gott gibt? Und: Gibt es Aliens? Fragen, über die man eigentlich bücherweise schreiben könnte und wahrscheinlich trotzdem noch nicht alle Facetten der Antwort abgedeckt hat. Eigentlich. Denn im Ende letzten Jahres erschienenen Buch „Kurze Antworten auf große Fragen“ gibt der mittlerweile verstorbene Star-Physiker Stephen Hawking verständliche und kurze Antworten auf diese und andere weltbewegende Fragen, die wir uns mit Sicherheit alle schon einmal gestellt haben. Und das Beste: Mit diesen Antworten könnt ihr auch wunderbar auf Partys und bei euren FreundInnen prahlen. Für uns ein absolutes Muss auf unserer Liste der Lesetipps für die Semesterferien.
Becoming
Von Oprah Winfrey höchstpersönlich empfohlen, von der 1000things-Redaktion getestet und für gut empfunden. Die überaus selbstkritische Autobiographie der ehemaligen US-amerikanischen First Lady Michelle Obama. In dieser rekapituliert sie ihr Leben, ihre Karriere und ihre Rolle als die erste schwarze First Lady der USA. An der Seite des ersten schwarzen US-Präsidenten. Michelle Obama beweist in diesem Buch einmal mehr ihre Qualitäten: eine Anpackerin, eine Feministin, eine erfolgreiche Juristin mit einer ausgeprägten sozialen Ader. Nichtsdestotrotz rechnet sie mit sich selbst, ihrem Leben, ihren WegbegleiterInnen, ihren WidersacherInnen und der US-Politik beinhart ab. Eine packende Geschichte, die an vielen Punkten mit Sicherheit surreal – und trotzdem unglaublich inspirierend wirkt.
Genug gelesen? Wie wäre es stattdessen mit unseren Highlights der Serienneuheiten 2019? Oder gehört ihr nicht so zu den Couch Potatoes? Dann checkt am besten gleich unsere Top 10 der Dinge, die ihr in den Semesterferien unternehmen könnt.
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