Unsere 6 liebsten Spaziergänge bei Nebel in Wien
Guns’n’Roses singen zwar vom „November Rain“, aber wir finden: Auch der November-Nebel hat einiges für sich. Deshalb nehmen wir euch mit zu unseren liebsten Spaziergängen bei Nebel in Wien.
Eigentlich ist ja der 31. Oktober das Hochfest des Grusels. Aber so richtig düster wird’s erst im November: Nebelschwaden ziehen auf und hüllen den Tag beständig in ein diffuses Halblicht, bevor er bereits um 16 Uhr wieder in die lange Nacht übergeht. Die einen raufen sich die Haare und flehen sämtliche Wettergottheiten an, ihnen den Sommer zurückzubringen, die anderen können’s gar nicht erwarten, sich die festen Stiefel anzuschnallen, in den riesigen Schal einzumummeln und durch den Nebel zu stapfen. Wir gehören zu den anderen. Deshalb verraten wir euch hier unsere liebsten Spaziergänge bei Nebel in Wien.
Wilhelminenberg
Besonders in den frühen Morgenstunden, wenn die Luft ganz diesig ist und der Nebel über den bunten Laubboden kriecht, sorgt ein Nebelspaziergang auf dem Wiener Wilhelminenberg für eine ordentliche Portion Herbststimmung. Die Routen sind vielfältig – als wir vor Kurzem hier durchs Blättermeer gestapft sind, sind wir von der Wilhelminenstraße aus einfach mal losmarschiert und auf der Kreuzzeichenwiese gelandet.
Wenn ihr das Ganze etwas geordneter angehen wollt, könnt ihr natürlich auch den Stadtwanderweg 4a beschreiten, der euch von der U3-Station Ottakring aus in den Wienerwald hinaufführt. Zum Abschluss empfehlen wir euch jedenfalls einen Abstecher in die 10er Marie oder zu Gittis Heurigem in der Ottakringer Straße. Hier bekommt ihr den wahrscheinlich knusprigsten Kümmelbraten. Mmmhhh …
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Wilhelminenberg | Wilhelminenberg, 1160 Wien
Zentralfriedhof
Unfassbar, dass wir es sogar schaffen, in einem Artikel, der sich eigentlich um den Nebel in Wien dreht, in kulinarisches Lechzen abzudriften. Dabei passt doch zur düsteren Nebelstimmung etwas anderes viel besser: der Tod. Was erst mal morbid klingt, ist in Wien längst Usus. Ausgedehnte Spaziergänge durch die Friedhöfe gehören für manche zum klassischen Sonntagnachmittagprogramm. Im Herbst ist am Zentralfriedhof der alte jüdische Teil beim Tor 1 besonders stimmungsvoll, wenn zwischen den überwucherten Gräbern der Nebel aufzieht.
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Zentralfriedhof Wien | Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien
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täglich
St. Marxer Friedhof
Und wenn wir schon dabei sind, müssen wir mit dem 71 nur ein paar Stationen stadteinwärts fahren und sind auch schon beim nächsten malerischen Gräberfeld angekommen. Der St. Marxer Friedhof wurde 1874 geschlossen und ist heute noch öffentlich zugänglich. Die alten Grabsteine in dem braunen Herbstlaub bieten besonders im November ein ganz eigenes Bild, fast schon die Kulisse einer Zeitreise. Und wenn der Nebel die entlaubten Äste und entbaumten Blätter zum Verschwimmen bringt, dann fühlen wir uns wie in einem Gruselroman aus dem vorigen Jahrhundert.
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St. Marxer Friedhof | Friedhof St. Marx, 1030 Wien
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täglich
Lusthauswasser
Wenn die Dämmerung nicht wirklich weichen und der Morgen nie ganz zum Tag werden will, verschlägt es uns auch oft ans Lusthauswasser im Wiener Prater. Auf der einen Seite führt ein breiter Spazierweg entlang, auf der anderen Seite ein schmaler Pfad retour. Wenn ihr doch lieber etwas länger im Nebel spaziert, könnt ihr auch den Stadtwanderweg 9 nehmen, der euch vom Praterstern aus durch den Prater, am Lusthauswasser vorbei und bis in die Freudenau führt.
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Wiener Prater | Prater Hauptallee, 1020 Wien
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täglich
Kahlenbergdörfl
Deutlich weiter außerhalb, am nördlichen Rand von Wien, liegt das pittoreske Kahlenbergerdörfl zwischen Nussberg und Leopoldsberg. Auch an sonnigen Tagen lohnt sich ein Ausflug hierher, um durch die üppigen Weinberge am Stadtrand zu wandern oder den Nasenweg hinaufzusteigen bis zum Leopoldsberg. Hier braucht ihr wirklich nur einige steile Schritte bergauf und schon seid ihr mitten in der Wienerwald-Idylle. Und die macht sich auch im Nebel erstaunlich gut, wie auch das kleine Kahlenbergerdörfl an sich, das in der Dämmerung mit seinen engen Gassen und historischen Gebäuden einen ganz eigenen Charme entwickelt.
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Strudlhofstiege und Liechtensteinpark
Aber das könnt ihr natürlich auch zentraler haben. Der 9. Bezirk bezaubert uns in der dunklen Zeit des Jahres mit seinen hübschen Gässchen. Am liebsten schlendern wir, wenn der Nebel aufzieht, durch die malerische Servitengasse bis zur prunkvollen Strudlhofstiege und weiter bis zum Liechtensteinpark. Im Gartenpalais Liechtenstein findet ihr von 14. November bis 22. Dezember 2024 einen besonders gemütlichen Adventmarkt mit Feuerzangenbowle, Baumkuchen, nostalgischem Ringelspiel und jeder Menge Weihnachtsstimmung.
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Liechtensteinpark | Fürstengasse 1, 1090 Wien