Urban Gardening in Wien
Ihr habt Lust auf frisches, gutes Gemüse und Obst, habt allerdings keinen eigenen Garten oder Balkon? Dank Urban Gardening könnt ihr in Wien eure gärtnerischen Talente entfalten und die freien Flächen der Stadt begrünen und so sinnvoll nutzen. Wir zeigen euch, wo ihr in Wien Urban Gardening machen könnt und wie es funktioniert.
Ob in Hinterhöfen, auf Dächern oder an Straßenzügen: Urban Gardening, also das Garteln im öffentlichen Raum, ist längst in Wien angekommen und zieht sich durch unsere Lieblingsstadt. Wer mit wachen Augen unterwegs ist, hat sicher bereits das eine oder andere begrünte Fleckchen gesichtet. Wir zeigen euch, wie ihr selber aktiv werden könnt – ganz ohne eigenen Garten oder Balkon.
Nachbarschafts- und Gemeinschaftsgärten
Nehmt die Spaten in die Hand! Gemeinsam zu garteln und anzubauen, zu sehen, wie die Ernte allmählich gedeiht, hat etwas Besonderes und zusammen freut man sich gleich doppelt so sehr darüber. Eine Übersicht der unterschiedlichen Nachbarschaftsgärten in ganz Wien findet ihr online. Bei vielen der Projekte wird eine langfristige Beteiligung angestrebt, weswegen man auch oft Mitglied werden muss. Aber mittlerweile gibt es auch Projekte wie zum Beispiel den Naschgarten im 21. Bezirk, bei dem jede*r vorbeikommen kann, mithelfen oder auch einfach nur naschen darf.
Selbsternteparzelle im Biohof Radl
Der Biohof Radl im 22. Bezirk betreibt seit 1840 Landwirtschaft und ist seit 1996 biozertifiziert. Die 20 bis 80 Quadratmeter großen Selbsternteparzellen findet ihr an mehreren Standorten – das Konzept dahinter ist besonders für Gartel-Neulinge bestens geeignet. Denn wenn ihr euch für eine solche Parzelle entscheidet, könnt ihr sie von April bis November bewirtschaften. Davor bereitet das Team vom Biohof den Boden für euch vor, sät im Frühjahr verschiedene Bio-Gemüsesorten aus dem Anbauplan des Hofs und bewässert sogar eure Pflanzen für euch. Top!
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Biohof Radl | Hirschstettner Straße 85, 1220 Wien
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Selbsternteparzellen: April – November
Urban Gardening im Hafen Wien
Im Hafen Wien könnt ihr auch Obst und Gemüse anbauen und nach Lust und Laune garteln. Hier stehen euch 50 und 100 Quadratmeter große Gartenparzellen zur Auswahl, die ihr pro Saison mieten könnt. Auch wenn die Anreise vielleicht etwas länger dauert (ihr fahrt mit dem 76A zur Station Albern, Mannswörther Straße oder mit der Linien 76B zu Station Alberner Straße, Sendnergasse) – der Weg in den 11. Bezirk zahlt sich aus. Eure Parzellen sind nämlich von Großgärten umgeben und ihr könnt die Ruhe abseits des Großstadttrubels genießen. Die kleineren Parzellen kosten 160 Euro pro Saison (April bis Ende Oktober), die größeren bekommt ihr für 261 Euro.
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Urban Gardening im Hafen Wien | Alberner Straße 21, 1110 Wien
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April – Oktober
Stadtteilgärtner*innen gesucht
Auch die Gebietsbetreuung ist immer wieder auf der Suche nach ambitionierten Gärtner*innen. Wenn ihr euch dorthin wendet, bekommt ihr Unterstützung bei der Gründung von Nachbarschaftsgärten in den betreuten Stadterneuerungsgebieten. Euch wird dabei geholfen, die Kostenkalkulation und Vereinsgründung anzugehen, und eine Beratung für das fachgerechte Garteln gibt’s mit dazu.
Gartenpolylog
Wir haben die Initiative von Gartenpolylog schon kurz in Zusammenhang mit dem Naschgarten weiter oben erwähnt. In diesem Fall möchten wir euch den Marktplatz auf der Website ans Herz legen. Dort könnt ihr unkompliziert einsehen, wer gerade in welchem Bezirk noch fleißige Helfer*innen sucht und wo Acker- und Bewirtschaftungsflächen frei sind.
Saisonaler Gemüsegarten
Wer einmal in das persönliche Gartenglück hinein schnuppern mag, aber sich noch nicht sicher ist, ob das ein langfristiges Engagement sein könnte, ist bei den Ackerhelden gut aufgehoben. Dort könnt ihr für eine Saison einen 40 Quadratmeter großen Gemüsegarten anmieten. Die Mietgärten befinden sich in Simmering, Floridsdorf und in der Seestadt. Es kommen nur biozertifizierte Gemüse- und Obstsorten auf den Acker. Das Praktische an der ganzen Sache: Der Garten wird euch bereits vorbearbeitet übergeben, sodass ihr nicht noch extra etwas einpflanzen müsst. Von Anfang Mai bis Ende November dauert die Saison, in der man sich um über 150 Jungpflanzen kümmert. Von den Betreibenden werden Gartengeräte und Gießwasser gestellt. Außerdem gibt es regelmäßig Tipps und Rezepte. Im Schnitt wird empfohlen, rund zwei bis drei Stunden pro Woche für die Urban-Gardening-Aktion einzuplanen.
Wildes Stadtobst
Die etwas unkonventionelle Variante, um an Obst zu kommen, stellen wir euch hier vor. Mit der App Mundraub könnt ihr am Handy oder Laptop schauen, wo es öffentliche Obstbäume in der Stadt gibt. Ihr könnt in der Suchleiste nach Obstbäumen- und Sträuchern, Kräutern, Nüssen und Mostereien filtern. Mittels entsprechender Symbole seht ihr ganz schnell auf der Karte, um welche Frucht es sich handelt. Achtet beim Einsammeln darauf, dass ihr stets nur ein bisschen einpackt und für nachfolgende Sammler*innen noch etwas übrig lasst.
Garteln mit Kids
Wer das Projekt Urban Gardening in Wien mit Kindern angehen möchte, kann sich online viele Anregungen holen. Baumscheiben stehen zum Beispiel hoch im Kurs und können mit Kindern in der Stadt gut bewirtschaftet werden. Achtet darauf, dass ihr für die Kleinen die Werkzeuge und Gerätschaften wie Gießkanne und Co. in der entsprechenden Größe parat habt. Und ihr könnt die Baumscheiben natürlich auch anfragen, wenn ihr keine Kinder habt!
Die Fensterbank als Ausweichmöglichkeit
Wer keine Parzelle und Co. mehr ergattern konnte, sollte für die anstehende Saison schnell noch die Fensterbank aufrüsten und Beet-Boxen beim Heimwerkergeschäft des Vertrauens kaufen. Auch auf kleinem Raum kann man viele Gewächse anpflanzen. Beachtet dabei, dass ihr zwischen einjährigen und mehrjährigen Pflanzen unterscheiden müsst. Eine gute Checkliste haben wir online für euch gefunden. Für den kleinen Geldbeutel zudem interessant: Bei einigen Mistplätzen der MA48 könnt ihr euch die torffreie Erde für kleines Geld sowie kostenlos Kompost abholen.