8 Tipps für euren Urlaub in Südtirol
Südtirol ist in! Jahr für Jahr steigen hier die Tourismuszahlen. Und vor allem Tourist*innen aus dem deutschsprachigen Ausland lieben es, in der kleinen Region im Norden Italiens zu urlauben. Südtirol teilt sich in acht verschiedene Bezirke und damit ihr wisst, wo es sich lohnt in Alto Adige (so sagen die Italiener*innen) auf jeden Fall mal vorbeizuschauen, haben wir für jede Ecke Tipps für euren Urlaub dabei.
Der kleine Landstrich am oberen rechten Eck des Stiefelschafts erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit bei Tourist*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Südtirol besticht nicht nur durch seine wunderschöne Landschaft, sondern vor allem durch seinen Lebensstil – eine Mischung aus italienischem Dolce Vita und Habsburger Gemütlichkeit. Wir haben die acht Regionen unter die Lupe genommen und Tipps für euren Urlaub in Südtirol gesammelt.
Wipptal: Von der Gilfenklamm zur Traube
Das Wipptal grenzt im Norden an Österreich und ist über den Brenner die Pforte Südtirols. Im Zentrum liegt die Fuggerstadt Sterzing, die aufgrund ihrer Grenzlage schon immer eine wichtige Handelsstadt war. Nur knapp zehn Minuten entfernt spielt sich in der Gilfenklamm ein echtes Naturspektakel ab: Aus 15 Metern Höhe stürzt ein Wasserfall in eine Mamorschlucht. Stege und Brücken führen euch durch die Klamm, sodass ihr alles aus nächster Nähe beobachten könnt.
Nach einem harten Wandertag darf die Verpflegung aber auch nicht fehlen: Eine echte Empfehlung ist das Restaurant Zur Traube in Sterzing mit Südtiroler Spezialitäten und Pizza neapolitanischer Art.
Eisacktal: Urlaub auf dem Bauernhof am Kierhof
Nur 15 Minuten von der Domstadt Brixen entfernt liegt Feldthurns im Eisacktal. Südtirol ist geprägt von Landwirtschaft und so findet ihr dort den historischen Kierhof. Er ist heute die moderne Variante von „Urlaub auf dem Bauernhof”: Ihr wohnt in wunderschönen Chalets mit einer bombastischen Aussicht auf die Dolomiten, einer Panoramasauna für Erwachsene und einem Stall voller Tiere für Kinder. Neben der Bauernfamilie leben Kühe, Ziegen, Hasen und Hühner auf dem Hof. Direkt aus dem Hühnerstall gibt’s morgens frische Eier zum empfehlenswerten Frühstück – das ist immer frisch und selbstgemacht, mit Produkten vom Hof und aus der Region.
Pustertal: Altstadtbummel in Bruneck
Das Städtchen Bruneck ist sozusagen die Metropole des Pustertals. Der Ort ist berühmt für seine Altstadt mit den mittelalterlichen Häusern in den Kopfsteinpflaster-Gassen. Direkt über der Stadt thront herrschaftlich die Bischofsburg Schloss Bruneck. Der Burghügel ist leicht zu besteigen und ins Innere geht es über eine Zugbrücke. Dort hat der berühmte Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner heute eines seiner Messner Mountain Museen untergebracht, das MMM Ripa. Neben den (historischen) Sehenswürdigkeiten bietet Bruneck aber auch alles für den perfekten Stadtbummel: viele kleine Geschäfte und zahlreiche Cafés.
Salten-Schlern: Wandern auf den Schlern
Im Bezirk Salten-Schlern gibt es einen Ort, den jede*r kennt: Kastelruth. Von dort kommen die bekannten Volksmusiker „Kastelruther Spatzen“, die neben Reinhold Messner und Markus Lanz die erfolgreichsten Exportschlager Südtirols sind.
Neben der Volksmusik ist Salten-Schlern aber auch unweigerlich mit der Natur und dem Wandern verbunden. Und so lohnt es sich, in einer etwa vierstündigen Wanderung das Schlernhaus zu besteigen. Es liegt in knapp 2.500 Metern Höhe und ist aus mehreren Richtungen zu erreichen: entweder vom Völser Weiher aus kommend über die Tuffalm oder von Bad Ratzes über die Schlernbödele Alm und den Gamssteig.
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Bozen: Dolce Vita zwischen Erdpyramiden
Bozen ist die Landeshauptstadt Südtirols und der Weg ins restliche Italien ist nicht mehr weit. In der Stadt treffen die deutsch- und italienischsprachigen Südtiroler*innen aufeinander und das Dolce Vita ist hier schon zu hören, zu riechen und zu schmecken.
Neben dem Stadtbummel in Bozen lohnt sich aber auch die Fahrt auf den Ritten. In nur zwölf Minuten können Besucher*innen mit der Seilbahn direkt aus dem Stadtzentrum auf den Berg fahren. Und dort oben ist nicht nur die Aussicht spektakulär, sondern vor allem das Rittner Naturdenkmal – die Erdpyramiden. Fels- und Lehmgebilde, die noch aus der Gletscherzeit übriggeblieben sind, ragen heute als meterhohe Zacken aus dem Boden.
Überetsch-Unterland: Von Terlan auf die Burgruine
Südtirol kann nicht nur Berge, Wälder und Wiesen, sondern auch historischen Bauten und Burgen. Das Wahrzeichen über dem Ort Terlan im Etschtal ist die Burgruine Neuhaus (auch Burgruine Maultasch genannt). Vom Dorf aus ist zwar nur der große Turm zu erkennen, auf dem Burghügel finden sich aber auch noch Reste von Vorburgen und Ringmauern.
Im Mittelalter war die Burganlage der Lieblingsort der Landesfürstin Margarethe von Tirol und so können Besucher*innen heute über die – nach der Landesfürstin benannten – Margarethepromenade in nur 30 Minuten von Terlan zur Burg wandern. Infotafeln auf dem Weg erklären alle spannenden geschichtlichen Hintergründe.
Burggrafenamt: Entspannen in der Kurstadt Meran
Südtirol hat eine Domstadt, eine Fuggerstadt und natürlich auch eine Kurstadt. Das ist Meran. Und hier hat ihrer Zeit auch schon die Kaiserin Sissi gerne ihren Urlaub verbracht. Meran lädt zum Stadtbummel unter den sogenannten Lauben und zum Flanieren entlang der Passer ein.
Aber auch bei Schlechtwetter ist Meran ein Geschenk: Wie es sich für eine richtige Kurstadt gehört, gibt es hier natürlich auch eine Therme mit verschiedenen Indoor- und Outdoorpools, Warm- und Kaltwasser sowie Solebecken. Und wer nach einem ausgiebigen Badetag noch einen Absacker braucht, der schaut am besten im Meraner Nachbarort bei der Brauerei Forst vorbei. Sie ist die letzte verbliebene Privatbrauerei Italiens.
Vinschgau: Über Apfelwiesen zum Turm im Wasser
Apfelwiesen prägen das Landschaftsbild des Vinschgaus. Hier findet sich das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Kein Wunder also, dass zehn Prozent aller Äpfel in Europa von hier stammen.
Durch das Tal führt eine große Straße bis in den Obervinschgau in Richtung österreichischer Grenze. Dort findet sich eine einzigartige Sehenswürdigkeit: der Reschensee. In den 50er Jahren wurde der Stausee zur Stromerzeugung angelegt. Dafür musste ein ganzes Dorf geflutet werden und rund 150 Familien haben ihr Zuhause verloren. Heute erinnert nur noch der Kirchturm, der aus dem Reschensee ragt, an das kleine Dorf Alt-Graun, das dort war, wo heute nur noch Wasser ist.
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Südtirol ist ein historisches Naturspektakel und wer Lust auf einen Urlaub dort bekommen hat, es aber diesen Sommer nicht mehr nach Südtirol schafft, der sollte die Reise spätestens im Herbst antreten. Ab Oktober ist „Törggelen“ – ein Brauch für alle Genießer*innen. Buschen- und Hofschänken öffnen ihre Stuben: Es gibt jungen Wein, dazu Herzhaftes wie Hauswürste mit Sauerkraut, Knödel und Surfleisch oder Süßes wie Krapfen und gebrannte Kastanien. Eine echte Tradition – „Törggelen“ gehört zu Südtirol wie das Schnitzel zu Österreich.