Urlaub planen mit KI
Manche Menschen lassen ihre Doktorarbeit von einer künstlichen Intelligenz schreiben, wir haben uns mal an etwas weniger Dramatischem versucht: Einen Urlaub planen lassen.
KI-Programme à la ChatGPT und Midjourney (siehe Titelbild) haben sich mittlerweile fest integriert in die virtuelle Welt. Auch wenn die Programme hier und da noch ihre Bugs haben, kann man in so manchen Lebenssituationen doch ganz fein mit ihnen spielen. Natürlich sprießen immer detailliertere Seiten aus der binär-programmierten Blumenwiese des World Wide Web – so auch explizite Planer für den Urlaub.
Eine davon ist die Trip Planner AI. Wir haben uns aus Neugierde mal daran versucht, einen Urlaub in Österreich auf die Beine stellen zu lassen. Und um absolut keine eigene Gehirnzelle nutzen zu müssen, hat uns ChatGPT zuvor die – nach dem Programm – spannendsten Städte ausgespuckt: Wien, Salzburg und Innsbruck. Bei der Trip Planner AI gibt man dann also das Reiseziel inklusive Datum an, wie viele Personen unterwegs sind und auch, worauf der Fokus der Reise liegen soll. Nach ein paar Klicks wieder los generiert.
Österreich Highlights frisch aus der Maschine
Das Erste, das uns auffällt, ist der starke Fokus auf Hotels, die einem endlos vorgeschlagen werden. Allem Anschein nach arbeitet die Software mit Booking.com zusammen, denn klickt man auf eine Unterkunftsnennung, wird man direkt weitergeleitet.
Dann geht’s ans Programm: Für den ersten Tag in Wien werden uns der Zoo, das Schloss Schönbrunn und der Naschmarkt vorgeschlagen. Also Destinationen, die sich wirklich in jedem Reiseführer finden lassen. Auch die restlichen Empfehlungen sind keine Neuheiten. In Salzburg und Innsbruck dasselbe Spiel. Festung Hohensalzburg und das Geburtshaus von Mozart in der einen, Goldenes Dachl und Patscherkofel in der anderen Stadt. Welche Sehenswürdigkeiten wohin gehören, wisst ihr ja.
Zu den Programmpunkten, für die man Eintritt zahlen muss, stimmen die Angaben auch nur bedingt. Zudem sind Preise in US-Dollar angegeben. Fazit: Bei einer einfachen Google-Suche wären wir wohl auf dieselben Tipps – und noch wahrscheinlicher direkt auf einen unserer eigenen Artikel gestoßen.
ChatGPT vs. Trip Planner AI
Etwas frustriert haben wir es dann doch nochmal komplett mit der KI unseres Vertrauens versucht. Anmerkung der Redaktion: Nein, unsere Tipps stammen sonst nicht aus den endlosen künstlichen Synapsen von ChatGPT. Aber siehe da, es lässt sich schon etwas mehr einfallen. Obwohl auch hier die klassischen Sehenswürdigkeiten nicht wegzudenken sind, gibt’s ein paar mehr Inspirationen. Hier ein Auszug des Programms für Wien:
- „Besuch des Schlosses Schönbrunn und seiner wunderschönen Gärten.
- Mittagessen in einem Heurigen in der Nähe von Grinzing. Heurigen sind traditionelle Weingüter, die hausgemachte Speisen und exzellente Weine anbieten.
- Besichtigung des Kunsthistorischen Museums oder des Belvedere-Palastes, je nach Interesse.
- Abendessen in einem der trendigen Lokale im Bezirk Neubau oder im 7. Bezirk. Probiere moderne Interpretationen österreichischer Küche.“
Und ein paar Ideen für Innsbruck:
- „Spaziergang durch die Altstadt und besuche das Goldene Dachl, das Wahrzeichen der Stadt.
- Mittagessen in einem gemütlichen Café am Inn-Ufer.
- Besuch der Swarovski Kristallwelten, eine einzigartige künstlerische Installation.
- Abendessen in einem traditionellen Tiroler Restaurant, probiere Tiroler Gröstl oder Käsespätzle.“
Um die KI in Sachen Urlaubsplanung noch ein letztes Mal zu plagen, haben wir uns Restaurantempfehlungen gewünscht. Hier, müssen wir zugeben, haben die Empfehlungen überzeugt. Mit dem Figlmüller für Schnitzel und dem Schwarzen Kameel für Wiener Spezialitäten. In Salzburg werden wir ins St. Peter Stiftskulinarium geschickt, das eh eines unserer liebsten Lokale für Frühstück in Salzburg ist. In Innsbruck geht es unter anderem ins Gasthaus Anich, ebenfalls eine feine Adresse.
Kurz: Als absolute Basic-Inspiration ist die Spielerei mit der KI für den Urlaub ganz nett, für mehr Details und Geheimtipps aber unbrauchbar. Eh okay, denn dafür gibt’s ja uns.