Vernissage: Waris Dirie präsentiert erstmals ihre Kunst in Wien
Topmodel, Menschenrechtsikone – und jetzt auch Künstlerin: „Wüstenblume“ Waris Dirie zeigt in „Mogadishu Blues“ ihre ersten Gemälde. Persönlich, farbenstark, berührend. Nur fünf Tage lang in Wien!


Wenn Waris Dirie zur Vernissage lädt, kommt nicht nur halb Wien, sondern auch eine ganze Portion Geschichte, Kampfgeist und Glamour mit. Ab 23. April 2025 zeigt die ehemalige UN-Sonderbotschafterin, Bestsellerautorin und – nebenbei – international gefeiertes Model erstmals ihre Werke als bildende Künstlerin im Bank Austria Kunstforum Wien. Der Titel der Ausstellung: „Mogadishu Blues“. Klingt poetisch – ist es auch. Und vor allem: zutiefst persönlich.
Elton Johns Kunstsammlung
Was wie ein PR-Traum klingt – somalische Nomadin wird Supermodel, UN-Botschafterin, Bestsellerautorin und jetzt auch noch Künstlerin – ist in Wahrheit eine Geschichte voller Brüche, Narben und ungeahnter Wendungen. Eine davon: ein Besuch bei Elton John. Ja, Sir Elton. Statt Champagner und Klaviermusik blieb Waris etwas anderes im Gedächtnis: seine Kunstsammlung. Es war Liebe auf den ersten Blick – zu Farbe, Form und vielleicht auch zur Möglichkeit, endlich einmal ohne Worte zu sprechen.
Denn wer Waris Dirie kennt, weiß: Ihre Worte haben die Welt verändert. Ihre Bilder aber zeigen, was bislang unausgesprochen blieb. In 29 Acrylgemälden, kräftig, wild, roh und ehrlich, verarbeitet sie Erinnerungen an Familie, Freundschaft und Flucht, an Verlust, Liebe und die Suche nach Identität. Alles, was zwischen Kindheit in der Wüste, Laufsteg in Paris und Leben in Danzig bzw. Wien passiert ist – auf Leinwand gebannt.
Vernissage-Premiere: „Mogadishu Blues“
„Mogadishu Blues“ – das klingt nach Jazz, nach Melancholie, nach Geschichten, die keine leichte Kost sind. Und das sind sie auch nicht. Aber Dirie erzählt sie nicht mit Pathos, sondern mit Farbe. Mal knallt das Rot der Wut von der Leinwand, mal kriecht ein melancholisches Blau über die Erinnerung. Zwischen Nomadenleben und Modekampagnen, zwischen politischem Engagement und innerer Einkehr ist eine Künstlerin entstanden, die keine Galerie braucht, um Relevanz zu haben – aber eine Bühne verdient.
Das Kunstforum Wien gibt ihr diese Bühne – für genau fünf Tage, von 23. bis 27. April 2025. Ein kurzer, aber umso intensiverer Einblick in eine Lebensgeschichte, die man sonst nur zwischen Buchdeckeln oder in Kinofilmen findet.

Denn vergessen wir nicht: Waris Dirie ist nicht nur die Frau hinter „Wüstenblume“, sondern auch die Stimme gegen weibliche Genitalverstümmelung, die UN-Sonderbotschafterin, die mit dem Bundespräsidenten plaudert und sich gleichzeitig für Mädchen auf der Flucht einsetzt. Und jetzt auch: die Malerin, die mit Acryl statt Adjektiven arbeitet.
Die wichtigsten Infos:
- Uhrzeit: 19 Uhr
- Datum: 23.–27.4.2025
- Ort: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010