6 schöne Wanderungen rund um den Wilden Kaiser
Obwohl nicht mal ansatzweise die höchste, ist der Wilde Kaiser wohl die bekannteste Gebirgskette Österreichs. Wir lehnen uns also mal weit aus dem Fenster und stellen in den Raum, ob das vielleicht so ist, weil der Kaiser einfach die schönste ist? Fest steht: Der Bergdoktor hat es nicht nur wegen des Charismas der Hauptdarsteller*innen zu 18 Staffeln gebracht, da überzeugt auch die Alpenkulisse als Protagonist*in. Wer sie erkunden will, kann das auf diesen sechs schönen Wanderungen tun.


Ob mehrere Tage oder wenige Stunden: Den Wilden Kaiser, der einigen vielleicht aus der Kultserie Bergdoktor besonders bekannt sein dürfte, erkundet man am besten wandernd. Wir haben uns angeschaut, auf welchen Routen das am besten geht.
Tagestour zur Gruttenhütte und dem Ellmauer Tor
Über sanfte Almwiesen und umgeben von Felswänden wandern: So vielversprechend startet der Weg zum Ellmauer Tor. Und mit der Gruttenhütte gibts auch ein lohnenswertes Ziel, von dem aus ihr euch eure Käsespätzle mit bestem Blick über das gesamte Tal schmecken lassen könnt. Los gehts ohne große Schonfrist und recht steil im Hintersteiner Tal. Über Almen und steile Felsflanken wandert ihr dann auf über 1.600 Meter und bis zur Panorama-Hütte.
Wer danach noch etwas Puste übrig hat, geht weiter zum Ellmauer Tor, einem natürlichen Felsbogen – natürlich mit top Blick inkludiert. Aber Achtung: Auf der letzten Passage erwarten euch ein paar Kletterpassagen.
Die wichtigsten Infos:
- Länge: ca. 13 km
- Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
- Startpunkt: Hintersteiner Tal
- Dauer: ca. 5–6 Stunden
- Hütten: Gruttenhütte
- Höhenunterschied: ca. 1.400 m
Sonnenaufgang schauen am Bergsteigergrab
Noch im Dunkeln quasi gehend meditieren und dann den Sonnenaufgang vom Berg aus bewundern. Das ist zwar immer eine magische Erfahrung, kostet aber einiges an Überwindung. Eine Route, für die ihr nicht unmenschlich früh aufstehen müsst, führt euch zum Bergsteigergrab. Wir versprechen: Der Name ist hier das einzig unromantische. Ausgangspunkt ist die Wochenbrunner Alm, von dort geht es über eine recht steile Forststraße zur Gaudeamushütte und dann in Serpentinen hinauf zum Zielpunkt.
Hinunter führt euch dann derselbe Weg. Insgesamt legt ihr etwas mehr als fünf Kilometer und 450 Höhenmeter zurück. Richtig cool: Von Mai bis Oktober finden jeden Freitagmorgen geführte Sonnenaufgangtouren statt. Dafür müsst ihr euch einfach nur bis Donnerstag, 17 Uhr bei der Tourismusinfo der Region melden. Los gehts im Sommer immer um 4.30, im Herbst ab 5 Uhr. Die Tour kostet euch 25 €, die ihr dem Guide bar mitbringt.
Die wichtigsten Infos:
- Länge: ca. 5 km
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Startpunt: Parkplatz der Wochenbrunner Alm
- Dauer: ca. 2,5 Stunden
- Höhenunterschied: ca. 450 m
Weitwanderung Kaiserkrone
Wer länger Zeit hat, um den Wilden Kaiser wandernd zu erkunden, dem empfehlen wir die Kaiserkrone. Der Name verspricht Großes – und das bekommt ihr hier auch. Auf fünf Tagesetappen wandert ihr auf diesem Fernwanderweg durch das Kaisergebirge, vorbei an den beeindruckendsten Gipfeln der Region. Dabei geht es durch bewaldete Talböden und Almen bis hinauf auf Hochgebirgspässe samt schroffer Felsen.
Die einzelnen Tagesetappen sind in der fünftägigen Version mit viereinhalb bis sechs Stunden bemessen. Wer etwas mehr Ausdauer hat, kann das gesamte Massiv auch in vier oder sogar drei Tagen umrunden. Die Tour ist durchgängig als mittelschwer eingestuft, insgesamt werden 4.000 Höhenmeter zurückgelegt.
Die wichtigsten Infos:
- Länge: ca. 58 km
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Startpunkt: Hintersteiner Tal oder Ellmau
- Dauer: 3–5 Tage je nach Tempo und Tagesetappen
- Hütten: Gruttenhütte, Kaindlhütte, Rübezahlhaus
- Höhenunterschied: ca. 4.000 m
- Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Herausfordernde Tagestur zum kleinen Törl
Ihr habt Lust auf eine Herausforderung und wollt dabei gleich noch die besten Aussichten abstauben? Dann ab auf die Törlspitze. Startpunkt des mittel bis schwer eingestuften Wegs ist der Wanderstartplatz Tannbichl. Die Rundtour ist in acht Stunden zu bewältigen und führt größtenteils über Almwege – birgt aber auch einige felsige Passagen und steile Waldstücke. Trittsicher und schwindelfrei solltet ihr also sein.
Oben angekommen, werdet ihr mit einem spektakulären Blick auf die Gipfel des Wilden Kaisers und die umliegenden Tälder belohnt. Beim Abstieg bietet sich euch die erste Einkehrmöglichkeit auf der Gaudeamushütte – samt Sonnenterrasse und Blick ins Tal.
Die wichtigsten Infos:
- Länge: ca. 11 km
- Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwierig
- Startpunkt: Parkplatz in der Nähe des Hintersteiner Sees
- Dauer: ca. 4 Stunden
- Hütten: Dürrenberger Hütte (optional)
- Höhenunterschied: ca. 900 m
Runde um den Hintersteiner See
Kurz und leicht – aber sehr, sehr schön. So kann man die Runde um den Hintersteiner See kurz und kompakt zusammenfassen. Egal, ob ihr mit den Kleinsten unterwegs seid, oder euren Körper etwas schonen wollt, bevor ihr die nächsten Gipfel erklimmt: Eine Runde um den Hintersteiner See lohnt sich allemal und führt euch in eineinhalb Stunden einmal um den See bei Scheffau.
Umgeben ist der Hintersteiner See dabei natürlich von einer spektakulären Bergkulisse, die ihr von mehreren Aussichtspunkten aus bewundern könnt. Auch zum Einkehren gibt es mehrere Möglichkeiten: etwa am Seestüberl, der Jausenstation Goingstätt oder der Jausenstation Maier.
Die wichtigsten Infos:
- Länge: ca. 5 km
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Startpunkt: Hintersteiner See Parkplatz
- Dauer: ca. 1,5 Stunden
- Hütten: Seestüberl, Jausenstation Goingstätt und Jausenstation Maier
- Höhenunterschied: ca. 200 m
Schleierwasserfall-Runde
Ein Wasserfall, der seinen Namen daher trägt, dass sein Wasser so sanft und glitzernd wie ein Schleier fällt – klingt nach einem vielversprechenden Ziel für eine Wanderung, oder? Noch dazu, wenn der Weg dorthin als leicht eingestuft ist. Los geht es am Parkplatz Scheffau und durch ein schönes Waldgebiet. Über Almen kommt ihr schließlich auf einen Forstweg, der euch über einen kleinen Steg schließlich zum Kletterparadies Schleierwasserfall führt – einer überhängenden Wand mit unglaublichen 200 Kletterrouten, darunter auch die schwierigsten in ganz Europa.
Vorbei an den überhängenden Felsen geht es weiter in Richtung Stiegenbachfall, von wo aus euch derselbe Weg zurück bringt. Eine Möglichkeit zur Einkehr gibt es erst bei der Jausenstation Graspoint-Niederalm, etwa eine halbe Stunde vor Ende es Wanderwege.
Die wichtigsten Infos:
- Länge: ca. 5,5 km
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Startpunkt: Parkplatz Scheffau
- Dauer: ca. 3,5 Stunden
- Jausenstation Graspoint-Niederalm