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Was ihr bei einer Kellergassenführung im Weinviertel erleben könnt
Was wohl hinter den schweren Holztüren der alten Weinviertler Presshäuser steckt? Wir haben uns die Führungen durch die mysteriösen Kellergassen genauer angesehen. Unser Fazit? Historisch, köstlich, gut!
Sie werden auch die „Dörfer ohne Rauchfang“ genannt: Die alten Presshäuser des Weinviertels fädeln sich wie Perlen einer Kette entlang der idyllischen Kellergassen und locken mit richtig gutem Vino. Und was sagen wir zu Vino? Richtig: nie no! Unser Tipp: Kombiniert das Ganze mit einer professionellen Führung und vielen spannenden historischen Facts rund ums vinophile Weinviertel. Was ihr dann bekommt? Einen Ausflug, der euch trotz – oder Dank – Weinprobe aufs Exempel noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Warum es sich lohnt, Wine und Walk bei diesen geschichtsträchtigen Gässchen zu kombinieren, das erfahrt ihr hier.
Was genau ist eine Kellergasse?
Kellergassen, das sind alte Sträßchen voller historischer, hübscher Presshäuser und dunkler Kellerröhren. Um die Trauben nach der Lese möglichst schnell vom Weingarten zur nächsten Presse zu bringen, wurden die Häuschen nahe der Rebzeilen abseits der Ortschaften gebaut. Und natürlich hat man hier nicht nur gearbeitet. Es wurde auch kräftig getrunken, diskutiert und politisiert – was allerdings nur Männern vorbehalten war. Für die „Köllamauna“ waren die Kellergassen also quasi flüssige Begegnungszentren, während Frauen damals nur als Lese- und Presshilfe im Herbst willkommen waren. Umso schöner, dass die urigen Bauten heute ihre Renaissance jenseits von Geschlechterklischees feiern dürfen. Und uns ganz nebenbei mit fantastischem Wein versorgen.
Übrigens: Viele der Kellerstöckl wurden inzwischen zu malerischen Unterkünften umgebaut und sind eine authentische Abwechslung zur klassischen Hotelübernachtung.
Kellergassenführungen: Walks durch das Weinviertler Wahrzeichen
Wenn ihr im Weinviertel unterwegs seid, ist der Besuch einer Kellergasse nicht nur deshalb ein Must-do, weil es dort wunderschön, spannend und köstlich ist. Man kommt auch wortwörtlich nicht drumherum. Immerhin gibt es satte 1.100 der urigen Gasserln, im Schnitt also zwei pro Ortschaft. Gespickt sind diese mit je etwa 60 der dazugehörigen Presshäuser. Die Chancen stehen also gut, dass ihr früher oder später ganz von selbst in einen der offenen Weinkeller stolpert. Um aber die coolsten Winkel, spannendsten Facts und besten Blicke auf Presshaus und Co zu bekommen, raten wir euch zu einer Tour mit einem*einer zertifizierten Kellergassenführer*in.
Eine dieser besonderen Touren führt euch auch durch die Weinstadt Poysdorf. Jeden Dienstag und Samstag von April bis Oktober könnt ihr nach Voranmeldung durch das idyllische Akazienblätterdach der Gassen spazieren und dabei sechs altehrwürdige Schaukeller und deren Weine genauer inspizieren – natürlich samt Om-nom-Weinprobe. Hier befindet sich übrigens auch die längste Kellergasse Poysdorfs – der malerische Radyweg.
Tuckernde Alternative: per Traktor durch die Kellergasse
When in Rome … oder besser gesagt: When im Weinviertel, do as the Weinviertlers do. Und hier ist das Fortbewegungsmittel of choice nun mal der gute, alte Traktor. Zumindest in den Kellergassen, wo ein Ritt auf dem Riesengefährt eine spannende Abwechslung zum klassischen Fußmarsch ist. Alternativ könnt ihr natürlich auch euren Drahtesel aus dem Abstellkammerl kramen und die Kellergassen per Pedaltritt erkunden. Wer aber nicht aus allem eine Sportart machen und stattdessen lieber die Rundfahrt im historischen roten Feuerwehranhänger erleben will, der ist ebenfalls in Poysdorf bestens aufgehoben. Natürlich wird auch die Traktorfahrt mit einer Weinverkostung kombiniert.
Ihr kriegt vom Brummen und Tuckern nicht genug? Dann schwingt euch auf einen original 15er Steyr, nehmt das Lenkrad selbst in die Hand und erkundet so die beschaulichen Weingärten der Region!
Lange Nacht der Kellergassen
Richtig leiwand: Jährlich am Freitag nach Christi Himmelfahrt – 2024 also am 10. Mai – legen die Kellergassenführer*innen eine Spätschicht nur für euch ein. Schnappt euch nach Sonnenuntergang eine Fackel oder Laterne und geht während der Langen Nacht der Kellergassen auf Erkundungstour durch die geheimnisvolle Welt der „Dörfer ohne Rauchfang“ – und weiter hinab in die unterirdischen Gewölbe der Presshäuser. Dabei könnt ihr den spannenden Geschichten und Sagen rund um diese einzigartigen Bauten lauschen und bekommt die passende Weinbegleitung samt Jause natürlich ebenfalls gereicht. Ein unglaublich atmosphärisches Spektakel und perfekt für all jene, die die historischen Wege mit einer Extraportion Mystik erleben möchten!
Ihr merkt schon: Die altehrwürdigen Gässchen sind nicht nur aufgrund des richtig guten Weins einen Besuch wert. Das eine oder andere Gläschen solltet ihr aber auf jeden Fall probieren. Vor allem Freund*innen des Grünen Veltliners kommen im Weinviertel voll auf ihre Kosten, andere Rebsorten sind aber natürlich auch vertreten. Und damit ihr die Schlücke auch sorgenfrei genießen könnt, haben wir für euch die gemütlichsten Übernachtungsspots entlang der Kellergassen ausfindig gemacht. So könnt ihr die beschauliche Gegend auch problemlos und ausgenüchtert radelnd erkunden. Die schönsten Strecken dafür findet ihr hier.
*Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Weinviertel Tourismus entstanden.