Was man im Ausseerland unbedingt gegessen haben sollte
Im Ausseerland gibt es jede Menge zu erleben – und zu essen. Weil man eine Region unserer Meinung nach besonders gut kennenlernt, wenn man sich ihr kulinarisch hingibt, verraten wir euch ein paar Gerichte und Spezialitäten, die ihr im Ausseerland unbedingt essen solltet.
Es is’ so schee in Aussee! Flapsiger Reim, aber wahre Worte. Das Ausseerland im steirischen Salzkammergut trumpft mit allerhand auf: Seen, Bergen, Wäldern – und jeder Menge Tradition, sei es das Narzissenfest, das jedes Jahr in und um Bad Aussee stattfindet (heuer von 1. bis 4. Juni 2023), die Tracht oder das Handwerk. Wir finden ja, eine Region lernt man am besten über den Gaumen kennen, weil Liebe ja bekanntlich über den Magen geht. Deshalb verraten wir euch ein paar typische Spezialitäten, die ihr im Ausseerland unbedingt essen solltet.
Ausseer Lebkuchen
Einer der vielen Vorteile, die das Erwachsensein mit sich bringt, ist die Freiheit, vor der Hauptspeise zu naschen, ohne dafür aufs Zimmer geschickt zu werden. Deshalb fangen wir gleich mit dem Süßen an, das das Ausseerland kulinarisch wohl am prominentesten prägt: der Lebkuchen. Die Geschichte der Ausseer Lebkzeltereien geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. In der Ausseer Lebzelterei hält man sich auch heute noch an die jahrhundertealte Rezeptur aus naturreinen Grundzutaten. Im Verkaufsraum könnt ihr euch durch die zahlreichen Lebkuchen-Varianten von klassischen Elisen bis hin zu personalisierbaren Lebkuchenherzen stöbern. Durchs Schaunfenster könnt ihr sogar dabei zusehen, wie die köstlichen Lebkuchen frisch zubereitet werden. Außerdem führt euch Inhaber Hugo Rubenbauer gerne durch das kleine hauseigene Museum.
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Ausseer Lebkuchen | Pötschenstraße 146 , 8990 Bad Aussee
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täglich
Steirerkrapfen
Wenn wir schon mal in der Steiermark weilen, müssen wir uns die Backen natürlich auch mit den herrlich deftigen Steirerkrapfen vollstopfen. Die in Schmalz herausgebackenen Hardcore-Palatschinken sind zwar ursprünglich eine Ennstaler Spezialität, wobei der Übergang zwischen den beiden Regionen ohnehin fließend ist. Von Ende Mai bis Anfang September (heuer von 26. Mai bis 3. September 2023) bekommt ihr jedenfalls direkt am Tauplitzer Dorfplatz immer freitags zwischen 10 und 13 Uhr frische Steirerkrapfen von der Dorfbäckerei. Wenn ihr auch wirklich sicher gehen wollt, dass ihr genügend davon abstaubt, könnt ihr sogar vorab telefonisch reservieren.
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Dorfbäckerei Tauplitz | Tauplitz 4, 8982 Tauplitz
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MO–SA
Ausseer Bergkern
Im Ausseerland befinden wir uns in einem Teil des Salzkammerguts. Da liegt also nicht unbedingt ein Gericht, sondern gleich ein ziemlich basales Grundgewürz nahe: Salz. In den Salzwelten Altaussee könnt ihr euch in Österreichs größtem aktiven Salzbergwerk selbst unter Tage begeben und alles über die lange Geschichte des Salzabbaus in der Region erfahren. Das regionstypische Natursalz, das noch heute nach alter Tradition abgebaut und gewonnen wird, nennt man Ausseer Bergkern. Ihr bekommt es in allen Salzwelten-Shops und sogar online.
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Salzwelten Altaussee | Lichtersberg 25, 8992 Lichtersberg
Schwarzer Knoblauch
Vielleicht nicht unbedingt aus Jahrhunderte alter Tradition entsprungen, aber nicht minder g’schmackig ist der schwarze Knoblauch von der Schwarzer Knoblauch Manufaktur in Bad Aussee. Lange hat man herumexperimentiert, bis man die erwünschten Geschmacksnoten getroffen hat. Denn schwarzer Knoblauch wächst nicht einfach so in der Erde, sondern wird eigens zubereitet: Dabei wird weißer Knoblauch wochenlang sanft erhitzt, damit er karamellisiert, bis er am Ende schwarz wird und angeblich schmeckt wie Zwetschkenröster mit Balsamico-Essig. Wenn ihr euch jetzt fragt, was ihr mit diesem extravaganten Knoblauch anfangen sollt, schaut ihr am besten ins Kochbuch, das es ebenfalls in der Manufaktur zu kaufen gibt. Genauso wie zum Beispiel Schwarzer-Knoblauch-Honig.
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Manufaktur Bad Aussee | Hauptstraße 150, 8990 Bad Aussee
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MO–SA
Ausseer Seesaibling
Wie das Salzkammergut generell ist natürlich auch das Ausseerland mit herrlichen Seen gesegnet. Vom prominenten Altausseer See bis zum geheimnisvollen Toplitzsee liegt da natürlich eines besonders nahe des Tellers: Fisch. Eine besondere Spezialität ist der Ausseer Seesaibling mit seinem hellrosa Fleisch. Weil die Fische nicht gefüttert und die Seen nicht gedüngt werden dürfen, ist der Seesaibling hier ein reiner Naturfisch. Kosten könnt ihr ihn in verschiedensten Gerichten in den meisten Ausseer Restaurants.
Aber als besonders traditionell gilt die geräucherte Variante des Fischs. Die bekommt ihr etwa bei der Selcherei by Max Brandauer, der die Seesaiblinge nach althergebrachter Art im selbstgebauten Räucherofen räuchert. Oder ihr wendet euch an die Fischerei Ausseerland, die den Fisch in allen möglichen Arten zubereitet, zum Beispiel werden die geräucherten Saiblinge zum Pesto Saibling weiterverarbeitet. Wenn ihr das Flossentier lieber selbst zubereitet, könnt ihr bei der Fischerei mit der Flossenbox übrigens auch ein Fisch-Abo abschließen und euch monatlich frische Fische bis vor die Haustür schicken lassen.
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Fischerei Ausseerland | Mehrere Fischläden, u.a.: Kainisch 103, 8984 Bad Mitterndorf
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MO–SA
Plättenfrühstück
Weil wir das Dessert schon vorgezogen haben, sind wir jetzt ganz wild und beenden unsere kulinarische Reise ins Ausseerland so, wie andere ihren Tag beginnen: mit einem Frühstück. Das Frühstück selbst ist hier allerdings nicht das Spezielle, aber die Art, wie – oder eher: wo – es gegessen wird, ist durchaus urtypisch. Auf Toplitzsee, Grundlsee und Altausseer See könnt ihr beim Plättenfrühstück auf einem der historischen Fischerboote übers Wasser gondeln und dabei euer Frühstück genießen.