Wie die Corona-Krise unser Datingverhalten verändert hat
Das Corona-Virus hat unser aller Leben in vielen Bereichen eine 180-Grad-Wende beschert. Dem Internet und der Technologie sei Dank bleiben wir aber trotz weitgehender physischer Isolation mit unserer Außenwelt in Kontakt. Und so wird auch weiterhin gedatet – kind of. Denn auch hier hat ‚Rona, wie das Virus mittlerweile von manchen bereits vertraut genannt wird, viel verändert.
Wir nehmen den Speed aus Dating.
Heute matchen, morgen Spritzer trinken und danach noch zu mir oder zu dir ist aktuell keine Option. In Zeiten von schnell gefundenen und schnell wieder verworfenen potentiellen Partnern oder Partnerinnen für mal mehr und mal weniger Stunden macht das Corona-Virus unserem Dating-Verhalten einen 1 Meter breiten Strich durch die Rechnung. Stattdessen wird lang hin und her geschrieben und werden Pläne geschmiedet für „die Zeit danach“ – Entschleunigung mal anders. Falls es dann nach Wochen oder Monaten tatsächlich zu besagtem Date kommt, kann man zumindest schon mal davon ausgehen, dass ehrliches Interesse besteht. Finden wir gut.
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Es gibt ein neues Level im Dating-Game.
Das führt uns direkt zum nächsten Punkt. Während der Isolation haben sich anscheinend die Matches in diversen Dating-Apps vervielfacht. Man tauscht sich über den Alltag in den eigenen vier Wänden aus, in dem die minimalsten Kleinigkeiten einer Sensation gleichkommen können, schickt witzige Memes hin und her und versucht sich dann und wann einmal auch in der lyrischen Form des Sextings. Und weil das Gegenüber einen ähnlichen Humor zu haben und auch sonst sehr sympathisch scheint, schlägt man ein Treffen nach der Ausgangssperre vor. Und dann zirpen nur mehr die Grillen. Dieser unfeine Zug hat bereits einen Namen: Corona-Zoning. Autsch.
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Klopapier spendet Sexappeal.
Also das stellen wir mal so in den Raum. Jedenfalls ist zu beobachten, dass in den Dating-App-Profilen Inspirational-Quotes von Klopapier-Witzen abgelöst wurden und das Foto vom Klopapiervorrat zu Hause jenes vom eigenen schnittigen Schlitten ersetzt. The times they are a-changing. Allein die Devise „Netflix und chill“ beschert uns noch eine gewisse Konstante.
Gulasch wird wieder zum Köcheln gebracht.
Vor sechs Jahren hattest du was mit Robert und nach vier Wochen Isolation kommst du drauf, dass die Geschichte mit ihm ja vielleicht wahrscheinlich und fast sicher doch gar nicht so schlecht war? Corona lässt uns seltsame Sachen machen, auch ohne Fieberschub. Bevor das Handy gezückt und ein unverfängliches „Hey, na wie geht’s dir so? Kannst du dich noch an mich erinnern?“ in Verbindung mit einem Zwinker-Smiley einen verdutzen Robert erreicht, der darüber hinaus womöglich mit seiner mittlerweile Verlobten in einen Streit gerät, empfiehlt es sich, zehn tiefe Atemzüge zu nehmen. Denn mal ehrlich, wenn Gulasch sechs Jahre lang kalt gestanden ist, kann man es getrost dabei belassen.
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Wir ziehen kurzerhand mit unserem G’schpusi z’samm.
Unter normalen Umständen ist Zusammenziehen ein richtig großer Schritt in Richtung langfristige Beziehung. Aber dann kam Corona und wirbelte uns die Spielregeln um die Ohren. Die Aussicht darauf, auf körperliche Nähe und Sex zu verzichten und in Einzel-Iso dahin zu vegetieren, lässt manche den Weekender packen und ziehen zu unserem G’schpusi. Wie war das? Besser kleine Schritte machen, als sich bei einem großen Sprung die Beine zu brechen? Das war ja noch vor Corona. Das Motto lautet jetzt: Hüft’s nix, schod’s nix. Man hat ja noch die eigene Wohnung als Back-up.
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(c) Beitragsbild | Daniel Apodaca | Unsplash