Wie man im Alltag ganz einfach Gutes tun kann
Spenden? Ja, unbedingt! Aber wofür? Und wie eigentlich? Und – Halt, Stopp! Bevor euch der Schädel schwirrt, haben wir ein paar einfache Alternativen für euch. „Painless Giving“ heißt der Trend, mit Mikrospenden, die oft an Produkte oder Dienstleistungen geknüpft sind, problemlos im Alltag etwas Gutes zu tun. Welche Möglichkeiten es in Österreich gibt, erfahrt ihr hier.
Let’s talk about giving, baby! Denn nicht nur zur Weihnachtszeit ziehen wir gerne unsere Spendierhosen an. Doch im Alltagstrubel wird oft selbst das zum Stress: Wofür soll man spenden? Die Caritas? Amnesty International? Oder vielleicht doch lieber Greenpeace?
Und vor lauter Nachdenken und Aufschieben verfliegt die Zeit und die besinnlichen Gedanken sind längst dem Grübeln übers Osternesterl gewichen. Deshalb haben wir ein paar Möglichkeiten herausgesucht, wie ihr ganz einfach spenden und damit nicht nur in der Winterzeit helfen könnt.
Aufgeschobener Kaffee
Wie wär’s nach der Suppe mit einem gemütlichen Kaffee? Der Caffè sospeso (aufgeschobener Kaffee) stammt ursprünglich aus Neapel. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts war es in vielen Bars üblich, nicht nur den eigenen Kaffee zu bezahlen, sondern gleich noch einen zweiten dazu, im Voraus quasi. Der Barista notiert das Zukunftskäffchen und schenkt ihn auf Nachfrage an einen Bedürftigen aus.
Mittlerweile gibt’s den Caffè sospeso auch in einigen Lokalen in Deutschland und Österreich. Aufschieben könnt ihr euren Kaffee etwa in Wien im Tachles am Karmeliterplatz. In St. Pölten geht das im Café Emmi in der Linzer Straße. Nach Kärnten hat den Caffè sospeso der pensionierte Landesbedienstete Gordon Kelz mit seiner Initiative „Café der Nächstenliebe“ gebracht. Das Wohnzimmer in Klagenfurt und das Café Luis in Villach machen etwa mit.
Bosna für Menschen in Not
Eine ähnliche Initiative wie den Caffè sospeso gibt es in Wien auch mit Würsteln: Der Wiener Würstelstand im 8. Bezirk bietet Menschen in Not eine kostenlose Solibosna an. Damit auch diejenigen warmes Essen bekommen, die sich gerade keines leisten können. Wer um eine Solibosna bittet, bekommt sie kostenlos, solange welche im Spendentopf liegen.
Der Spendentopf wird – wie beim Caffè sospeso – teils von den Gästen und teils von den Würstelstandbetreibenden gefüllt. Das heißt, ihr könnt jederzeit vorbeikommen und eine Solibosna für Menschen mit finanziellen Engpässen kaufen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, über die Website eine oder gleich mehrere Solibosnas zu spenden. Wer die Solibosna bestellt, bekommt sie, ohne Fragen beantworten oder einen Nachweis erbringen zu müssen.
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Wiener Würstelstand | Pfeilgasse 1, 1080 Wien
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täglich
Essen fairteilen
Auch selbstgemachtes Essen kann man problemlos spenden – oder selbstgekauftes, das man nicht mehr rechtzeitig verputzen kann. Durchschnittlich 157.000 Tonnen angebrochenes und original verpacktes Essen werfen österreichische Haushalte jährlich in den Müll. Dabei kann man es dank der Fairteiler im ganzen Land ganz einfach mit anderen teilen. In diesen öffentlichen Regalen oder Kühlschränken könnt ihr Übergebliebenes oder Frisches abgeben und andere können es sich problemlos holen. Wo ihr die Fairteiler im ganzen Land findet und ob sie bestimmte Öffnungszeiten haben, erfahrt ihr auf der Website von Foodsharing.
Handys und Laptops spenden
Habt ihr zu Hause noch ausrangierte Smartphones, Laptops und Co. herumliegen, die in irgendeinem Regal verstauben? Dann bietet sich euch eine weitere Gelegenheit, ohne großen Aufwand etwas Gutes zu tun: In der Vorweihnachtszeit geht Jahr für Jahr die Aktion Ö3 Wundertüte über die Bühne. Sie sammelt alte Handys, verwertet sie umweltgerecht und spendet den Erlös an Familien in Not. Einfach die persönlichen Daten vom Telefon löschen, Handy in die Tüte packen, bei der Post abgeben und portofrei versenden.
Wenn ihr noch ausgediente PCs, Monitore, Laptops und Zubehör habt, könnt ihr sie ebenfalls spenden. Die gemeinnützige Initiative PCs für Alle nimmt die gebrauchten Geräte entgegen, bereitet sie auf und vergibt sie anschließend an Schulen, NGOs und Menschen, die sich die Geräte selbst nicht leisten können. So bekommen Kinder und Jugendliche die Arbeitsgeräte, die sie für die Schule brauchen, die sich ihre Familien aber aufgrund von finanziellen Engpässen nicht leisten können.
Aufrunden im Supermarkt
Wie oft sagt ihr beim Bäcker „Danke, passt schon“, wenn man euch den einen Cent Retourgeld in die Hand drücken will? Denn was machen schon ein paar Cent, außer die Geldbörse schwer? Verdammt viel, wenn man sie richtig einsetzt. Bei Billa, Billa Plus, Penny, Bipa, Sutterlüty und in einigen Filialen von Ströck könnt ihr mit den Worten „Aufrunden, bitte“ nicht nur euer Börsel entlasten, sondern dabei auch noch anderen helfen. Wenn ihr die Kaufsumme in diesen Partnerläden auf den nächsten 10-Cent-Betrag aufrunden lasst, geht die Differenz an die Hilfsprojekte der Caritas in ganz Österreich. Bis jetzt sind schon knapp zwei Million Euro zusammengekommen. So viel zum Tropfen und dem heißen Stein.
Online-Shopping mit sozialem Bonus
Aber nicht nur beim analogen Einkaufen kann man problemlos spenden. Auch das Online-Shopping kann anderen zugutekommen. Auf Plattformen wie www.shop2.help.net wählt ihr zuerst einen Online-Shop aus, dann die Organisation, für die ihr spenden wollt, und schon gehen ein paar Prozent eurer Einkaufssumme an eine gute Sache.
Haare Spenden bei Haaris Safaari
Ihr braucht mal wieder einen neuen Look? Dann ab mit den Haaren! Ab 40 Zentimetern, die ihr abschnibbeln lasst, landet eure lang gehegte Pracht nicht im Mistkübel, sondern wird in Form einer Haarspende bei Haari’s Safaari wiederverwertet. Der Non-Profit-Verein hilft damit Kindern, die aufgrund einer Krankheit eine Perücke brauchen. Sollten euch euere Goldlocken doch zu kostbar sein, könnt ihr alternativ auch einfach Geld spenden. So oder so, eine feine Sache.
Suppe mit Sinn
Manchmal hilft schon ein heißes Süppchen und die Sorgen sind vergessen. Mit „Suppe mit Sinn“ lindert man damit nicht nur die eigene Winter-Melancholie, sondern hilft auch noch jemandem, der mehr braucht als bloß eine warme Suppe. Die alljährliche Winterhilfsaktion der österreichischen Tafeln hat über 200 Gastronomiebetriebe im ganzen Land rekrutiert. Sie widmen vom 1. November bis zum 31. Dezember eine Suppe auf ihrer Speisekarte der Tafel. Bereits mit einem Euro können die Tafeln bis zu zehn Armutsbetroffene mit geretteten Lebensmitteln versorgen. In welchen Lokalen die Suppe zur Spendenbox wird, erfahrt ihr auf der Website von Suppe mit Sinn.
Einmal Christkind spielen
Wenige Anblicke bereiten in der Weihnachtszeit mehr Freude, als das Leuchten von Kinderaugen, während sie sich voller Freude über die vielen, bunten Packerl unter dem Weihnachtsbaum hermachen. Doch dieses Bild ist nicht in jedem österreichischen Haushalt gang und gäbe, denn über 300.000 Kinder in Österreich sind von Armut betroffen, was die Eltern in Sachen Bescherung vor eine große, finanzielle Herausforderung stellt. Doch was wäre die besinnlichste Zeit des Jahres ohne ein kleines Weihnachtswunder! Die Österreichische Post AG bereitet gemeinsam mit dem Samariterbund unter der Aktion „Spielen Sie Christkind“ Kindern aus ganz Österreich eine Freude, indem kostenlos Geschenkpakete verschickt werden.