Wie wir den End-of-Summer-Blues bekämpfen
Jede Jahreszeit hat etwas für sich. Doch der Abschied vom Sommer tut jedes Jahr besonders weh. Wir haben uns überlegt, wie ihr den Abschiedsschmerz von langen Nächten, grillen im Freien und planschen mit euren Liebsten am besten überwindet. Es wird nicht leicht – und leicht hat’s einen.
Wäre jede Jahreszeit eine Sportart, wäre der Sommer höchstwahrscheinlich ein Sprint. Da schließt man einmal kurz die Augen, nimmt vorsichtig am kühlen Spritzwein, und schon ist die heiße Jahreszeit mit vollem Karacho durch die Zielgerade gedonnert. Und wiedermal haben wir’s erst bei der Siegerehrung wirklich realisiert. Die ersten Septembertage gehen ins Land und tauchen schlagartig alles um uns herum in Sepia. Plötzlich sind die Blätter bunt, plötzlich ist das Wasser zu kalt zum Baden und plötzlich ist es um 21 Uhr bereits längst stockdunkel. Dass einen das in wehmütige Mieselstimmung stürzt, ist nur verständlich. Doch streift man in diesen Tagen durch die sozialen Medien, beschleicht einen das Gefühl, dass der End-of-Summer-Blues nicht nur das leise Trauern um die unbeschwerten Sommertage ist, sondern fast schon etwas von Memento mori hat: Nichts bleibt, alles vergeht, auch wir. Ja, ja, alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Oder eigentlich drei, wenn man sie aufisst. Aber wir schweifen ab. Jedenfalls wollen wir etwas gegen die Alles-vergeht-Stimmung am Ende des Sommers unternehmen und haben uns überlegt, wie wir den Sommerende-Blues am besten bekämpfen.
Sonnenuntergänge inhalieren
Zugegeben: Sonnenuntergänge sind wahrscheinlich so etwas wie kleine Sommerenden jeden Tag, was jetzt nicht unbedingt wie ein Stimmungsaufheller daherkommt. Aber gibt es etwas Idyllischeres (und vielleicht auch Kitschigeres), als der Abendsonne langsam beim Absteigen zuzusehen? Für uns ist das jedenfalls Sommerfeeling pur. Also schnappt euch ein paar kuschelige Decken, nistet euch auf einem der erhöhten Aussichtsplätze über Wien ein oder klettert auf einen der Berge, von denen man einen besonders schönen Blick hat, und tut noch ein paar letzte Male so, als wäre es halb zehn im Juli und nicht halb acht im September. Manchmal ist Verdrängung eben doch die beste Taktik.
Eis, Baby, das ganze Jahr über
Eis ist das Wundermittel für so ziemlich alles: Mandeloperationen, Liebeskummer und natürlich sommerlichen Trennungsschmerz. Und auch wenn die Hochsaison des Speiseeises langsam ihre Läden schließt, gilt dasselbe glücklicher Weise nicht für alle Eissalons. Gleich drei unserer liebsten Locations haben das ganze Jahr über geöffnet: Veganista, Eis Greissler und Gelateria La Romana. Sommerfeeling im Stanitzel geht also zu jeder Jahreszeit.
Im Schanigarten sitzen
Eines der schönsten Dinge am Sommer ist für uns das Draußensitzen. Ob am Donaukanal oder im Burggarten, auf der Wiese oder am aufgeheizten Beton – ganz Wien wird zum Schanigarten. Da aber eine alte Bauernregel besagt, dass man nur in Monaten ohne „R“ im Namen schutzlos in der Wiese sitzen sollte, weil man sonst krank würde, verziehen wir uns ab September dann doch lieber in die regulären Schanigärten. An warmen Herbstabenden könnte man da fast meinen, man ist immer noch im Sommerurlaub. Schön! Also nutzt noch jede Gelegenheit zum Draußensitzen, die sich euch bietet. Und keine Sorge, Stress braucht ihr jetzt keinen entwickeln. Die Schanigarten-Saison wurde auch heuer bis über den Winter hinweg verlängert.
Den nächsten Sommerurlaub planen
Wenn euch der Blues trotz warmer Herbsttage überrollt, seid versichert: Der nächste Sommer kommt bestimmt! Warum aber warten? Statt sehnsüchtig die 73 Tage zu zählen, die euch von der Hitze im kommenden Jahr trennen, plant lieber gleich voraus. Nichts spricht dagegen, sich jetzt schon mal genau zu überlegen, wo ihr euren nächsten Sommer verbringen wollt. Soll’s diesmal auf die Malediven gehen oder doch lieber ins Ötztal? Das hat zwei Vorteile: Zum einen wird die Trauer um Vergangenes durch die Vorfreude auf Künftiges ersetzt, zum anderen könnt ihr so weit im Voraus noch ziemlich günstige Angebote abstauben.
In Serien reinkippen
Sollte euch das trübe Herbstwetter doch mal gewaltig die eingeredete Sommerstimmung verhageln, gibt es zum Glück einen Lichtblick: die Flimmerkiste. Gerade im Herbst laufen gerne viele neue Serien und Staffeln an. Und auch Altbekanntes ist immer wieder gut, um die Laubhaufen da draußen für ein paar Augenblicke zu vergessen. Kuschelt man sich vor dem Fernseher ein und bingewatcht einen Tag lang den einen oder anderen Serienklassiker, hat man nicht viel Zeit für den End-of-Summer-Blues. Und so könnt ihr euch nicht nur die Realität sommerlich flimmern, sondern auch gleich auf einen ebenso schönen Herbst einstimmen. Heißer Tipp diesbezüglich: die Gilmore Girls. Sobald ihr mit Lorelai und Rory das erste Mal wieder durch das herbstliche Stars Hollow streift und die bunten Kürbisse vor Doose’s Market bestaunt, erinnert ihr euch, dass der Herbst doch auch einiges für sich hat. Am Ende des Tages habt ihr euch vielleicht ein wenig wundgelegen, aber dafür heißt es dann nur mehr: „Sommer wer?“
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Vorfreude auf den Herbst
Schließlich überwindet man Trennungsschmerz aber am schnellsten mit einer neuen Liebe. Und an den goldenen Herbst in Wien kann man unserer Meinung nach ebenso gut das Herz verlieren wie an den prächtigen Sommer. Statt also um ihn zu trauern, konzentrieren wir uns lieber voller Vorfreude auf das Herbstprogramm. Und das lässt bekanntlich nichts zu wünschen übrig: Kürbiscremesuppe, Maroni, Laubhaufen, der Geruch, wenn jemand mit Holz einheizt, Kastanienfiguren – die Liste der Herbstklassiker hat praktisch kein Ende. Also gibt’s eigentlich keinen Grund, dem Sommer-Sonne-Sonnenschein nachzutrauern. Wir blicken lieber nach vorn – und ins Sturm-Glas!
Apropos Sturm: Wir haben ein paar nützliche Infos und Tipps rund um unser liebstes Herbstgetränk gesammelt. Ihr wollt auf dem Laufenden bleiben? Dann registriert euch bei uns und folgt unseren Listen für regelmäßige Updates.