Unsere Tipps für Wien mit dem Fahrrad
Wer nie in der Stadt mit dem Rad unterwegs ist, glaubt vielleicht, das geht in Wien gar nicht so gut. Doch das stimmt nicht. Auch wenn Wiens Radnetz noch ausbaufähig ist – es umfasst mittlerweile schon unzählige Kilometer, auf denen es sich hervorragend in die Pedale treten lässt. Wir haben ein paar hilfreiche Tipps für euch, die eure Lust aufs Fahrradfahren in Wien ankurbeln werden.
Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und wir treten kräftig in die Pedale. Sobald die Temperaturen steigen, holen wir am liebsten unsere Räder aus dem Keller und drehen ein paar Runden durch das sommerliche Wien. Für alle, die in Wien noch nicht so lange mit dem Rad unterwegs sind, haben wir Tipps und Facts zum Thema Wien mit dem Fahrrad gesammelt.
Leihräder in Wien
Ihr habt kein eigenes Bike in Wien? Das ist dank der Leihräder schon lange keine Ausrede mehr. Mit mehr als 200 Stationen verteilt über die ganze Stadt, bieten die WienMobil-Räder (früher: Citybikes) die ideale Option für alle, die in Wien per Pedal erkunden wollen, ohne sich gleich selbst ein Radl zuzulegen. Die Benutzung kostet 60 Cent pro halber Stunde, es gibt verschiedene Vergünstigungen, zum Beispiel für alle, die eine Jahreskarte der Wiener Linien besitzen. Egal ob wir sie nutzen, um schnell von A nach B zu kommen, oder als Notlösung, falls uns die Bim einmal im Stich lässt oder uns die Nightline vor der Nase davonfährt – auf die Leihräder ist Verlass.
Wenn ihr ein Abo-Modell bevorzugt, bei dem ihr eure Räder monatlich mieten könnt, gibt es in Wien auch einige Möglichkeiten. Ihr könnt zum Beispiel bei Swapfiets oder EDDI Bike ein Rad-Abo checken. Außerdem wollen wir euch die Grätzlräder ans Herz legen: Das sind Lastenräder, die ihr euch kostenlos ausleihen könnt. Perfekt, um eure Pflanzen von A nach B oder den Großeinkauf nachhause zu bringen.
Welche Verleihvarianten es sonst noch gibt und wo ihr die besten Orte findet, um euch ein Fahrrad auszuleihen, haben wir in einem eigenen Artikel für euch aufgeschrieben.
Rad warten und Rad warten lassen
Ihr habt bereits ein Rad oder gerade ein gebrauchtes Rad bei einem der Radflohmärkte in Wien gekauft? Super! Am wichtigsten ist dabei natürlich die Sicherheit. Wenn ihr euer Rad nach einer längeren Pause wieder aus dem Keller holt, braucht es meistens ein bisschen Liebe in Form von Wartung. Wir haben euch einen Guide geschrieben, wie ihr eure Räder ganz leicht selbst warten könnt. Das beginnt mit einer ordentlichen Reinigung, reicht von Kette ölen bis Bremsen checken und endet natürlich mit dem richtigen Bling Bling.
Wenn eure Fahrräder gröbere Probleme haben oder ihr euch nicht selbst um die Wartung kümmern wollt, helfen euch die Radwerkstätten in Wien gerne weiter. Besonders ans Herz legen möchten wir euch die Velo Peaches: Die Radwerkstatt im Neunten ist die erste FLINTA*-Radwerkstatt und macht Schluss mit kaputten Fahrrädern und gleichzeitig auch mit Vorurteilen. Und falls euer alter Drahtesel zu gar nichts mehr taugt, zeigen wir euch unsere liebsten Fahrradgeschäfte in Wien und wo ihr in Wien gebrauchte Fahrräder kaufen könnt.
Radcafés: Werkstatt und Auszeit
In Wien gibt es neben den zahlreichen klassischen und hippen Fahrradwerkstätten vor allem auch schnuckelige Radcafés, also Fusionsprojekte aus Radfachhandel, Café und Werkstätte, die dazu einladen, eine Pause einzulegen und bei einer Tasse Kaffee auch mit anderen Radliebhaber*innenins Gespräch zu kommen. Zu diesen zählt zum Beispiel das Velobis im 14. Bezirk. In der Seestadt empfehlen wir euch, unbedingt einen Abstecher zu United in Cycling zu machen – hier findet ihr Werkstatt, Radshop und Café in einem. Die Räder mit reinzunehmen, ist hier meist erlaubt, oder es gibt eigens angefertigte Abstellmöglichkeiten, womit es anschließend auch sicherlich keine böse Überraschung in Form eines gestohlenen Fahrrads gibt.
Absperren nicht vergessen!
Ist der perfekte fahrende Wegbegleiter gefunden und fahrbereit, müsst ihr jetzt nur noch gut darauf achten, dass dieser auch verlässlich an eurer Seite bleibt. Denn immerhin werden in Wien pro Jahr rund 7.500 Räder gestohlen. Wenn es um ein robustes Schloss geht, solltet ihr also besser nicht geizen. Egal in welch marodem Zustand sich euer Rad vielleicht schon befindet – die Raddiebe schrecken auch davor nicht zurück, wie wir leider auch schon selbst schmerzhaft erfahren mussten.
Die Anzeige (hinsichtlich dieser unbedingt immer Fahrgestellnummer etc. notieren, bei Neukauf) ist auch mehr ein reiner Formalitätsakt, da die Aufklärungsrate doch relativ gering ist und falls man sein Bike nicht zufällig auf willhaben oder durch Zufall auf der Straße wieder sieht, heißt’s wohl: auf Nimmerwiedersehen. Im Bike-Shop eures Vertrauens findet ihr bestimmt eine große Auswahl an robusten Schlössern und auch Helmen. Denn: In Wien gibt es zwar nur für Kinder eine Helmpflicht, wir legen es euch aber trotzdem wärmstens ans Herz (und ans Hirn), einen Helm aufzusetzen.
Die schönsten Radtouren
Das Rad steht noch da, der Helm sitzt – endlich kann es losgehen! Wenn ihr mit dem Rad nicht nur von A nach B kommen, sondern die Stadt auf zwei Rädern erkunden wollt, haben wir ein paar Tipps für euch parat. In unserem ersten Teil der schönsten Radrouten in Wien nehmen wir euch unter anderem rund um den Ring, auf den Donauradweg oder entlang des Donaukanals mit. Im zweiten Teil unserer liebsten Radwege fahren wir nach Liesing, in die Lobau und in den Prater. Und gleich zur Vorwarnung: Nicht alle Radwege in Wien sind perfekt. Manche sind sogar eher das Gegenteil von perfekt – wir haben euch auch die schlimmsten Radwege in Wien aufgeschrieben, damit ihr sie vermeiden könnt.
Wer genug vom Radfahren in der Stadt, dem lästigen Hupen der Autos und den roten Ampeln hat, der findet in Wien auch viele Möglichkeiten, um fernab von all der Hektik und dem Verkehr in die Pedale zu treten. Egal, ob den Wienfluss entlang, auf der Donauinsel oder bergauf Richtung Kahlenberg – unterschiedliche Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden laden dazu ein, erkundet zu werden, und versichern euch spannende (Natur-)Erlebnisse. Wenn ihr die Stadt aber gänzlich hinter euch lassen wollt, haben wir auch jede Menge Empfehlungen für Radtouren raus aus Wien! Wir verraten euch gerne, welche schönen Radwege in Wien starten.
Patschen?
Die Luft im Reifen hat sich plötzlich verabschiedet, der Reifen ist platt und ihr habt selbst keine Pumpe dabei? Nicht verzagen, denn auf zahlreichen öffentlichen Plätzen gibt es mittlerweile kostenlose, frei zugängliche Luftpumpen, die euch zur Verfügung stehen. Diese findet ihr zum Beispiel beim Westbahnhof, am Karlsplatz, bei der Universität Wien, bei der Station Längenfeldgasse und am Urban-Loritz-Platz. Eine elektrische Fahrradpumpe, die unentgeltlich benutzt werden kann, gibt’s auch bei der Radsation am Hauptbahnhof. Dort hat man außerdem die Möglichkeit, das Rad in drei abgeschlossenen Parkbereichen auf Doppelstock-Radständern abzustellen.
Regeln
Ganz nach dem Motto „Safety first!“ gibt’s natürlich auch beim Radfahren im Wien so einiges zu beachten, allem voran die StVO. Klar haben wir es alle oft eilig und eine schon blinkende Ampel lädt dazu ein, noch schnell die Straße zu kreuzen, und in der Nacht, wenn nichts los ist, ist es vielleicht verlockend, die rote Ampel ausnahmsweise zu ignorieren. Aber aufgepasst, das kann richtig teuer werden. Weil es aber dennoch oft viele Unklarheiten und Fragen gibt, wie: „Darf ich die Busspur benützen?“, oder: „Ist es erlaubt, bei einer stehenden Autokolonne mit dem Rad rechts vorbeizufahren?“, gibt’s auf der Seite von Fahrrad Wien eine super Übersicht über Regeln und Tipps fürs Radfahren in Wien.
Wenn ihr öfter mit dem Fahrrad in Wien unterwegs seid, folgt am besten unserer Liste Mit dem Fahrrad durch Wien. Dort findet ihr alle Tipps rund ums Radeln und bekommt regelmäßig Updates dazu. Für alle, die lieber auf das Fahrrad verzichten und Laufschuhe bevorzugen, haben wir eine tolle Übersicht über die besten Lauf-Routen.