Die besten Orte für Bierfans in Wien
Hoch die Tassen! Oder besser: die Gläser! Wobei es natürlich euch überlassen bleibt, woraus ihr euer kühles Blondes schlürft. Wir zeigen euch jedenfalls ein paar tolle Bierlokale und spannende Orte für Bier-Fans in Wien und servieren dazu auch noch ein paar spannende historische Fakten als Beilage. Prost!
Dieser Artikel dreht sich um unterschiedliche Orte, die für Bierfans interessant sind – von der Brauerei bis zum Bier-Shop. Noch mehr Bierlokale haben wir euch in einem eigenen Artikel aufgelistet.
Bier und Wien – das ist ein unzertrennliches Paar! Das golden-prickelnde Hopfen-Malz-Gemisch wird hier schon seit Jahrhunderten genossen. Zugleich ist Wien eine der Städte, in denen Bier nicht nur getrunken, sondern auch gebraut wird. Rund um das Thema Bier gibt es in Wien also allerlei zu entdecken und noch mehr zu verkosten. Die spannendsten Bierlokale und Bier-Orte der Stadt präsentieren wir euch in diesem Artikel.
Ottakringer Brauerei
Das Mekka der Wiener Bierpilger*innen ist die Ottakringer Brauerei im Sechzehnten. Der berühmte Darreturm ist das inoffizielle Wahrzeichen des Bezirks und wenn man beim Würstelstand ein 16er-Blech bestellt, ist jedem*jeder klar, was gemeint ist. Gegründet wurde die gelbe Brauerei 1837 vom Müllermeister Heinrich Plank. Ottakring war damals noch ein kleines Dorf mit nur knapp 150 Häusern. Bald hatte allerdings schon jedes zweite davon eine Ausschankberechtigung. Die Lage am weitgehend unbewohnten Stadtrand war nicht nur durch den billigen Baugrund geschuldet, sondern auch dem eigenwilligen Aroma der Bierherstellung, das noch heute jede*r Ottakringer*in kennt.
Das Brauhaus produzierte von Anfang an Bier erster Klasse: Um die Qualität des bei der Produktion verwendeten Wassers zu gewährleisten, wurde eigens ein fast 200 Meter tiefer Brunnen gegraben. Wichtige soziale Maßnahmen setzte schließlich die Familie Kuffner, die das Unternehmen 1850 übernahm. Unter ihrer Ägide wurde die Ottakringer-Brauerei zum ersten Brauhaus mit einer Art Kollektivvertrag, einer eigenen Wohnsiedlung für die Arbeiter*innen und eigener Werksverköstigung. Da schmeckt das tolle Bier gleich nochmal besser!
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Ottakringer Brauerei | Ottakringer Platz 1, 1160 Wien
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MO–SA
Hawidere
In der Ullmannstraße 31 im 15. Bezirk, wo heute das 2001 gegründete Hawidere einlädt, befand sich zuvor gut acht Jahrzehnte lang ein Weinhaus. Heute kommen in dem gemütlichen Lokal hingegen Bier-Liebhaber*innen voll auf ihre Kosten. Herzstück des Hawidere sind das Kühlhaus im Keller, wo die Fässer perfekt gelagert werden können, und die opulente Zapfanlage, die die Gäste mit sage und schreibe 14 offenen Bieren versorgt. Dazu kommen mehrere Dutzend exklusive Flaschenbiere, die auf eigenen Bierreisen verkostet und ausgewählt wurden. Euren Hunger könnt ihr mit großartigen Burgern stillen, die jeweils mit der passenden Bierempfehlung in der Karte gelistet sind.
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Hawidere | Ullmannstraße 31, 1150 Wien
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täglich
1516 Brewing Company
In der Schwarzenbergstraße im Ersten lockt die 1516 Brewing Company mit Pub-Atmosphäre und einer riesigen Auswahl exzellenter Biere. Stammgäste schwören auf die preisgekrönten, hauseigenen Sorten, doch alternativ können auch immer wieder neue Bierkreationen verköstigt werden. Im Sommer bietet sich der Schanigarten an – oder ihr nehmt das 1516er-Bier mit zu eurem Lieblingsplatz in Wien. Zum Take-Away-Angebot gehören Halbliter- oder Fünfliterformate. Da ist garantiert für jeden Durst etwas dabei!
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1516 Brewing Company | Schwarzenbergstraße 2, 1010 Wien
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täglich
Beaver Brewing Company
Verschiedenste Craft Biere genießen und sich nebenbei Pub-typische Köstlichkeiten wie Burger, Pulled Pork Sandwich, Ribs oder Wings schmecken lassen. Das geht hervorragend in den beiden Locations der Beaver Brewing Company. Sowohl im Restaurant mit Schankraum in der Liechtensteinstraße 69 im Neunten als auch im Lokale in der Schönbrunnerstraße 98 im fünften Bezirk. Im Stammhaus in 1090 gibt’s das gesamte hauseigene Biersortiment frisch vom Fass zu verkosten – von Pils über Pale Ale bis zum Lager. Auf der Karte findet ihr aber auch eine beeindruckende Auswahl an heimischen Craft Bieren aus der Flasche oder aus der Dose. Hier geht garantiert niemand durstig nach Hause!
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Beaver Brewing Company | Liechtensteinstraße 69, 1090 Wien
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täglich
Beerlovers
Ein echtes Bier-Universum erwartet euch in der Gumpendorferstraße Nummer 35. Dort folgen die Beerlovers ihrer einzig wahren Leidenschaft: dem Bier! Das Geschäft verkauft mehrere 100 Biersorten aus über 125 Brauereien der Welt und ist damit bestens geeignet, um sich auch für zu Hause einzudecken. Egal ob Pale Ale, Lambic, Stout, Porter, Weißbier oder Bockbier, egal ob Estland, Jamaika, Japan oder Island – hier findest du einfach alles. Passend dazu gibt es die richtigen Biergläser und reichlich Bier-Literatur.
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BeerLovers | Gumpendorfer Straße 35, 1060 Wien
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MO–SA
Fact #1 für Bierfans: Bierglocke
Der Stephansdom beherbergt über 20 Glocken wie die Pummerin oder die Feuerglocke, die alle unterschiedliche Funktionen hatten. Im nördlichen Heidenturm befindet sich ein ganz besonderes Schmuckstück: die Bieringerin. Seit dem ausgehenden Mittelalter regelte die Bieringerin den Bierausschank in der Stadt. Da es noch keine Uhren gab, kündigte ihr Geläute meist bei Einbruch der Dunkelheit die Sperrstunde an. Wer sich nicht daran hielt, hatte mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Die Glocke war also eine echte Spaßbremse und bei den Wiener*innen verständlicherweise äußerst unbeliebt. Im Volksmund war sie deshalb besser als „Gurgelabschneiderin“ bekannt.
Fact #2 für Bierfans: Verschwundene Brauereien in Wien
Die älteste Brauerei Wiens im Wiener Bürgerspital gibt es leider nicht mehr. Der multifunktionale, heute nicht mehr existente Gebäudekomplex erstreckte sich einst vom Lobkowitzplatz bis zur Kärtner Straße. Neben der Krankenpflege wurde dort auch eifrig Handel mit Leinenstoffen betrieben, weshalb man meist vom „Leinwandhaus“ sprach. Das dort ausgeschenkte Bier wurde „Leinwandbier“ getauft und war so gut, dass man bald alles Großartige einfach nur mehr als „leiwand“ bezeichnete. So verdanken die Wiener*innen ihr vielleicht wichtigstes Wort ihrer ältesten Brauerei.
Eine weitere verschwundene Brauerei ist jene von St. Marx, die sich an der Stelle des heutigen Madersperger Hofs im dritten Bezirk befand. Als der Bierkonsum im 19. Jahrhundert kräftig anzog, entstanden in den Wiener Vorstädten überall Brauhäuser. Unter der Leitung der innovativen Unternehmerfamilie Mautner-Markhof entwickelte sich die St.-Marxer-Brauerei in jener Zeit zu einer der größten Brauereien Europas. Neben der Produktion von Bier engagierten sich die Mautner-Markhofs auch im sozialen Bereich, etwa durch den Bau eines eigenen Kinderspitals. Ein weiterer Bierbaron des 19. Jahrhunderts war Anton Dreher, der Vater des Schwechaters. Dreher revolutionierte die gängigen Herstellungsverfahren und entwickelte auf Basis der englischen Dampfmaschine ein neuartiges Kühlsystem. Fortan konnte Bier endlich auch in der warmen Jahreszeit kalt genossen werden.
Kennt ihr schon das Craftbier namens Muschicraft? Das „feministische Bier“ aus Wien spendet einen Teil der Einnahmen an Frauenhäuser. Ihr steht nicht so auf Bier, dafür aber auf Geschichte? Wir erzählen euch von ein paar verschwundenen Orten in Wien. Außerdem verraten wir euch den Hintergrund einiger typischer Wiener Wörter.