10 klassische Wiener Schimpfwörter
Das grantige Schimpfen ist typisch für das Wienerische und macht einen wesentlichen Bestandteil dieses „Charmes“ aus. Deshalb haben wir uns diesmal auf diese – teils doch recht vulgären – Ausdrücke fokussiert und präsentieren euch eine Übersicht an klassischen Wiener Schimpfwörtern.
Im zweiten Teil unserer Reihe über Wiener Wörter präsentieren wir euch zehn Wiener Schimpfwörter, die man in Wien gehört haben sollte oder sicherlich schon gehört hat.
Heast du Beidl, schleich di!
„Heast“ als Universalwort des Wienerischen steht sowohl für Empörung als auch für eine Aufforderung und wird meist am Satzanfang verwendet. „Beidl“ rührt vom männlichen Glied und wird für alle unerwünschten Zeitgenossen als Beleidigung angebracht. Anstelle von „schleich di!“ kann oft auch „ziag oh!“ verwendet werden.
Oasch!
Dieses Schimpfwort geht in Wien einfach immer und tritt in den unterschiedlichsten Kombinationen und Situationen auf. Sei es ein „geh in Oasch“ (hau ab!) oder ein „des is si ums Oaschlecken net ausgangen.” (Es ist sich etwas gerade nicht mehr ausgegangen.) Unser Favorit ist jedoch definitiv: „I prack da ane, dass’t mitn Oasch auf’d Uhr schaust!“ Für alle, die das nicht gleich übersetzen können: Hier ist von einer Androhung von Prügel, an die man sich noch lange erinnern wird, die Rede.
Watschenbaum
Wie bei jeder Ernte muss man auch erst mal am Watschenbaum rütteln, damit eine Watschen runterfällt. So oder so ähnlich lautet jedenfalls das Konzept des ominösen Watschenbaums, den wir noch nie in freier Wildbahn gesichtet haben, von dem wir aber schon oft genug gehört haben: „Oida, jetzt rüttelst am Watschenbaum!“
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Fetzenschädel
Dieser Ausdruck steht für einen Dummkopf, also jemanden, der laut Wiktionary „nur Lumpen im Kopf hat“, wird meist in recht negativem Kontext verwendet, beinhaltet jedoch dennoch eine gewisse süffisante Komponente. So ist dieser Mensch bisweilen von einer so großen Naivität gekennzeichnet, dass die ihn schon wieder liebenswert erscheinen lässt. Dieser Dummkopf kann auch als „bled wia zehn Pinkel Fetzen“ bezeichnet werden.
Drah di, Deppata!
In der Standardsprache bedeutet dies so viel wie „Dreh dich um und geh weg, du Blödmann!“ Oder auf gut Österreichisch auch: „Schau, dass’d weiter kummst!“ So oder so, eine doch recht viel verwendete Phrase.
Augschwabter Donaufetzn!
Wenn dieser Ausdruck zu hören ist, ist die Rede von einer recht langweiligen Person, die nicht viel zu sagen hat und in die typische Kategorie der „Ja-Sager*innen“ und Mitschwimmer*innen fällt.
Gschöda
Eine Berufsgruppe, die in Österreich so viele liebenswürdige Bezeichnungen erfährt, ist garantiert jene der Polizist*innen. So spricht man neben dem geläufigen „Kieberer“ in Wien im negativen Zusammenhang auch vom „Gschöden“. Diese Bezeichnung rührt von der Uniform, da diese wie aus dem Ei gepellt bzw. geschält, also „g’schöd“ wirkt. Ein alter Wiener Ausdruck für die Polizei ist auch „Heh“, der mit dem Wiener Wort für Gefängnis, also „Häfen“ verwandt sein soll. Daher stammt der Ausdruck: „Gusch bei da Heh!“
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Hände foitn, Goschn hoitn
Diese Aussage steht meist im Bezug auf eine recht sinnfreie kirchliche oder auch politische Einstellung oder Meinungsäußerung und weist bestimmt daraufhin, doch still zu sein und den Mund zu halten.
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
a Gsicht wia a eingaute Wiatshaustür
Wenn man das Antlitz von jemandem verbal durch den Dreck ziehen will, referiert man in Wien gerne mal aufs Wirtshaus. Oder besser gesagt auf eine eingetretene Wirtshaustür: nicht besonders einladend und definitiv unerfreulich.
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Woamduscher
Was für eine liebenswürdige Bezeichnung für eine ängstliche Person, ein Weichei sozusagen. Doch ganz ehrlich: Wer duscht nicht gerne warm?