Will Smith bei den Oscars: Was ist da passiert?
Die Oscars sind gekommen und gegangen. Was geblieben ist, ist Will Smiths Handabdruck in Chris Rocks Gesicht. Was es damit auf sich hat? Wir bringen euch auf den neuesten Stand.
In der Nacht von gestern auf heute wurden zum 94. Mal die Oscars vergeben. Dass der denkwürdigste Moment, mit dem die diesjährige Veranstaltung in die Geschichte eingehen wird, eine ungeplante Ohrfeige vor laufender Kamera ist, spricht Bände. Auch wir bei 1000things hätten dieses Jahr fast nicht mitbekommen, dass die Oscars wieder ein paar Tage lang die Klatschspalten dominieren werden, wäre da nicht Will Smiths flache Hand, die im Gesicht von Chris Rock detoniert und durch sämtliche Social-Media-Plattformen nachhallt. Schlagartig ärgern wir uns, dass wir nicht aufgeblieben sind, um das live mitzuerleben. Wobei sich aufbleiben scheinbar eh nicht wirklich ausgezahlt hätte, denn im hiesigen und im amerikanischen Fernsehen wurde die Szene zensiert und es war im Moment des Schlags nur ein schwarzes Bild zu sehen. In anderen Ländern wurde die Auseinandersetzung aber unzensiert gezeigt und so schafften es Bild- und Tonaufnahmen davon auch bis zu uns (danke, Internet!). Für alle, die es ebenfalls nicht bis zur Live-Übertragung geschafft haben, haben wir uns angesehen, was da denn genau passiert ist.
Untergriffiges No-go
Comedian Chris Rock präsentierte den Oscar für den “Besten Dokumentarfilm” und griff dabei ziemlich tief in die unterste Schublade. Er witzelte über den krankheitsbedingten Haarausfall von Will Smiths Frau Jada Pinkett-Smith, die sich die Haare zur Glatze geschoren hatte: “Jada, I love you, G. I. Jane II, can’t wait to see it.” Während man die Smiths zu Beginn noch schmunzeln sieht, schlägt die Stimmung plötzlich um, Will Smith stürmt die Bühne und verpasst Chris Rock eine Ohrfeige, die so hart knallt, dass man es sogar in Chris Rocks Mikro schellen hört.
Kurz fragt man sich, ob das nicht vielleicht alles bloß Show ist, aber wie zahlreiche Medienberichte längst bestätigt haben: Ist es nicht. Die Show – und das ist ja das Motto Hollywoods – muss weitergehen und das tut sie auch, mit einem sichtlich perplexen Chris Rock, der kurz nach der Ohrfeige in gewohnter Manier weiterscherzt:
“Oh wow, Will Smith just smacked the shit out of me.”
“Keep my wife’s name out of your fucking mouth!”, brüllt Smith zurück auf seinem Platz.
“Wow, dude, it was a G. I. Jane joke”, entgegnet Rock.
Darauf wieder Smith:
“Keep my wife’s name out of your fucking mouth!”
And the Oscar goes to …
Und Rock macht tatsächlich weiter mit seiner Rede. Wie eigenartig die Stimmung im Saal gewesen sein muss, kann sich unsereins nur ausmalen. Wenig später erhielt Will Smith dann tatsächlich den Oscar für seine Darstellung des Vaters von Serena und Venus Williams in King Richard. In seiner Rede entschuldigte er sich bei der Academy und den Mitnominierten, nicht aber bei Chris Rock. Er müsse die Menschen, die er liebe, verteidigen. Punkt. Und Tränen. “Das gehört zu den Dingen, die mich Gott tun lässt”, sagt er. Es ist natürlich einfacher, bestimmte Dinge zu rechtfertigen, wenn man dabei von einer Gottheit fremdgesteuert wird, schon klar.
Gespaltene Community
Die Aktion von Will Smith spaltet mittlerweile das Netz: Während ihn die einen dafür feiern, seine Frau verteidigt zu haben, und argumentieren, dass der Zweck die Mittel nachvollziehbar mache, geben die anderen zu bedenken, dass es sich dabei um ein lupenreines Fallbeispiel für toxische Männlichkeit handle. Tatsächlich hat es schon etwas Vorsintflutliches, dass ein Mann einen anderen ohrfeigt, weil dieser seine Frau beleidigt hat, die Frau selbst in der Debatte danach aber gar nicht zu Wort kommt. Wer weiß, vielleicht war Jada Pinkett-Smith der Auftritt ihres Mannes sogar massiv unangenehm? Darüber haben wir nichts gelesen. Dafür haben wir gelesen, dass der völlig aufgelöste Will Smith angeblich in einer Werbepause von Schauspielkollegen getröstet wurde. Ob sich auch jemand um Jada Pinkett-Smith gekümmert hat, auf deren Kosten der Joke ging?
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