Wo sich Wien wie Türkei-Urlaub anfühlt

Wenn ihr das Gefühl haben wollt, in einem typisch türkischen Lokal am Bosporus zu sitzen, solltet ihr unbedingt dem Restaurant Kent einen Besuch abstatten. Kent gibt es mittlerweile sechsmal in Wien, das Mutterschiff befindet sich aber nach wie vor in der Brunnengasse im Sechzehnten. Im riesigen Gastgarten lassen sich bei südländisch-orientalischem Flair allerlei Spezialitäten genießen: Linsensuppe und Sigara Böregi, Lahmacun und Pide, Köfte und Fleischspieße vom Holzkohlegrill. Dazu gibt es Efes-Bier und reichlich Rakı.

Gleich vor der Tür findet ihr den Brunnenmarkt, der einem Basar unter freiem Himmel gleicht. Hier könnt ihr euch mit türkischen Köstlichkeiten für zu Hause eindecken. Für den kleinen Hunger empfehlen wir die Bäckerei Gül ums Eck am Yppenplatz. Backofenfrisches Weißbrot, saftige Börek und verboten gutes Baklava sorgen für mächtige Geschmacksexplosionen!

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Instagram.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Instagram-Beiträge immer entsperren

Die Moschee in Floridsdorf sieht ein wenig aus wie die Hagia Sophia im Miniaturformat: Unverkennbar ist der osmanische Baustil mit der flachen Kuppel und dem markanten, 32 Meter hohen Minarett. Das Gotteshaus gehört zu einem rund 8.000 Quadratmeter großen Gelände, auf dem sich neben der Moschee verschiedene Einrichtungen zur Pflege der islamischen Kultur befinden, darunter eine Bibliothek, ein Veranstaltungssaal und Räumlichkeiten für den Qur’an-Unterricht. Freitags finden hier bis zu 2.500 Betende Platz. Die Predigten werden nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Türkisch gehalten. Feierlich eröffnet wurden das Islamische Zentrum und diese älteste Moschee Österreich bereits im Jahr 1979 in Anwesenheit des damaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky. Der verantwortliche Bauunternehmer, ein gewisser Richard Lugner, war damals noch relativ unbekannt.

Wohl nirgendwo kann man besser relaxen als in einem orientalischen Hamam. In der Türkei gibt es diese Badehäuser quasi an jeder Ecke. Sie sorgen dort nicht nur für das Wohlbefinden der Gäste, sondern sind auch gesellschaftliche Dreh- und Angelpunkte, die zu Alltagsplaudereien und politischen Gesprächen einladen. Die Badezeremonien im Hamam gehen auf jahrhundertealte Traditionen zurück: Ätherische Öle, heißer Dampf und Temperaturen von bis zu 60 Grad sorgen für absolute Ruhe und Entspannung. Nicht verpassen sollte man das Ganzkörperpeeling auf einem warmen Marmorstein und das obligatorische Glas Tee, das den Besuch abschließt. Die wohl schönsten – wenn auch nicht ganz billigen – Hamams in Wien findet ihr im Aux Gazelles im Sechsten und im luxuriösen Aisawan Spa im Ersten. Alternativ könnt ihr auch mit der Badner Bahn bis nach Baden tuckern und das dortige Hamam besuchen.

In der westtürkischen Stadt Ephesos befindet sich eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt. Einst befand sich hier der legendäre Tempel der Artemis, eines der sieben Weltwunder der Antike. Einzelne Bauten des Altertums wie das Theater oder die Fassade der Celsus-Bibliothek kann man noch heute bewundern. Bereits 1895 begannen österreichische Archäolog*innen in Ephesos zu graben und entdeckten dabei faszinierende Überreste, von denen viele nach Wien transportiert wurden. Dort könnt ihr sie heute im wunderbaren Ephesos-Museum in der Neuen Burg besichtigen. Im kleinen aber feinen Museum werden euch ein paar echte Highlights präsentiert: Auf keinen Fall solltet ihr den verblüffend gut erhaltenen Partherfries oder die bronzene Athletenstatue verpassen! Wer ein Ticket für das Ephesos-Museum löst, kann damit übrigens auch ins Haus der Geschichte gehen, das ebenfalls in der Hofburg situiert ist. Das hat zwar wenig mit der Türkei zu tun, ist aber trotzdem sehr spannend.