Unsere Tipps für ein Wochenende in Budapest
Habt ihr Lust darauf, eine Stadt zu erkunden, die ihr in wenigen Stunden mit dem Zug erreicht? Dann kommt mit in Ungarns Hauptstadt Budapest! Wir zeigen euch unsere Tipps von Frühstück bis Ausflug.
Baden in der Donau, Sachertorte essen im traditionellen Café oder eine Streetart-Tour durch den Hipster-Bezirk machen: Nein, wir sind nicht in Wien, sondern in Budapest! Wir verraten euch, was ihr an einem Wochenende in der ungarischen Hauptstadt erleben könnt.
Hinkommen, ankommen und rumkommen
Bevor der Städtetrip losgeht, muss man logischerweise erst mal zum Zielort kommen. Das ist von Wien aus denkbar einfach. Ihr setzt euch in den EC oder Railjet und seid in weniger als drei Stunden dort. Der Railjet kommt aus München und hält auch in Salzburg, Linz und St. Pölten.
In Budapest braucht ihr ebenfalls kein Auto, die Öffis sind günstig und ihr könnt mit der App “Budapest Go” Tickets kaufen. Eine Einzelfahrt kostet 350 Forint, das entspricht etwa 90 Cent. Außerdem können wir euch die Budapester Citybikes empfehlen. Die neongrünen Räder findet ihr an fast 200 Stationen in der Stadt, mit der App “MOL Bubi” leiht ihr sie für 10 Cent pro Minute aus.
Und auch ankommen ist in den zahlreichen Hotels und Unterkünften in Budapest ganz einfach. Wir wurden vom ibis Budapest Castle Hill Hotel im Rahmen einer Pressereise zum Sziget-Festival von ibis Music eingeladen und waren mit den modernen Zimmern, dem großen Frühstücksbuffet und der Lage in der Nähe einer U-Bahn glücklich.
Samstag
Sightseeing in der Innenstadt
Wer noch nie in Budapest war, muss auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigen, keine Frage. Dazu zählen das Burgviertel mit Burg, Matthiaskirche und Fischerbastei, Parlamentsgebäude und St.-Stephans-Basilika. Am besten entscheidet ihr vorab, was euch am meisten interessiert und ihr unbedingt besuchen wollt. Oder ihr schlendert durch das Burgviertel und lasst euch treiben. Auch die Oper, die Kettenbrücke und die Große Markthalle sind sehenswert. Letztere bietet sich an, um sich mittags auch gleich mit einem Snack zu versorgen.
Kaffee und Kuchen im Café Gerbeaud
Ein weiteres To Do, das ihr wohl in jedem Reiseführer lesen werdet, ist das New York Café. Nachdem sich vor dem Kaffeehaus aus dem 19. Jahrhundert regelmäßig eine Schlange wie vor dem Wiener Café Central bildet, haben wir stattdessen das Café Gerbeaud besucht. Das Kaffeehaus wurde 1858 als Konditorei gegründet und gilt als eines der traditionsreichsten Kaffeehäuser Europas. Einst war das prunkvolle Café k.u.k. Hoflieferant – kein Wunder also, dass ihr hier die Original Sachertorte bekommt. Die Preise sind hier nicht gerade günstig, ihr könnt euch aber einige Forint sparen, wenn ihr die Torten, Macarons und Co. mit nach Hause nehmt.
Vörösmarty tér 7-8
Baden beim Római-parti Szabadstrand und ein Ausflug nach Szentendre
Nach einem Tag voller Sightseeing steht euch der Sinn nach Entspannung? Im Sommer könnt ihr euch an einem kostenlosen Badestrand an der Donau abkühlen. Der Római-parti Szabadstrand befindet sich nördlich vom Stadtzentrum und kann mit dem Bus oder dem Zug (Achtung, hier braucht ihr einen eigenen Fahrschein!) erreicht werden. Die Donau ist hier sehr kalt, ihr könnt aber auch einfach auf den Liegestühlen oder am Kieselstrand entspannen.
Zum Schwimmen ist es zu kalt, ihr wollt aber trotzdem kurz raus aus der Stadt? Dann bietet sich ein kurzer Ausflug in die kleine Künstlerstadt Szentendre an. Ihr wandert durch die barocken Gässchen, unter Sonnenschirmen und Lampions. Wem das zu touristisch ist, der kann im Südosten von Budapest am Ecseri Flohmarkt nach Schätzen stöbern oder im Memento Park im Südwesten Statuen aus der Zeit des Sozialismus betrachten.
Abendessen im Fellini Római Kulturbisztro
Wenn ihr euch für den Strand oder Szentendre entschieden habt, bietet es sich an, am Abend im Fellini Római Kulturbisztro zu essen. Das Bistro liegt neben dem Római-parti Szabadstrand und lockt vor allem mit seiner bunten Terrasse. Zu essen gibt’s Comfort Food wie Burger, Sandwiches oder Fish & Chips. Auch für einen Sundowner bietet sich die Bar in Zirkus-Optik super an.
Kossuth Lajos üdülőpart 5
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Drinks im Backyard und der 360 Bar
Stichwort Sundowner: Wer nach dem Abendessen noch Lust auf den ein oder anderen Drink hat, fährt wieder zurück in die Stadt und macht es sich zum Beispiel in der Backyard Bar gemütlich. Der Sommergarten befindet sich, wie der Name schon vorwegnimmt, versteckt in einem Hinterhof und lockt mit verschiedenen Cocktails. Wenn sich der Hunger meldet, gibt’s Köstlichkeiten vom Grill.
Kazinczy u. 47
Wenn ihr fünf bis zehn Minuten weiter spaziert, gelangt ihr außerdem zur 360 Bar, einer beliebten Rooftop Bar, die euch einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt bietet. Darüber hinaus erwarten euch Signature Cocktails, eine kleine Speisekarte mit Salaten, Burgern (auch vegetarisch) und Kleinigkeiten zum Teilen. Zudem kommt ihr immer wieder in den Genuss von Live-Musik.
Andrássy út 39
Sonntag
Frühstück bei Stika
Bevor wir am zweiten Tag so richtig losstarten, schlagen wir uns erst mal den Bauch mit Frühstück voll. Sehr zu empfehlen ist dafür das Frühstückslokal Stika. Das moderne Bistro erfüllt euch alle Frühstückswünsche – von Eggs Benedict in zehn (!) Varianten über üppige Breakfast Burger bis hin zu ungarischen Klassikern wie Smarni (ähnlich wie Kaiserschmarrn) ist für alle etwas dabei. Wer will, gönnt sich dazu Mimosas. Ihr könnt aber auch nachmittags für den einen oder anderen Aperol Spritzer vorbeischauen und dem bunten Treiben vor dem großen Fenster zuschauen.
Dob u. 46/a
Heldenplatz und Boot fahren oder eislaufen im Stadtwäldchen
Ja, auch Budapest hat einen Heldenplatz, auf Ungarisch Hősök tere genannt. Er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und war in der Vergangenheit Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse in Ungarn. Markant ist das über 30 Meter hohe Millenniumsdenkmal, das Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich der Millenniumsfeier des Landes errichtet wurde. Auf der linken und rechten Seite des Platzes findet ihr das Museum der Bildenden Künste und die Kunsthalle Budapest.
Direkt hinter dem Platz liegt der Park, der den zauberhaften Namen Stadtwäldchen (Városliget) trägt. Der Park ist ein wahres Freizeitparadies: Ihr könnt hier nicht nur rund um den See spazieren, sondern den See auch mit dem Tretboot oder Stand-Up-Paddle erkunden. Außerdem findet ihr hier das beliebte Széchenyi-Heilbad, einen Zoo und sogar einen Zirkus, der rund ums Jahr betrieben wird. Zudem könnt ihr die Burg Vajdahunyad besichtigen und in einem der Restaurants essen. Falls ihr im Winter in Budapest seid, solltet ihr unbedingt in den Park schauen, denn dann könnt ihr hier eislaufen. Die Eisbahn gibt es bereits seit 1869 und schon mehrere Eiskunstlauf-Meisterschaften wurden hier ausgetragen.
Mittagessen im Café Kör
Nach diesem ausgiebigen Freizeitprogramm meldet sich der Hunger? Mit dem Fahrrad seid ihr in einer Viertelstunde wieder im Zentrum, wo ihr zum Beispiel im Café Kör einkehren könnt. Die Tagesgerichte findet ihr auf einer handgeschriebenen Karte an der Wand. Das urige Restaurant besticht mit bodenständiger Küche und schnellem Service – unser Essen war schneller da, als wir “Egészségedre” (also “Prost”) sagen konnten. Wir haben uns fürs Gulasch entschieden, das hier mit hausgemachten Kroketten serviert wird, und können euch nur empfehlen, es uns gleichzutun.
Sas u. 17
Ice Pops von Anjuna essen
Ein deftiges Mittagessen schreit nach einer erfrischenden (und gleichermaßen süßen) Nachspeise. Die holt ihr euch am besten ein paar Meter weiter bei Anjuna Ice Pops. Das kleine und unscheinbare Eisgeschäft versorgt euch mit Fruchteis am Stil, das ihr nach euren Wünschen in Schokolade tauchen und dann mit verschiedenen Toppings versehen lassen könnt. Wir haben uns für Erdbeer-Mango- bzw. Johannisbeere-Yuzu-Eis, dunkle Schokolade und Himbeer-Topping entschieden. Übrigens gibt’s mit den Pupsicles auch zuckerfreies Eis für Hunde, das aus Erdnussbutter und Bananen hergestellt wird.
Sas u. 7
Entspannen im Gellértbad
Wenn ihr es am Nachmittag ein wenig ruhiger angehen wollt, sollte das Gellértbad auf eure To-do-Liste. Das Thermalbad lockt im Winter mit wohlig-warmen Wassertemperaturen und Saunen und im Sommer mit Abkühlung im Außenpool. Hier schwimmt ihr in besonderer Atmosphäre, denn das Schwimmbad befindet sich in einem Jugendstil-Bau. Achtung: Im Innenbereich ist es verpflichtend, eine Badekappe zu tragen. Für den Eintritt müsst ihr mit rund 25 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen. Wer motiviert ist, kann nach dem Thermenbesuch noch auf den Gellértberg wandern und den Panoramablick auf die Stadt genießen.
Kelenhegyi út 4
Abendessen im Kiosk
Nach der Wanderung ist vor dem Essen: Wer sich am Ende des Städtetrips noch einmal etwas gönnen will, schaut fürs Abendessen zum Beispiel in das Restaurant Kiosk. Innen erwartet euch ein großzügiges Restaurant im Industrial-Chic-Design, draußen eine Terrasse mit Blick auf die Donau. Auf der Speisekarte stehen traditionelle ungarische Gerichte (die Nockerl mit Trüffelcreme haben uns besonders gut geschmeckt!), genauso wie internationale Küche (wir empfehlen euch den gefüllten Kohlrabi). Auch vegane Gerichte findet ihr auf der Karte und Frühstück gibt es ebenfalls.
Március 15. tér 4
Drinks und Streetart in Elisabethstadt
Zum Abschluss machen wir noch einen Streifzug durch den VII. Bezirk, Elisabethstadt, der einst das Zentrum der jüdischen Bevölkerung war. Viele Häuser stammen noch aus der Gründerzeit, sind heute allerdings nicht mehr im besten Zustand und beherbergen zahlreiche Ruinenbars, für die Budapest bekannt ist. Darunter auch Szimpla Kert, die erste Ruinenbar der Stadt, der ihr einen Besuch abstatten solltet. Im ganzen Grätzel warten zahlreiche Bars auf euch, empfehlenswert ist auch Spiler in der Gozsdu Passage.
Während ihr von Bar zu Bar wandert, solltet ihr auch die Murals nicht außer Acht lassen, die ihr in der Gegend bestaunen könnt. Eines davon zeigt zum Beispiel das Cover des Time Magazines aus dem Jahr 1957, das einen ungarischen Freiheitskämpfer zeigt. Wer sich genauer dafür interessiert, kann eine Alternative Walking Tour buchen.
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