Stadtflucht mit den Öffis: Wandern rund um Wien ohne Auto
Zeit für einen Ausflug! Wenn ihr gerne in der Natur unterwegs seid, zu den Wanderungen aber nicht mit dem Auto anreisen wollt, haben wir ein paar Tipps: Wir zeigen euch Wanderungen rund um Wien, die ihr mit den Öffis erreichen könnt.
Wien hat ja eigentlich jede Menge Natur zu bieten, die ihr zum Beispiel auf den Stadtwanderwegen erkunden könnt. Wenn ihr die gewohnten Pfade verlassen wollt, nehmen wir euch gerne mit zu Wanderungen außerhalb von Wien, zu denen ihr mit den Öffis anreisen könnt.
>> Mehr lesen: Alles über die Wiener Stadtwanderwege
Wandern in der Stockerauer Au
Wir starten mit leichten Touren in schöner Umgebung: Das Naturschutzgebiet Stockerauer Au liegt zwischen Stockerau und der Donau und sorgt mit Wald, Wiesen und Wasser nicht nur für eine idyllische Landschaft, sondern auch für Abkühlung an heißen Tagen. Ihr könnt dem Naturlehrpfad folgen und dabei allerhand Wissenswertes über das Naturschutzgebiet erfahren.
Oder ihr macht einen kleinen Spaziergang über den Schilfweg: Dafür startet ihr beim Bahnhof Stockerau, den ihr mit der S-Bahn in einer guten halben Stunde erreicht. Dann folgt ihr erst einmal der Hauptallee, vorbei an der Waldschule. Unterwegs gibt es außerdem eine Badestelle, in der ihr euch abkühlen könnt. Zwischen dem Naturfreundehaus und dem Gasthaus Konrad könnt ihr dann auf einem Holzsteg den Schilfweg entlang spazieren. Je nachdem, wie lange ihr gehen wollt, könnt ihr die Größe der Runde anpassen.
Von Mödling um den Husarentempel
Unsere nächste Wanderung bringt uns in den Süden von Wien, nach Mödling: Vom Bahnhof Mödling aus starten wir die Tour zum Husarentempel auf dem Kleinen Anninger im Naturpark Föhrenberge. Unsere erste Station – der eigentliche Ausgangspunkt der Wanderung – ist das Waldgasthaus Bockerl, das ihr vom Bahnhof aus in rund 15 Minuten erreicht. Wir wandern über die breite Föhre, vorbei am Naturdenkmal Matterhörndl und weiter zum Husarentempel.
Der Husarentempel – ihr kennt ihn vielleicht als beliebtes Fotomotiv – ist eine künstliche Ruine, die im 19. Jahrhundert gebaut wurde und den gefallenen Soldaten der Schlacht bei Aspern gewidmet ist. Auch wenn die Wanderung nicht unbedingt spektakulär ist – der Ausblick vom Tempel über Wien ist es allemal. Ihr könnt dann entscheiden, ob ihr den gleichen Weg wieder zurückgeht oder über die Meiereiwiese zur Burgruine Mödling weiter wandert. Für die zweite Version solltet ihr insgesamt zweieinhalb bis drei Stunden Gehzeit einplanen.
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Anninger | Föhrenhof: Meiereigasse 12, 2340 Mödling
Panoramaweg Troppberg
Im Norden und Süden Wiens waren wir schon, nun geht es in den Westen. Im Wienerwald wartet die Troppbergwarte auf euch. Von der 24 Meter hohen Aussichtswarte habt ihr tolle Ausblicke nach Wien und über den Wienerwald bis in die Voralpen. Wir starten den Panoramaweg Troppberg beim Bahnhof Rekawinkel, vom Westbahnhof seid ihr mit der S50 in etwa 40 Minuten dort. Ihr wandert die meiste Zeit gemütlich über Wiesen und durch Wälder, nach etwa drei Stunden erreicht ihr den Troppberg mit der Warte. Weiter geht es über den Buchberg und die Kranawetten. Nach etwa eineinhalb Stunden erreicht ihr den Bahnhof Purkersdorf, von dem ihr in 20 Minuten per Zug wieder zurück in Wien seid. Insgesamt solltet ihr also etwa fünf Stunden Gehzeit einplanen.
Plateauwanderung am Hochschneeberg
Jetzt wollen wir aber etwas höher hinaus, also auf zum Schneeberg! Wer den höchsten Berg Niederösterreichs nicht zu Fuß erklimmen will, kann mit der Schneebergbahn hinauf tuckern. Von der Bergstation aus könnt ihr dann eine Plateauwanderung zum Gipfel am Klosterwappen unternehmen. Dafür folgt ihr der grünen Markierung zum Damböckhaus (dort könnt ihr einkehren) und weiter bis zum Gipfelkreuz. Ab hier müsst ihr euch an der gelben Markierung bis zum Klosterwappen orientieren – dem mit 2.075 Metern höchsten Punkt Niederösterreichs. Jetzt erst mal den Ausblick genießen, bevor es über die Fischerhütte (zweite Einkehrmöglichkeit) zurück zur Bergstation der Schneebergbahn geht.
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Ihr erreicht den Startpunkt der Wanderung mit den Öffis: Von Wien aus geht es mit dem Railjet in einer halben Stunde nach Wiener Neustadt, dort steigt ihr in den Regionalzug um und fahrt noch etwa 45 Minuten nach Puchberg am Schneeberg. Vom Bahnhof sind es nur ein paar Schritte zur Talstation der Schneebergbahn. Wer sportlich und motiviert ist, kann über den Bahnwanderweg zum Gipfel wandern.
Auf den Sonnwendstein
Wenn wir zum Wandern mit dem Zug zum Semmering fahren, empfehlen wir euch in der Regel den Bahnwanderweg am Semmering, der direkt bei der Bahnstation startet. Heute wollen wir euch aber eine weitere Route vorstellen, die etwas anspruchsvoller und länger ist: eine Tour durch Wälder und über Almen auf den Sonnwendstein. Wir starten ebenfalls bei der Zugstation Semmering und begeben uns zur Passhöhe, vorbei an der Talstation des Zauberberg-Lifts. Der Weg Richtung Maria Schutz beginnt beim Sporthotel Panhans, weiter geht es durch den Wald bis zur Pollereshütte am Sonnwendstein. Der Ausblick ist hier schon beeindruckend, einen noch besseren Weitblick habt ihr, wenn ihr zum Bergkircherl auf 1.523 Meter Seehöhe weiter geht. Das ist auch der höchste Punkt der Wanderung.
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Von der Pollereshütte (öffnet im Frühjahr 2024 wieder) geht es dann über den Erzkogel zum Hirschenkogel. Bei der Millenniumswarte habt ihr erneut einen tollen Panoramablick, im Liechtensteinhaus könnt ihr euch stärken. Zurück zum Ausgangspunkt geht es entweder über die Forststraße, oder ihr nehmt die Kabinenbahn zurück zur Talstation. Für die Tour von der Passhöhe aus solltet ihr rund vier Stunden Gehzeit einplanen, von der Passhöhe zum Bahnhof Semmering sind es noch einmal 20 Minuten zu Fuß. Mit der Anreise nimmt die Tour den ganzen Tag in Anspruch.
Lange Lacke im Nationalpark Neusiedler See
In eineinhalb Stunden erreicht ihr von Wien aus auch den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Dort könnt ihr entlang des Ufers der Langen Lacke die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks kennenlernen. Für die Wanderung fahrt ihr mit dem Zug nach Neusiedl am See und steigt in den Bus nach Apetlon um. Von der Bus-Endstation geht ihr eine halbe Stunde zum Nationalparkstüberl und startet dort den etwa zehn Kilometer langen Rundweg. Der Weg ist vor allem im Frühling sehr schön, im Hochsommer ist er nicht unbedingt zu empfehlen, da es kaum schattige Platzerl gibt. Ihr könnt den Weg um die Lange Lacke übrigens auch mit dem Fahrrad zurücklegen. Im Nationalpark gilt allerdings ein Weggebot, also bleibt auf den Wegen, damit sich die vielen Tiere und Pflanzen im Nationalpark auch weiterhin wohlfühlen.
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Nationalpark Neusiedler See | Nationalpark Neusiedlersee , 7142 Illmitz
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Die verlinkten Routen und Maps in diesem Artikel sind Teil einer Medienkooperation mit Bergwelten.