11 Dinge, die man im 11. Bezirk machen muss
Ab nach Simmering! Auch wenn manche jetzt vielleicht etwas skeptisch sind, versichern wir euch, dass sich eine Erkundungstour im 11. Bezirk definitiv auszahlt. Denn hier stoßt ihr auf ungeahnte Naturoasen, coole Lokale und vielfältige Unternehmungen.
Ein herzliches Hallo aus Simmering, wo es uns im Zuge unserer Bezirksserie diesmal hinverschlagen hat. Wir zeigen euch, welche Hotspots und ungeahnten Schönheiten euch im 11. Bezirk erwarten.
Concordia Schlössl
Wir starten unser Best Of der Dinge, die man im 11. Bezirk machen muss, mit einem Besuch im Concordia Schlössl. Hier dreht sich alles um die österreichische Küche – oder noch präziser: um das Wiener Schnitzel. Denn wenn es um ausgefallene Variationen des panierten Klassikers geht, ist das Concordia Schlössl die unangefochtene Nummer eins Wiens. Kreationen wie das „New Yorker Schnitzel“, mit Würsteln, Speck und Käse gefüllt und in Popcorn-Hülle rausgebacken, klingen vielleicht zunächst etwas abstrus, schmecken aber alles andere als sonderbar. Besonders heißer Tipp der Redaktion: das Karl Valentin Schnitzel. Die Füllung aus Semmelknödeln, Schinken, Käse, Erbsen und Grammeln haut selbst den letzten Schnitzel-Skeptiker*innen vom rustikalen Hocker.
>> Mehr lesen: Die besten Schnitzel in Wien
-
Concordia Schlössl | Simmeringer Hauptstraße 283, 1110 Wien
-
täglich
Wiener Zentralfriedhof
„Es lebe der Zentralfriedhof, und olle seine Toten.“ Doch anders als in den Zeilen von Wolfgang Ambros‘ Hit ist der Eintritt für alle Lebenden alles andere als verboten. So ist der Wiener Zentralfriedhof im 11. Bezirk ein überaus beliebtes Ausflugsziel. Abends bekommt der geschichtsträchtige Ort durch das Lichtermeer der unzähligen Grabkerzen eine fast schon gruselige Note und besonders die Farben des Herbstes versprühen ganz besonderen Charakter. Auf der fast 2,5 Quadratkilometer großen Fläche kann man nicht nur die Friedhofskirche zum Heiligen Borromäus mit ihrer traumhaften blauen Kuppel bestaunen, sondern zwischen den mehr als zwei Millionen Gräbern wunderbar spazieren gehen. Besonders der alte jüdische Teil des Friedhofs zeugt von historischer Bedeutung und wirkt besonders stimmungsvoll, wenn im Herbst der Nebel aufsteigt.
Viele Besucher*innen pilgern auch zu den zahlreichen Ehrengräber wie jene von Schubert, Strauss, Falco, Udo Jürgens und Beethoven. Seit einiger Zeit kann man nach dem ausgedehnten Friedhofsspaziergang außerdem auch in der Konditorei Oberlaa am Zentralfriedhof einkehren.
>> Mehr lesen: Wiener Friedhöfe, die sich gut für einen Spaziergang eignen
-
Zentralfriedhof Wien | Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien
-
täglich
Friedhof der Namenlosen
Deutlich ruhiger, dafür umso mystischer ist übrigens der Friedhof der Namenlosen hinterm Alberner Hafen. Von 1840 bis 1940 wurden jene Wasserleichen begraben, die durch einen Wasserstrudel der Donau hier angespült wurden. Bei manchen kannte man den Namen, andere sind wiederum völlig anonym, wie etwa auch das Kindergrab vom „Seppl“, dem dieser Name nachträglich gegeben wurde und dem noch heute manche Besuchende Grabgaben unters Kreuz legen. Denn obwohl die Beisetzungen der Donauleichen heute längst am Zentralfriedhof stattfinden, ist der Friedhof der Namenlosen nach wie vor gut erhaltener Gedenkort für die Opfer der Donau und zugleich ein Fleckchen Stille zwischen Hafenlärm und Donaurauschen.
-
Friedhof der Namenlosen | Alberner Hafenzufahrtsstraße, 1110 Wien
-
täglich
Baggerpark Simmering
Ganz in der Nähe geht es am Baggerpark Simmering alles andere als still zu. Hier dreht sich alles darum, gehörig Erde aufzuwirbeln – wortwörtlich, denn auf unterschiedlich schweren Baggern könnt ihr tatsächlich euren inneren Bob der Baumeister rauslassen und die Simmeringer Erde umgraben, Lärm machen und Sachen zu Schrott verarbeiten. Nach einer kurzen Einschulung geht’s auch ran an die schweren Geräte. Anmelden könnt ihr euch telefonisch für eure Viertelstunde Erwachsenensandkiste.
-
Baggerpark Simmering | Alberner Hafenzufahrtsstraße 21, 1110 Wien
Bio Feigenhof
Etwas außerhalb, aber immer noch im 11 Bezirk gelegen, befindet sich ein idyllisches Fleckchen Erde, das in unserem Bezirksguide nicht fehlen darf. Wer Ruhe sucht und zudem noch Feigen mag, ist hier genau richtig. Auf dem Hof von Frau Kujal und Herrn Thiesz dreht sich alles um die schmackhafte Frucht. Der Gastgarten ist üppig grün und herrlich entspannend für die großstadtgewöhnten Augen. Wer einen Sitzplatz ergattert, steht so schnell nicht wieder auf. Bei unserem Besuch wurde uns liebenswürdigerweise die private Gartencouch angeboten.
Es gibt in dem großzügigen Hofladen allerlei zur Verkostung und auch Gemüseraritäten und eine Feigenplantage im Glashaus zu bestaunen. Hin kommt ihr am besten von der U3-Station Simmering mit der Buslinie 73A bis zur Haltestelle Hörtengasse. Alles in allem bietet der Feigenhof einen herrlichen Tagesausflug mit Erholungscharakter. Unbedingt ein paar frische Feigen für zu Hause mitnehmen – ein optimaler Snack zwischendurch, um sich im hektischen Alltag wieder an die kleine Oase in Simmering zu erinnern. Neben tollen saisonalen Feigenprodukten gibt es im Hofladen übrigens auch Öfferl-Brot, Bio-Schafskäse und Bio-Mangalitza-Salami.
-
Der Bio-Feigenhof am Himmelreich | Am Himmelreich 325, 1100 Wien
42 – more than a café
Seit April 2018 hat auch Simmering sein erstes Hipster-Café, das mitten in der grauen Betonwüste des Geiselbergs für eine willkommene Abwechslung sorgt und vor allem eine Wohlfühloase für alle Sinne ist. Herz und Seele hinter dem Café ist Eventmanager Rudi Klein, der vormals die Getränkebars auf diversen Musikfestivals verantwortetete und nun das süße Café betreut. Hierfür setzt er auf die Kombination aus Third-Wave-Coffee und hochwertigen Produkten regionaler Lieferanten. Besonders sympathisch finden wir auch die äußerst fairen Preise. Den Umstand, dass man hier gänzlich auf Plastik verzichtet, finden wir ebenfalls toll. Zudem gibt’s jeden Tag einen frisch gebackenen Kuchen. Fazit: Ein absolut cooles Café im 11. Bezirk, das für manche längst zum Grätzliebling geworden ist.
-
42 – more than a café | Geiselbergstraße 27-31, 1110 Wien
-
MO–DO: 7.30 – 14 Uhr; FR: 7.30 – 22 Uhr
Glashausküche
Ihr wollt lieber selbst regional und saisonal kochen? Dann bekommt ihr in der Glashausküche der Familie Herret das nötige Know-how dazu. Denn hier finden regelmäßig Koch- und Einkoch-Workshops statt, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Ihr lernt in der hübschen, offenen Küche etwa, wie man fermentiert, gesund für die ganze Familie kocht oder die 5-Elemente-Küche in den Alltag integriert. Alternativ könnt ihr die Glashausküche übrigens auch für euch selbst mieten, um überschüssiges Obst und Gemüse einzukochen.
-
Glashausküche | Mitterweg 15, 1110 Wien
-
Nach Vereinbarung
boesner
Wenn ihr euch lieber auf der Leinwand austobt, dann ist die boesner-Filiale im 11. Bezirk die richtige Anlaufstelle für euch. Dort erwarten euch nämlich mehr als 26.000 professionelle Materialien vom internationalen Marktführer für Kunstbedarf. Ob Farben, Leinwände, Pinsel oder Bücher – alles, was das Kreativenherz höher schlagen lässt, gibt es hier abzustauben. Und auch einige Kuriositäten kann man hier aufstöbern, von denen man zuvor noch nicht mal gehört hat. Hinzu kommt das coole Café, in dem man vor dem Einkauf bei einem gemütlichen Frühstück, hinterher bei Kaffee und Kuchen oder den täglichen Mittagsmenüs wunderbar entspannen kann.
-
boesner Künstlerbedarf Wien | Unter der Kirche 4, 1110 Wien
-
MO, DI, DO, FR: 9.30 – 18.30 Uhr; MI: 9.30 – 19 Uhr, SA: 9.30 – 18 Uhr
Schloss Neugbäude
Wo einst der Legende nach während der ersten Wiener Türkenbelagerung von 1529 die Zeltburg Sultan Süleymans stand, steht seit der Regentschaft von Kaiser Maximilian II. ein manieristisches Schloss. Dieses geriet nach seiner Blütezeit eher in Vergessenheit, wurde großteils als Lager- und Fabrikhalle genutzt, in den 1970er-Jahren unter Denkmalschutz gestellt und erst ab 2000 teilsaniert. Heute findet man im Schloss Neugbäude eines der vielfältigsten Veranstaltungszentren Wiens. So werden in regelmäßigen Abständen Sportkurse angeboten, Lesungen abgehalten und in der Vorweihnachtszeit gibt’s natürlich einen Adventmarkt. Ein besonderes Highlight ist etwa das jährlich stattfindende Mittelalterfest.
-
Schloss Neugebäude | Otmar-Brix-Gasse 1, 1110 Wien
-
MO–FR: 17 – 0 Uhr; SA&SO: 16 – 0 Uhr
((szene)) Wien
In der Musiklandschaft gilt die Szene Wien längst als Institution. Das Line-up bilden bekannte und weniger bekannte heimische und internationale Acts. Mittlerweile liegt der Fokus dabei vor allem auf Metal mit seinen verschiedenen Unter-Genres, aber immer wieder finden sich auch Eventreihen oder andere Acts im Programm. Neben der Szene gibt’s im Elfen übrigens auch die SiMM City im Einkaufszentrum Simmering, die ein breites Programm von Konzerten über Kabarett bis zu Live-Zombie-Apokalypsen fährt, und das altbekannte Planet im Gasometer, das euch mit verschiedensten Großkonzerten versorgt.
-
((szene)) Wien | Hauffgasse 26, 1110 Wien
Gasthaus Stern
Zum Abschluss noch ein Gaumenschmaus: Das Stern genießt längst weit über die Bezirksgrenzen hinaus einiges Ansehen. Hat man in Simmering wirklich etwas gediegen zu feiern, geht man ins Stern. Warum? Das Ambiente ist urig aber aufgeräumt, die Küche ist traditionell aber gehoben. Ein Spagat, den nicht viele mit derart Schmackes aufs Parkett legen. Auf der Speisekarte findet ihr Wienerisches wie Innereien aller Art, Bruckfleisch, aber auch Tafelspitz oder Backhendl. Wir sind übrigens besondere Fans vom Vanillerostbraten. Darüber hinaus gibt’s aber auch eine wechselnde Wochenkarte und saisonale Spezialitäten vom Wild, vom Chef selbst erlegt, oder Gansl im Herbst. Wie Wein-Auswahl kann sich auch sehen lassen und der Gastgarten im Innenhof sowieso.
-
Gasthaus Stern | Braunhubergasse 6, 1110 Wien
-
MI – SO
Alle Bezirksguides:
FB-Beitragsbild: (c) Lisa Oberndorfer | 1000things