Grundlsee: das Steirische Meer
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www.grundlsee.atÖsterreich hat keinen Meerzugang, aber das hindert uns nicht daran, etwas vom Riviera-Feeling zu träumen. Alles eine Frage der Perspektive, könnte man argumentieren. Geht es nach uns, liegt in der Steiermark eben Meer in Steiermark-Edition: der Grundlsee.
Meer, Steiermark Edition
Der Grundlsee trägt den Beinamen „Steirisches Meer“, nicht etwa, weil man jenseits des Horizonts nicht das gegenüberliegende Ufer sehen kann. Von allen Seiten sieht man die anderen Ufer recht gut, außer es verstellen Felsen, Bäume oder Häuser den Blick. Zumindest ist der Grundlsee der größte See der Steiermark mit 4,22 Quadratkilometern Wasserfläche.
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Besonders tief ist der See nicht, was wieder gegen die Meer-Theorie spricht. Er kommt auf eine mittlere Tiefe von 32 Metern. Die tiefste Stelle liegt etwa 64 Meter unter der Wasseroberfläche. Vielleicht geht es hierbei einfach ums Prinzip. Die Steiermark hat deklariert, sie habe ein Meer – klingt auf alle Fälle schön. Und schön ist der Grundlsee allemal. Er ist ein Bergsee des Toten Gebirges, dessen Südausläufern ihn umringen. Das macht den Grundlsee erstens zu einem traumhaften Fotomotiv und außerdem – wir meinen: viel wichtiger – zu einem perfekten Ausgangsort für Bergwanderungen, beispielsweise zu den idyllischen Lahngangseen mit ihrem glasklaren Wasser.
Wir Menschen sind übrigens nicht die einzigen, die das Wasser des Grundlsees mit seiner Trinkwasserqualität schätzen. Es leben unter anderem reichlich Fische im Grundlsee, darunter Seesaiblinge, Forellen, Flußbarsche und Hechte. Wenn ihr euch eine Lizenz holt und an die Regeln haltet, dürft ihr am Grundlsee angeln. Auch bei Tauchern und Taucherinnen ist der Grundlsee wegen der guten Sichtverhältnisse sehr beliebt. Falls euch einmal größere Luftblasen an der Seeoberfläche auffallen, können wir euch also beruhigen: Das ist kein Seemonster.
Rund um den Grundlsee
Das steirische Meer hat man in etwa dreieinhalb Stunden umrundet auf einer Strecke von rund 15 Kilometern. Die Umrundung eröffnet viele verschiedene Perspektiven auf den Grundlsee und seine Umgebung. Die Strecke führt einerseits durch Grundlseer Ortschaften, auch vorbei am Grundlseer Friedhof, von dem aus ihr einen freien Blick auf den See habt, andererseits durch Waldstücke, vorbei an Bauernhöfen und über Forststraßen. Die Route eignet sich super zum Spazieren, aber auch als Rad- und Laufroute, wenn streckenweises Bergauf kein Problem für den Sportler oder die Sportlerin ist.
Entlang der Via Artis Grundlsee lernt ihr an sieben Stationen bekannte Persönlichkeiten kennen, für die Grundlsee ein wichtiger Ort und manchmal zweite Heimat war. Nach einer solchen Umrundung, aber auch sonst an warmen Tagen, wartet das frische Seewasser auf euch. Wie der benachbarte Altausseer See gilt der Grundlsee als eher kühl. Er kann aber im Sommer doch auf 25 Grad Celsius kommen, wenn das Salzkammergut’sche Wetter mitspielt. Im Winter friert der See regelmäßig zur Gänze zu.
In See stechen
Anders als etwa Attersee oder Wörthersee gibt es am Grundlsee nur wenige private Seezugänge. Ihr werdet also kein Problem haben ein Badeplätzchen ausfindig zu machen. Der Grundlsee ist wegen seiner Größe fürs Windsurfen, Sportrudern und Segeln geeignet. Motorbetriebene Boote sind nicht zugelassen, ausgenommen sind die Ausflugsschiffe „Rudolf“ und „Traun“, die auf dem Grundlsee ihre Runden drehen. Für Privatausflüge sind Elektroboote das höchste der Mechanikgefühle. Die wohl authentischste und romantischste Art, im Salzkammergut in See zu stechen, sind die Plätten. Sie sehen aus wie die schlichten Cousinen der Venezianischen Gondeln: langgezogen, ganz aus Holz, mit rustikalen Sitzbänken an den Seiten.
Früher wurden auf Plätten Salz, Holz und Viehfutter transportiert. Später wurden Plätten als Ausflugsboote immer beliebter. Ihr könnt Rundfahrten buchen, etwa Frühstücks- oder Vollmondfahrten, oder gleich selbst lernen, wie man eine Plätte führt. Oder ihr lasst euch mit der Plätte zu eurem Lieblings-Badeplatz führen und später wieder abholen. An sich ist die Anfahrt mit Auto oder Rad allerdings kein Problem. Es gibt mehrere Stellen am See, an denen ihr euer Auto parken und zum Seeufer hinunter gehen könnt. Gleich beim Campingplatz in Gössl am östlichen Seeufer liegt ein großzügiger Badeplatz inklusive Wasserrutsche, Umziehmöglichkeiten, Sanitäranlagen und Kiosk, an dem ihr Snacks und kühle Getränke bekommt. In der Ortschaft Archkogl liegt das Freibad Grundlsee.
Der Zugang zum Wasser ist jedenfalls an allen Stellen kostenlos. Abends könnt ihr in einem der Gasthöfe am Ufer des Sees einkehren. Wenn ihr im Juli oder August nach dem Abendessen einen romantischen Abendspaziergang entlang der Uferpromenade macht, kommt ihr vielleicht in den Genuss eines Konzerts im Musikpavillon im Grundlseer Gemeindepark. Nähere Informationen bekommt ihr bei der Gemeinde. Apropos romantisch: Nahe des Grundlsees traf Erzherzog Johann 1819 zum ersten Mal seine spätere Frau, die Postmeisterstochter Anna Plochl. Ob ihr nun Single seid, oder glücklich liiert, ob ihr alleine unterwegs seid, oder mit Begleitung: Wir glauben, der Grundlsee und seine Umgebung werden einen Platz in eurem Herzen ergattern.
Ganz in der Nähe findet ihr übrigens das berühmte Hallstatt und den Hallstätter See. Gespeist wird der Grundlsee übrigens über den Toplitzbach, der das Steirische Meer mit dem geheimnisvollen Toplitzsee verbindet.
(c) Beitragsbild | Bernhard T | Wikimedia CC BY-SA 3.0