Kurpark Oberlaa
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www.wien.gv.atWenn wir „Kurpark“ hören, denken wir automatisch an die Sommerfrischler*innen der Wiener Hautevolee, die besonders in den vorigen Jahrhunderten in Kurorten wie Reichenau und Co. residierten. Doch dafür müsste man eigentlich gar nicht raus aus der Stadt. Immerhin gibt’s in Favoriten auch einen wunderschönen Kurpark.
Im Garten von Japan bis zurück ins Barock
Der Kurpark Oberlaa liegt am Südosthang des Laaer Berges und erstreckt sich über rund 608.000 Quadratmeter. Besucher*innen können durch die unterschiedlichsten Themenbereiche und Gartenanlagen streifen, wie etwa durch den Allergiegarten, den Barocken Brunnengarten, den Japanischen Garten oder das Blumenlabyrinth. Verlaufen könnt ihr euch hier allerdings nicht, da das Labyrinth aus nur einem Weg besteht. Besonders beeindruckend sind die betretbaren Terrassen, an denen im Sommer stufenweise Wasser herabfließt. Wenn ihr euer Wasser lieber still und algig mögt, dann sitzt es sich an einem der Teiche sehr gemütlich – und noch dazu nie ganz allein. Neugierige Entenfamilien oder skeptische Schwäne machen hier ihre Runden, weil sie es gewohnt sind, von vornehmlich älteren Damen mit fragwürdig vielen Semmeln gefüttert zu werden.
Die flauschigen Anrainer
Doch das sind längst nicht alle gefiederten und haarigen Bewohner*innen des Kurparks. Mittendrin wohnen Schafe, Ziegen und seit geraumer Zeit sogar drei Alpakas in einem eingezäunten Gehege. Füttern und streicheln soll man die flauschigen Anrainer*innen zwar nicht, aber schauen tut man ja bekanntlich eh am besten mit den Augen.
Spielen, Sport und Speisen
Zwar war gerade die Rede von Nutztierrassen, aber genutzt werden sie hier zum Glück wohl nur zum Schauen und Grasen. Wenn ihr euch in der Panoramaschenke beim Haupteingang ein Schnitzel gönnt, ist es also ziemlich sicher nicht das Pobäckchen des Bruders vom kleinen Schweinchen, das ihr gerade eben noch bewundert habt. Und gut schmeckt sie auch noch, die traditionelle regionale Küche, die man euch hier auftischt.
Wer sich lieber ein Sixpack antrainieren will, anstatt sich Ripperl zu gönnen, ist im Kurpark Oberlaa ebenfalls bestens aufgehoben. Es gibt nämlich auch einige Sportanlagen, wie Ballspielplätze und einen Beachvolleyballplatz, eine Kletterwand und eine Skate-Anlage. Außerdem könnt ihr Tischfußball und Tischtennis spielen, genauso wie Schach, Mühle und Mensch ärgere Dich nicht. Oder ihr geht schaukeln. Zum Beispiel auf der 10 Meter hohen „Hoch-hinaus-Schaukel“. Für die Kleinen gibt es zudem verschiedenste Spielplätze. Im Winter lässt es sich in Oberlaa ganz wunderbar rodeln. In der Mitte des Parks findet ihr nämlich einen Rodelhügel mit einer rund 200 Meter langen Strecke.
Der Laaer Berg als Stummfilmkulisse
Wahrscheinlich fragt ihr euch schon die ganze Zeit, was ein riesengroßer Kurpark mitten im 10. Bezirk verloren hat. Das war so: Die „Wiener Internationale Gartenschau 1964“, oder kurz: WIG, im 22. Bezirk war ein so großer Erfolg, dass man eine neuerliche ausrichten wollte. Also funktionierte man das Gebiet am Laaer Berg, das früher der Ziegelherstellung unter wüstesten Bedingungen diente, zu einem Gartenparadies um. Der Erfolg blieb auch bei der „WIG 1974“ mit 2,6 Millionen Besucher*innen nicht aus. Übrigens nennen manche Anwohner*innen den Kurpark heute noch so: „Gehen wir spazieren in der WIG?“
Sie war allerdings nicht der einzige Anlass, der dem Kurpark Prominenz verlieh: Das ehemalige Ziegel-Areal diente weit vor seiner Gründung in den 1920ern als Kulisse für zahlreiche bekannte Stummfilme des Studios „Sascha-Filmindustrie“. Die Überbleibsel davon findet man heute in der „Filmstadt“ im Park. Im Sommer zollt man dieser Geschichte dort mit einem Open-Air-Kino an dem Filmteich Tribut, wo etwa 1922 die Großproduktion „Sodom und Gomorrha“ gedreht wurde.
Ihr wollt noch mehr Überraschungen im 10. Bezirk? Dann seht euch doch mal den versteckten Vergnügungspark im Böhmischen Prater genauer an. Oder folgt unserer Liste über Favoriten, in der wir euch unsere Favoriten-Favoriten vorstellen.