10 Dinge, die du über den 17. Bezirk noch nicht wusstest
Was das Rathaus mit dem 17. Bezirk zu tun hat, wieso man hier das ganze Jahr über Schneekugeln findet und am Dach einer Supermarktkette der wahrscheinlich idyllischste Eislaufplatz der Stadt ist – all das und noch viel mehr verraten wir euch hier.
Der 17. Bezirk lässt uns staunen: So ziemlich alles, was Wien ausmacht, ist hier auf die ein oder andere Art vertreten. Von Gründerzeit-Bauten bis zu Parkanlagen und kulturellen Einrichtungen: Hernals ist ein Bezirk mit vielen Gesichtern und besonderen Fakten, die für euch sicherlich neu sein werden. Wir verraten euch zehn Dinge, die ihr bestimmt noch nicht über den 17. Bezirk wusstet.
Die erste Freiluftkunsteisbahn der Welt
Wir starten gleich einmal von oben hinein in unsere Insider-Fakten über den 17. Bezirk. Und zwar mit der Eislaufbahn und dem Fussballfeld Engelmann. Für all jene, die noch nicht dort oben waren, wirft diese Location sicherlich Fragen auf. Im Sommer findet ihr auf der Freifläche am Interspar-Dach mehrere Fussballfelder. Im Winter verwandelt sich die Anlage in eine große Freiluftkunsteislaufbahn. Immer freitags gibt es eine kleine Disco mit bunten Lichtern. Die Eislaufbahn hat eine bewegte Geschichte hinter sich und wurde 1868 vom Unternehmer Eduard Engelmann für private Zwecke als Natureisbahn entworfen. Nachdem das Interesse daran groß war, öffnete er sie für die kommerzielle Nutzung. Leider waren die Winter sehr warm und dieser Umstand veranlasste den Sohn, Eduard Engelmann junior, die erste Freiluftkunsteisbahn der Welt zu entwickeln.
Dort wurde dann auch der damals elfjährige Karl Schäfer entdeckt, der später Weltmeister im Eiskunstlauf werden sollte und sieben Jahre lang unangefochten an der Weltspitze stand. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Eislaufbahn stark beschädigt und das Areal von einer Warenhauskette aufgekauft. Die Eislaufbahn blieb zum Glück erhalten und thront nun auf dem Dach des Supermarkts. Ihr habt zwar keinen spektakulären Blick auf Wien, befindet euch aber dennoch auf gleicher Höhe mit den Dächern der umliegende Häuser. Ein neuer Blickwinkel erwartet euch also allemal.
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Kunsteisbahn Engelmann | Syringgasse 6-14, 1170 Wen
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Mitte November bis Anfang März
Schneekugelmuseum und Manufaktur
Wir bleiben noch etwas bei winterlichen Gefühlen und Fakten. Wien und besonders der 17. Bezirk überrascht mit kuriosen Dingen: Das hier ansässige Schneekugelmuseum ist das einzige Museum dieser Art in ganz Europa.
Der Familienbetrieb stellt die Original Wiener Schneekugeln bereits seit über 116 Jahren her. Diese sind nicht nur auf den Weihnachtsmärkten ein absoluter Verkaufsschlager. Die Geschichte der Schneekugel geht auf Erwin Perzy I zurück. Der gelernte Chirurgieinstrumenten-Mechaniker und Erfinder entwickelte beim Experimentieren mit Kaltlicht und einer Schusterkugel mehr durch Zufall als geplant die erste Schneekugel. Für diese Idee erhielt er 1900 sogar die Ehrung des Kaisers.
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Original Wiener Schneekugelmanufaktur | Schumanngasse 87, 1170 Wien
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MO – DO
Pferdetramway
Vom Schottentor bis nach Hernals mit dem Pferd: Im Jahre 1865 wurde die erste Wiener Pferdetramway in Betrieb genommen. Sechs festlich geschmückte Wagen fuhren für die Ausflügler*innen regelmäßig zwischen den Stationen. Für die rund vier Kilometer lange Strecke benötigten sie 20 Minuten. Die ursprüngliche Remise für die Pferde im 17. Bezirk bestand aus einer Wagenhalle und Stallungen. Als die Umstellung auf den elektrischen Betrieb anstand, wurde ein größerer Bahnhof westlich der Wattgasse gebaut. Übrigens: Die Züge raus nach Neuwaldegg, beziehungsweise von dort bis zum Schottentor, haben die Nummer 43 seit dem März des Jahres 1907.
Das Jörgerbad
Wien beherbergt viele schöne Bäder zum Schwimmen und Entspannen. Doch das Jörgerbad war das erste städtische Bad in Wien, das im Jahr 2000 eine Wasserrutsche bekam. Es ist zudem Wiens ältestes Hallenbad. Grund genug, einmal vorbeizuschauen und die Kulisse auf sich wirken zu lassen. Die Freifläche im Außenbereich wurde erweitert und erfreute bereits in der vergangenen Saison Groß und Klein. Außerdem ist der Wasserspaß im Jörgerbad durch den Einbau von Rampen und Treppenliften – auch zwischen dem Frei- und Hallenbad – barrierefrei.
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Jörgerbad | Jörgerstraße 42-44, 1170 Wien
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DI – SO
Die Schrammelmusik
Als nächstes machen wir einen Ausflug in musikalische Gefilde. Wer in Wien lebt, hat sicherlich schon von der Schrammelmusik gehört, immerhin gilt sie als Wiener Volksmusik. Die Schrammelmusik ist eine für Wien ganz typische Musikgattung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Berühmt wurde diese Art der Musik dank der in Hernals lebenden Brüder Johann und Josef Schrammel. Diese gründeten 1884 das Schrammel-Quartett und erlangten damit sehr schnell Berühmtheit. Ihr findet im Schrammelpark im 17. Bezirk auch ein passendes Denkmal. 1923 wurde zudem die Schrammelgasse nach Johann Schrammel benannt.
Der Architekt vom Rathaus
Das Wiener Rathaus, von einem gewissen Friedrich Schmidt entworfen. Der Architekt stammte ursprünglich aus Württemberg in Deutschland, wurde aber im Verlauf seiner Architektur-Karriere auch Ehrenbürger der Stadt Wien und durfte sich ab 1886 Friedrich Freiherr von Schmidt nennen. Eine Gedenktafel am Stephansdom erinnert noch heute an ihn. Er etablierte neugotischen Stil und wer schon mal auf der Rückseite des Rathauses war, stand mit den Beinen auf dem Friedrich-Schmidt-Platz. Friedrich Schmidt wählte zum Leben und Wohnen – es dürfte alle aufmerksamen Leser*innen nicht überraschen – den 17. Bezirk. Seine ehemalige Villa steht in der Andergasse 8. Im Volksmund wird sie auch Bärenvilla genannt, da man durch den Eingang das Gipsmodell eines von Schmidts Schwiegersohn, dem Bildhauer Otto Jarl, geschaffenen Eisbären erkennen kann.
Der Wiener Sport-Club-Platz
Die Geschichte vom Sport-Club-Platz reicht bis ins Jahr 1904 zurück. Er ist der älteste Fußballplatz Österreichs, der noch bespielt wird und die Heimstätte des legendären Wiener Sport-Clubs. Da das Stadion etwas in die Jahre gekommen ist, sollten bereits 2020 Sanierungsarbeiten starten. Die Stadt Wien hat ein Förderung in Höhe von 5,7 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Aktuell sieht der Plan Website des Sport-Clubs vor, die Haupttribüne komplett neu zu errichten. Es tut sich also einiges im 17. Bezirk!
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Wiener Sport-Club Platz | Alszeile 19, 1170 Wien
Der Heuberg
Ihr kennt sicherlich allerhand Berge rund um Wien. Aber vom Heuberg habt ihr bestimmt noch nichts gehört, oder? Er stellt mit 464 Metern die höchste Erhebung vom 17. Bezirk dar. In der Umgebung gibt es viele Villen und schicke Einfamilienhäuser. Der Heuberg gehört zum Wiener Kahlengebirge und befindet sich nördlich vom Wienerwald. Ausblicke gibt es viele schöne und auf einen kleinen Spaziergang lädt der Heuberg allemal ein.
Der Schwarzenbergpark
Wir bleiben gleich bei einer Anregung zum Spazierengehen: Kommt mit in den herrlichen Schwarzenbergpark. Dieser wird auch gerne Dornbach Park genannt und ihr findet ihn im Bezirksteil Neuwaldegg. Er war der erste englische Landschaftsgarten Österreichs. Ein gewisser Feldmarschall und Graf namens Lacy kaufte das Areal im 18. Jahrhundert und ließ es zu einem Naturpark umgestalten. Zu damaligen Zeiten war er zudem einer der größten Lust- und Landschaftsgärten in Europa. Lacys Grabmal findet ihr nahe der Höhenstraße in einem Waldgebiet des Parks. 1958 kaufte die Gemeinde Wien den Schwarzenbergpark als Naherholungsgebiet von der Fürstenfamilie Schwarzenberg. Gut zu wissen: Der Park wird übrigens auch in unseren Spaziergängen mit öffentlichen Toiletten gelistet.
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Schwarzenbergpark | Neuwaldegger Straße , 1170 Wien
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Rund um die Uhr