Nitsch Museum
Herrmann Nitsch Museum
Waldstraße 44-46, 2130 MistelbachÖffnungszeiten
(an Feiertagen auch montags)
Letzter Einlass: 16:30 Uhr
Hereinspaziert nach Mistelbach: Die Ortschaft hat einige süße Ecken, allerdings führen alle Wege letztlich doch zum Nitsch Museum. Genau dieses haben wir uns einmal intensiv angeschaut und waren für euch vor Ort. Kommt mit auf eine spannende Museumstour!
Überraschende Perspektiven
Es ist schwer, Hermann Nitsch in Worte zu fassen. Seine Kunst spricht die Besucher*innen viel deutlicher, intensiver und eindrücklicher an, als man es hier in Textform verpacken kann. Wohl kaum jemand ist nicht schon auf Nitsch-Kunst aufmerksam geworden: Auch wenn vielleicht einige nicht den Namen des Künstlers dahinter kennen, so sind die einnehmenden und in allerlei Rot-Nuancen getauchten Bilder sowie seine zahlreichen Aktionen, welche er stets mit Eifer ausübt(e), sehr bekannt. Mittlerweile sind es seit den 60er-Jahren weit über 80 Malaktionen. Oftmals lösen sie eine gewisse Faszination und bei einigen auch Ekel aus. Doch was macht Nitsch so spannend? Er ist ein österreichischer Aktionsmaler, der das Orgien-Mysterien-Theater gründete, Ausflüge in die Welt der Bühnenwerke und Inszenierungen unternahm und sich auch an Grafiken ausprobierte. Ein kleiner Allrounder mit großen Visionen. Deren Ergebnisse werden zur Zeit auch bei der aktuellen Ausstellung Hermann Nitsch – Neue Arbeiten ausgestellt. Das größte Werk darunter ist dabei wahrlich überraschend und man benötigt etwas Zeit, um das ganze Bild zu erfassen. Es zieht die betrachtende Person wahrlich in einen Bann. Wir sind der Meinung, überraschende Perspektiven tun sich definitiv für die Besuchenden auf.
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Die Kunst wirken lassen
Bei dem Museum von Hermann Nitsch muss man sich Zeit nehmen, beziehungsweise nimmt man sie sich anfangs nicht, wird man am Ende überrascht sein, wie viel Zeit man schlussendlich trotzdem dort verbracht hat. Es gibt versteckte Räume, die entdeckt werden wollen: Treppenabgänge, die neue Einblicke in die Welt des Künstlers eröffnen, einen Video-Raum mit Ausschnitten aus vergangenen Aktionen sowie ein beeindruckendes Fotozimmer mit Stationen des Lebens von Hermann Nitsch.
Wer aufmerksam den Platz am Eingang zum Nitsch Museum inspiziert hat, dem wird vielleicht auch die Kapelle aufgefallen sein. Dort widmet Nitsch sich ganz der Musik. In Kooperation mit dem Institut für Schallforschung der Akademie der Wissenschaften werden Sinfonien des Künstlers mithilfe eines Spektrogramms visualisiert. Klingt erstmal sehr kompliziert, bedeutet im Grunde jedoch lediglich, dass einzelne Töne und deren Frequenzen bildlich in Form von Linien dargestellt werden. Wir empfehlen euch auf jeden Fall einen Besuch vor Ort, denn es gibt viel zu sehen und entdecken. Wer sich einmal mit der Kunstform beschäftigt, den lässt sie so schnell nicht wieder los.
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