Aufregende Klettersteige in Österreich
Das Wandern ist vielleicht des Müllers Lust, doch das Klettern ist mit Sicherheit noch aufregender. Österreich hat viele wunderschöne Klettersteige zu bieten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Wir zeigen euch einige von jenen, die euch besondere Herausforderungen und Adrenalinkitzel pur bieten.
Adrenalin und wunderschöne Aussicht in Kombination – das hat schon was. Klettersteige sind eine Art, diesen Mix zu genießen. Wir stellen euch aufregende Routen in Österreich vor, die ausschließlich für erfahrene Klettersteig-Bezwinger*innen geeignet sind und auf denen es jedenfalls nicht verkehrt ist, eine*n Bergführer*in mitzunehmen.
Attersee Klettersteig
Inmitten des Salzkammerguts findet man einen Klettersteig hoch über dem Attersee. Auf Kalkgestein lässt es sich von April bis Oktober auf den sogenannten Mahdlgupf klettern. Der Ausblick hinunter auf den größten zur Gänze in Österreich liegenden See ist wunderschön, aber auch den Mondsee und das Tennengebirge erblickt ihr von hier. Die Route ist mit dem Schwierigkeitsgrad D/E bewertet, wobei der Großteil B- und C-Passagen sind. Der Steig wurde allerdings oft unterschätzt, weshalb der Einstieg umgebaut wurde und nun neben zwei D-Passagen auch eine D/E-Passage enthält. Mit einer Kletterlänge von 1.200 Metern fordert er die körperliche Fitness und eure Ausdauer ganz schön heraus. Erreichbar ist der Klettersteig über den Ort Weißenbach am Attersee.
Intersport-Klettersteig Donnerkogel
Seit der Klettersteig auf den Donnerkogel hinauf eine 40 Meter lange Stahlseil-Leiter zu bieten hat, ist er sehr beliebt geworden. So sehr es in Zeiten von Instagram und Co. auch im Fotodaumen juckt, sich für ein spektakuläres Foto auf die Leiter zu stellen, solltet ihr beachten, dass der Klettersteig nicht für Anfänger*innen geeignet ist. Auch der Intersport-Klettersteig erfordert gute Ausdauer, aber auch Schwindelfreiheit und Klettergeschick. Wenn ihr all das mitbringt und möglichst schaut, dass ihr die Ersten auf dem Klettersteig seid – es bilden sich immer wieder Staus –, dann können wir diese Route empfehlen. Die Schwierigkeit der Tour liegt zwar überwiegend bei B, allerdings passiert ihr ein paar C und zwei C/D-Stellen, die nicht ohne sind. Ihr habt während des Kletterns einen tollen Ausblick auf die Umgebung – hinunter auf die Gosauseen, hinüber zum Dachstein und hinüber nach Salzburg. Der Klettersteig ist von Juni bis Oktober begehbar. Ihr erreicht den Einstieg entweder per Wanderung vom Gosausee aus oder per Seilbahn und kurzem Fußmarsch.
Bella Vista Klettersteig
In den Nockbergen bei der Ankogelgruppe wird gehalten, was der Name der Route verspricht: ein wundervolles Panorama für eher erfahrene Kletterer und Kletterinnen. Der Schwierigkeitsgrad C/D lässt sich mit Übung bezwingen, da er sehr gut gesichert ist. Mit einer Dauer von etwa 2,5 Stunden plus etwa 3,5-stündigem Auf- und 2,5-stündigem Abstieg verlangt euch dir Tour aber durchaus Kraft und Konzentration ab. Seit die Reißeckbahn, die euch früher bis zur Bergstation gebracht hätte, den Betrieb eingestellt hat, müsst ihr euch den Einstieg per Wanderung über die Roßalmscharte verdienen. Die gute Nachricht: Es sind seitdem wesentlich weniger Sportler*innen hier oben unterwegs. Im Juli, August und September ist die Route für Kletterbegeisterte besteigbar.
Kristall Klettersteig
Dieser Klettersteig zählt zurecht zu den schwierigsten Klettersteigen Österreichs. Mit überhängenden Leitern und glatten, steilen Wänden hat er es in sich. Die anspruchsvolle Route garantiert Nervenkitzel und ist nur für wirklich erfahrene Sportler*innen mit guter Ausdauer und Schwindelfreiheit geeignet. Der Steig wird mit der Schwierigkeit E bewertet und ist ausschließlich von Juli bis September begehbar. Es gibt nur zwei leichtere mit A/B bewertete Stellen und ebensoviele Rastplätze, die euch eine Verschnaufpause bescheren können. Auf dem Weg nach oben habt ihr eine grandiose Aussicht auf das Kitzsteinhorn und den Johannisberg. Ihr erreicht den Klettersteig von Uttendorf aus. Entweder ihr nehmt von dort aus die Seilbahn hinauf oder ihr wandert zum Einstieg.
Klettersteig Stuibenfall
Für ausdauernde Anfänger*innen geeignet ist der Klettersteig beim eindrucksvollen Stuibenfall. Er ist mit Schwierigkeitsgrad C bewertet, bietet euch aber auch einige A- bis B-Stellen zum Ausrasten. Die pittoreske Route und die exzellente Anlage mit vielen Klammern machen diesen Steig zu einer optimalen Wahl. Hat man erst den etwas unruhigen ersten Teil bezwungen, so wird man mit einem Finale direkt am Wasserfall inklusive Seilbrücke belohnt. Erreichbar ist der Steig über den Ort Umhausen, wo man den Schildern zum Wasserfall – Ötzidorf und dessen Parkplatz folgt. Begehbar ist die Strecke von Mai bis Oktober.
Klettersteig Saulakopf
Im Vorarlberger Rätikon hat man die Chance auf einen grandiosen Panoramablick vom 2.517 Meter hohen Saulakopf aus. Die Tour nimmt etwa einen halben Tag in Anspruch. Auf der mit D bewerteten Kletterstrecke verbringt ihr etwa zwei Stunden. Primär verläuft der Klettersteig aber mit der Schwierigkeit C/D- und C. Nach eurer Kletterpartie empfehlen wir, in der Heinrich-Hueter-Hütte einzukehren. Ihr erreicht den Einstieg per Fußmarsch von der Bergstation der Lünerseebahn aus. Ihr könnt aber alternativ auch ein vom Gasthof Rellstal aus hinauf wandern. Die Route ist von Juni bis Oktober begehbar.
Ihr bleibt lieber am Boden? Dann haben wir hier 100 Dinge, die man in Österreich machen muss. Auch Klettersteige, die sich für den Einstieg eignen, haben wir für euch herausgesucht.