Schnorcheln in der Traun

Viktoria Klimpfinger Vom 11.06.2019
In Neoprenanzug und Taucherbrille durch den brausenden Fluss!
Scuben Flussschorcheln Traun

Dieser Artikel ist im Juni 2019 entstanden. Alle geschilderten Situationen beziehen sich auf diesen Zeitraum.

Einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen ist uns irgendwie zu langweilig. Also haben wir uns in unsere schicksten Neopren-Anzüge geschmissen und sind in der Traun Flussschnorcheln gegangen:

Scuba libre

Scuben heißt das, wenn man sich mit Flossen, Schwimmbrille und Schnorchel flach aufs Wasser legt und sich flussabwärts treiben lässt. Na gut, ein bisschen selbst mit den Füßen wedeln müsst ihr doch. Aber das lernt ihr auch ohne Taucherfahrung in der Einführung, die vor der eigentlichen Schnorcheltour in einem stehenden Gewässer stattfindet. Und wenn euch euer Guide dazu anhält, in eure Taucherbrille zu spucken, ist das übrigens kein fieser Schmäh: Es hilft wirklich dagegen, dass die Brille im kalten Wasser nicht anläuft. Alter Tauchertrick. Oder so.

Scuben Österreich
(c) Katharina Tesch | 1000things

Schnorcheln für Neulinge

Wenn ihr dann genügend geübt habt, wie ihr mit der richtigen Haltung durchs Wasser gleitet, doch mal unter die Oberfläche abtaucht und danach Wasser aus eurem Schnorchel pustet, dann seid ihr bereit für einen Sprung in den Fluss. Und das meinen wir jetzt ganz wörtlich: Zu Beginn hüpft ihr erst mal von einem Felsvorsprung ungefähr drei Meter in die Tiefe – und dann geht’s auch schon los. Die Tauchschule Atlantis Qualidive bietet vier verschiedene Schnorchel-Touren an. Wir waren mal so optimistisch und haben die Sport-Version ausprobiert.

Scuben Traun
(c) Katharina Tesch | 1000things

Lasst euch einfach treiben …

Zuerst schwimmt ihr in kühlem, klarem Quellwasser und seht immer wieder überraschte Unterwasser-Bewohnende, die sich wahrscheinlich über diese seltsamen Fische wundern, die über sie hinwegschweben mit Stangen, die aus ihren Kiemen ragen. Ja, das könntet ihr sein! Neben den verschiedenen Fischarten sind es vor allem die amerikanischen Flusskrebse, die uns mit ihren Scheren immer wieder zuwinken. Oder den Finger zeigen. So gut kennen wir uns mit Krebsen auch nicht aus. Wie uns unser Guide Peter bei einem kurzen Päuschen am Flussrand erzählt, wurden diese Krebse eingeschleppt. Daher haben sie keine natürlichen Feinde in der Traun. Weil sie so viele sind, schnappen sie den ortsansässigen Flossentieren die Nahrung weg.

… aber weicht zumindest den Steinen aus

Wir strampeln mit unseren künstlichen Flossen weiter stromabwärts. Ab und zu kommen wir an kleinen Buchten vorbei und tauchen sogar unter Wasserfällen durch – oder eher zu früh mitten im Wasserfall auf und suchen hektisch das Weite. Manchmal geht’s auch durch Stromschnellen, bei denen es sehr wichtig ist, sich flach zu machen und den Kopf vor Kollisionen mit Steinen zu schützen. Strampeln müssen wir dann nicht mehr: Der Fluss reißt uns gnadenlos mit. Ein einzigartiges Erlebnis!

Nicht schlecht, Herr Hecht!

Schließlich mündet das Quellwasser in das warme Wasser des Flusses. Hier ist die Sicht zwar nicht mehr ganz so gut, aber dafür zieht uns der Strom aktiver mit. Wenn man Glück hat, sieht man – wie in unserem Fall – sogar einige Hechte. Das ist dann aber leider auch schon das Ende der Tour, deren reine Schnorchelzeit ungefähr eine Stunde beträgt. Ein paar Minuten noch steil durch den Wald bergauf und ein Auto bringt uns zurück zur Tauchschule. Falls ihr den Tauchschein besitzt, könnt ihr hier übrigens auch Flusstauch-Kurse machen. Wie gut die Sicht unter Wasser ist, kommt allerdings immer auf die Aktivität des nahen Wasserkraftwerks an.

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(c) Beitragsbild | Katharina Tesch | 1000things