Die schönsten Ausflugsziele am Wiener Stadtrand – Teil 2
Wenn an freien Tagen der ganze Alltagsstress endlich einmal von euch abfällt und ihr Zeit habt, neue Pfade in Wien zu erkunden, seid ihr hier richtig. Wir präsentieren euch den zweiten Teil der schönsten Ausflugsziele am Wiener Stadtrand, die euch Abwechslung garantieren und einen Kurzurlaub in der eigenen Stadt für alle Sinne möglich machen.
Entdeckt mit uns neue Ecken unserer Lieblingsstadt! Wir zeigen euch, wo ihr mit euren Lieben einen spannenden Tag verbringen könnt. Nach Teil 1 haben wir eine Fortsetzung der schönsten Ausflugsziele am Wiener Stadtrand für euch.
Durch Stammersdorf spazieren
Den Anfang unserer Übersicht über Ausflugsziele am Wiener Stadtrand macht Stammersdorf – der perfekte Ort für alle, die ihre Spaziergänge gerne mit dem einen oder anderen Gläschen Wein verbinden und dabei auch noch von der Wiener Naturkulisse profitieren wollen. Stammersdorf zählt immerhin neben Nußdorf, Grinzing und Sievering zu den besten Heurigen-Grätzln der Stadt. Zum Hinkommen nimmt man am besten die U6 oder S-Bahn bis zur Station Floridsdorf, von wo aus man mit dem Bus 228 direkt bis zur Kellergasse kommt. Auch die Straßenbahn 31 führt vom Schottenring bis nach Stammersdorf. Lasst euch treiben und seid spontan, wo und ob ihr einkehren wollt. Immerhin reihen sich doch Buschenschenken und Heurigen aneinander. Ambitionierte Spaziergänger*innen können außerdem den Stadtwanderweg 5, der bis auf den Falkenberg (Bisamberg) führt, einplanen.
Im Winter haben zwar deutlich weniger Heurige ausg’steckt, aber einige doch noch. Welche genau das sind, erfahrt ihr auf der Website des Weinortes Stammersdorf.
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Stammersdorf | Stammersdorfer Kellergasse, 1210 Wien
Radeln und Schlemmen im Burgenland
Habt ihr am Wochenende mal ein wenig mehr Zeit und so richtig Lust auf Open-Air-Abenteuer? Dann schmeißt das Fahrrad ins Auto oder steigt mit eurem Bike in den Zug Richtung Burgenland. Zugegeben: Das liegt schon ein Stückerl weiter weg vom Wiener Stadtrand, lohnt sich aber definitiv. Denn auf über 2.500 Kilometern strampelt ihr hier auf vielfältigen Fahrradrouten an wunderschönen Schätzen vorbei. Erkundet im Mittelburgenland sanfte Hügellandschaften oder den B42 Waldquellenradweg durch den Naturpark Landseer Berge. Was wir euch auch empfehlen können: Macht einen Abstecher zum Oktaeder. Von diesem Aussichtspunkt inmitten der Hügel des Rosaliengebirges bekommt ihr einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Region. Euch knurrt schon der Magen am Sattel? Zahlreiche gemütliche Lokale mit umfassender Speisekarte – von traditioneller Küche über vegane Speisen bis hin zu saisonalen Schmankerln – warten entlang der Radwege auf euch. Und falls euch nach der Radtour der Rückweg nach Wien zu weit ist, könnt ihr ganz einfach in einer der vielen außergewöhnlichen Unterkünfte im Burgenland die Gastfreundschaft genießen: Nächtigt also einfach mal in einem Tiny House oder quartiert euch in die Burgzimmer der Ritterburg Lockenhaus ein. So habt ihr bestimmt noch nirgends übernachtet.
Die geheime Kletterwand erkunden
Kletterfans aufgepasst! Mit der Mizzi-Langer-Wand haben wir einen Geheimtipp für euch, der in unserem Artikel über Ausflugsziele am Wiener Stadtrand nicht fehlen darf. Benannt nach der Skipionierin Marie Langer-Kauba (1872-1955), befindet sich die Kletterwand am Südhang des Zugbergs über der Kaltenleutgebner Straße im 23. Bezirk. Die Besonderheit der Mizzi-Langer-Wand liegt darin, dass sie aus den Felsen des einstigen Rodauner Steinbruchs besteht. Auf bis zu 40 Metern Höhe ist hier Kletterspaß in den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden möglich. Wer sich selbst dem Adrenalinkick stellen möchte, kann öffentlich mit den Bussen 60A bis zur Haltestelle Willergasse/Schule anreisen, oder mit dem Auto am Parkplatz bei der Schule Santa Christiana parken.
Die Jubiläumswarte erklimmen
Wien von oben ist immer eine gute Idee! Wenn es das Ganze dann auch noch völlig unentgeltlich und in Verbindung mit einer feinen Wanderung gibt, finden wir das viel zu gut, um es euch in unserer Auflistung der schönsten Ausflugsziele am Wiener Stadtrand vorzuenthalten. Die Jubiläumswarte im 16. Bezirk auf dem Gallitzinberg am westlichen Stadtrand von Wien ist die perfekte Möglichkeit für einen Abstecher ins Grüne und einen Perspektivenwechsel, verbunden mit Picknick und einem fantastischen Rundumblick über das Wiener Stadtgebiet. Wind im Haar und Lächeln im Gesicht sind hier garantiert und Wien zeigt sich einmal mehr von seiner schönsten Seite. Wer die Jubiläumswarte erklimmen möchte, nimmt am besten die Busse der Linie 46A oder 46B bis zur Haltestelle „Feuerwache am Steinhof“ oder „Savoyenstraße“ und genießt den etwa 20 minütigen Fußweg bis zur Warte. Außerdem gibt’s in der Umgebung mit den Bunkern noch spannende Wiener Geheimnisse zu entdecken.
Bei schlechter Wetterlage und im Winter ist die Jubiläumswarte gesperrt.
Johann-Staud-Straße 80, 1160
Lainzer Tiergarten
Gerade ist man noch in der dicht bebauten Stadt, und schwupps – steht man schon Aug‘ in Aug‘ mit einer zürnenden Wildschweinmama. Gut, ganz so alltäglich sind handfeste Auseinandersetzungen mit frei laufenden Paarhufern im Lainzer Tiergarten auch wieder nicht, aber man könnte sich schon mal über wen Weg laufen. Man kann sich aber bei einer Fläche von gut 2.450 Hektar auch herrlich aus dem Weg gehen. Der Lainzer Tiergarten ist ein idyllisches Fleckchen Erde im Westen von Wien. Das wussten schon die Habsburger: Kaiser Ferdinand I. machte das Gebiet 1561 zum kaiserlichen Jagdrevier, das es bis 1918 blieb.
Franz Joseph ließ hier die Hermesvilla für Kaiserin Sisi errichten, das Areal wurde weniger zum Jagen und mehr zum Lustwandeln genutzt. Die prunkvolle Villa und der penibel gepflegte Park rundherum wirken im Vergleich zum wild wuchernden Wienerwald ein bisschen so, als hätte jemand mitten drin ein falsches Puzzle-Teil falsch eingesetzt. Heute gehört die Hermesvilla zum Wien Museum und gibt Einblicke in ihre eigene Geschichte und die ihrer Bewohner*innen. Wer lieber an der frischen Luft bleibt, sollte beim Nikolaitor starten und dann zum sogenannten Wienblick wandern. Denn hier ist der Name Programm: Der Wald teilt sich allmählich zur Wiese und öffnet den Blick auf die ganze Stadt. Wenn ihr die Kinnlade wieder aufgesammelt habt, könnt ihr sie anschließend etwa beim urigen Rohrhaus mit bodenständigem Essen und kühlen Getränken füllen, bevor es weiter zur Hubertuswarte geht.
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Lainzer Tiergarten | Hermesstraße, 1130 Wien
Hermannskogel
Von Hermes zum Hermann – oder so. Eine passendere Überleitung ist uns einfach nicht eingefallen, immerhin müssen wir ja auch vom Lainzer Tiergarten zum Hermannskogel einige Bezirksgrenzen überwinden. Ein paar Dinge haben die beiden Ausflugsziele aber doch gemeinsam: den herrlichen Wienerwald. Und eine Aussichtswarte. Und die Habsburger! Der Hermannskogel ist mit seinen 542 Metern über der Adria der höchste Punkt von Wien, also gleichsam der Großglockner des Wiener Beckens – süß! Ihr könnt ihn entweder vom Parkplatz Cobenzl aus oder von der anderen Seite über den Stadtwanderweg 2 erwandern. Übrigens verläuft die Landesgrenze zwischen Wien und Niederösterreich etwa 150 nördlich vom Gipfel. Hier befindet ihr euch also wortwörtlich direkt am Stadtrand. Oben angekommen belohnt euch die Habsburgwarte mit einem herrlichen Blick auf Wien und das Gasthaus Agnesbrünnl mit einer anständigen Wanderjause. Ein besonderes Schmankerl: An jedem ersten Wochenende im Monat gibt’s Schweinsbraten frisch aus dem Ofen und als Beilage Zither-Klänge von Hans Haslinger. Gmiadlich!
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Hermannskogel | Hermannskogel, Wien
Kahlenbergdorf
Der D-Wagen bringt euch ganz gemütlich bis zur Endhaltestelle nach Nußdorf. Von dort geht’s über einen wunderbaren Spazierweg an der Donau entlang zu einem der schönsten Ausflugsziele am Wiener Stadtrand. Das Kahlenbergdorf am Fuße des Leopoldbergs. Wer sich nun über die Namensgebung des Stadtteils wundern mag, so kommt diese daher, dass der Leopoldsberg bis 1693 Kahlenberg hieß. Das Kahlenbergdorf zählt heute zur Gänze zu Döbling, war jedoch bis 1891 eine selbstständige Gemeinde. Spaziert durch die süßen Gassen, besichtigt die Pfarrkriche und kehrt in einem der süßen Heurigen ein. Für alle Sportlichen ist außerdem der Aufstieg zum Kahlenberg über die steilen Serpentinen des Leopoldbergs ein heißer Tipp. Mehr Wandertipps findet ihr in unserem Artikel über die Wiener Stadtwanderwege.
Weitere entlegene Ausflugsziele gesucht? Wir verraten euch 10 Orte, an denen man in Wien noch nie gewesen ist.
Facebook-Beitragsbild: (c) Marie Amenitsch