Tropfsteinhöhle Katerloch
Öffnungszeiten
täglich begehbar
ausschließlich nach telefonischer Voranmeldung
Kontakt & Info
www.katerloch.atNahe Weiz in der Steiermark liegt Österreichs tropfsteinreichste Schauhöhle. Nirgendwo sonst könnt ihr so viele Stalagmiten, Stalaktiten und Stalagnaten bewundern wie hier. Benannt ist das noch recht unbekannte Naturjuwel nach dem Eulenkater – manchen vielleicht eher als Waldkauz bekannt –, dem ihr mit etwas Glück am Beginn der Führung begegnet. Der Besuch der Tropfsteinhöhle Katerloch ist übrigens unabhängig von jeder Witterung möglich und eignet sich hervorragend als Schlechtwetter-Programm.
Anreise zur Entdeckerhöhle
Ab Weiz trennen euch nur wenige Autominuten von der Höhle. Über einige Serpentinen gelangt ihr zum Schotterparkplatz nahe des Eingangs. Etwa 200 Meter den Hügel hinauf gelangt ihr zum aufgeschütteten Plateau vor dem klaffenden Höhlenportal. Das alte, kleine Häuschen ist die ehemalige Forschungsstätte, die vom Ehepaar Hermann und Regina Hofer errichtet wurde. Die beiden forschten von 1950 bis in die 1980er in der Höhle, und durchbrachen im Alleingang die Zugänge zu den einzelnen Höhlenabschnitten. Immer wieder werdet ihr im Zuge der Führung ins Staunen darüber geraten, was zwei Menschen alles möglich machen konnten.
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Glücktief!
Die ersten Meter nach dem mächtigen Höhlenportal begleiten euch noch die letzten Sonnenstrahlen. Schon nach kurzer Zeit erreicht ihr das ein Highlight dieser Führung: den Atlas, ein Stalagnat, oder auch Sintersäule genannt, mit einem Umfang von 46 und einer Höhe von 22 Metern. Er gehört zu den größten in ganz Europa. Zum Vergleich: ein Tropfstein mit etwa 40 Zentimetern Durchmesser ist etwa 2.500 Jahre alt. Wie alt der riesige Atlas tatsächlich ist, kann man sich deshalb nur schwer vorstellen. Auch faszinierend sind die orange-schimmernden Kalkvorhänge, die euch in dieser Höhle häufig begegnen werden.
Immer weiter werdet ihr von einem oder einer der findigen Guides in die Höhle geführt. Dazu gehört übrigens auch das Hinunterklettern äußerst steiler Treppen, und das Durchqueren von schmalen Gängen. Kindern wird diese Führung erst ab einem Alter von acht Jahren empfohlen und eine gewisse Grundfitness ist aufgrund der über 400 Stufen allen Besuchenden empfohlen. Außerdem solltet ihr auf festes Schuhwerk und warme Kleidung achten, da in der Tropfsteinhöhle Katerloch konstante fünf Grad Celsius herrschen. Für das Anhalten am metallenen Geländer während des Gehens solltet ihr am besten Handschuhe mitbringen, aber notfalls könnt ihr vor Ort welche ausleihen. Schwere Taschen lasst ihr am besten im Auto zurück, damit ihr euch möglichst frei bewegen könnt.
Die Fantasiehalle
Weiter unten erreicht ihr schließlich die Fantasiehalle, einen 10.000 Quadratmeter großen Saal voller Tropfsteine. Der regelrechte Urwald an versteinerten, märchenhaften Figuren, allerlei glitzernder Kristallsäulen und dem immer wieder bläulich hervorblitzenden Schöckelkalk, lädt zum Verweilen und Bewundern ein. Es ist nur schwer in Worte oder Bilder zu fassen, was ihr hier zu sehen bekommt.
Wer genau schaut, beginnt auch bald verschiedenste Formen zu erkennen, denn die Fantasiehalle trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Vom Tropfstein in Teddybär-Form über den an der Wand thronenden Buddha bis hin zu frechen kleinen Gartenzwergen könnt ihr hier verschiedenste Gestalten entdecken, die euch in den Sinn kommen. Die weitere Führung bringt euch zum imposanten, alabasterweißen Denkmalstein. Übrigens versuchte in den 1950er-Jahren ein wohlhabender, amerikanischer Besucher vergeblich diesen Stein zu kaufen.
Das Seeparadies
Gegen Ende eurer Entdeckungstour erreicht ihr das Seeparadies. Weit unten in der Höhle erstrecken sich mehrere, kristallklare Gewässer. Das stehende Wasser in den steinernen Becken ist so rein, dass ihr durch das leicht smaragdgrüne Schimmern bis an den Grund sehen könnt. Einer der Seen erstreckt sich sogar über 30 Meter hinweg durch das Kalkbecken.
Nach diesem letzten Naturschauspiel und den 135 Metern Tiefe, die ihr zurückgelegt habt, werdet ihr wieder aus den Untiefen und ihren verwinkelten Gängen geführt. Rund zwei Stunden dauert der Besuch der Höhle und ihr erfahrt dabei allerlei Wissenswertes über die spannende Geschichte der Erschließung. Führungen durch die Tropfsteinhöhle Katerloch gibt’s nur mit telefonischer Voranmeldung.
Noch mehr Höhlenabenteuer könnt ihr auch in Niederösterreich genießen. Außerdem haben wir einiges an Inspiration für euren Urlaub auf Lager, auf unserer Sommer-Dahoam-Seite.
(c) Beitragsbild | Magdalena Mösenlechner | 1000things