Um die wildromantische Atmosphäre des Grand Canyon genießen zu können, müssen wir erst nicht auf die andere Seite des Globus fliegen. In Tirol liegt mitten im Karwendel, etwa eine halbe Stunde von Innsbruck entfernt, das Vomper Loch versteckt, das seinem Namen als „Tirols Grand Canyon“ alle Ehre macht. Als Seitental des Inntals schlängelt sich die Schlucht rund zehn Kilometer durch spektakuläre Felswände und zählt zu den abgeschiedensten und unberührtesten Winkeln des Bergmassivs.
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Bergwelt trifft Karibik
Vorne weg: Die Gegend ist ein Schutzgebiet von „NATURA 2000“, also verhaltet euch bei eurem Besuch bitte dementsprechend, bleibt auf den ausgeschilderten Wegen und geht respektvoll mit der Natur um. Vor Ort herrscht strengstes Bade- und Grillverbot! Um das Vomper Loch zu durchwandern, braucht ihr auf jeden Fall Ausdauer, Trittsicherheit und gute Schuhe. Ein besonderes Highlight sind hier allerdings nicht allein die bis zu 1.400 Meter hohen Felswände, sondern auch der Vomper Bach zu euren Füßen macht einiges her. Sein Wasser strahlt an manchen Stellen, den sogenannten Gumpen (beckenartige Kaskaden), in einem so leuchtenden Türkis, dass es beinahe kitschig aussieht.
Vielfältige Streifzüge
Es gibt verschiedene Ausgangspunkte für einen Streifzug durch das wilde Vomper Loch. Wer nicht unbedingt das ganze Tal durchqueren möchte, kann seine Tour bei der Busstation „Vomperloch“ im Ort Vomperbach starten. Von hier aus dauert die Wanderung – erst über eine Nebenstraße, danach auf einem steilen Steig – nur etwa eine Stunde. Dann erreicht ihr die Bachfassung des dortigen Elektrizitätswerks, das umweltfreundlichen Strom produziert. Beim Anblick des türkisblauen Beckens will man am liebsten direkt hineinspringen. Aber Achtung, das Baden ist hier streng verboten! Der Wasserstand im Bachbett kann aufgrund des Kraftwerkbetriebs in Sekundenschnelle plötzlich ansteigen. Außerdem ist das Wasser mit etwa sieben Grad ziemlich kalt.
Verdiente Schmankerln
Zur Stärkung bietet sich auf dem Rückweg noch ein Stopp beim Gasthaus Karwendelrast an. Diejenigen, die nach so viel Schlucht- noch etwas Bergluft schnuppern wollen, können auch rund zwei Stunden weiter bis zur Ganalm, der urigsten aller Karwendel-Almhütten, marschieren und sich einen wohlverdienten Kaiserschmarren gönnen.
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(c) Beitrags- und Facebook-Bild | benjamin.k89 | Instagram