Wilhelminenberg
Wenn die Wiener „Bergsteigen“ sagen, reden sie meistens vom Spazierengehen am Kahlenberg. Also keine Angst: Auch der Wilhelminenberg ist kein spitz aufragender 3.000er, sondern ein wunderbares Ausflugsziel für verträumte Sonntagnachmittage.
Wandern und flanieren auf Wiener Art
Während die Hochgebirgsösterreicher*innen aus dem Westen sich immer noch den Bauch vor Lachen über das Wiener Becken und seine Pseudo-Berge halten, flanieren wir durch laubduftende Waldwege und Weinberge. Ja, flanieren, richtig gelesen. Denn so 1950 diese Art der gekünstelten Fortbewegung auch ist, so kann man bei einem fast schon royalen Ausblick über Wien einfach nicht anders. Am liebsten würden wir unsere Monokel auf die Augen drücken und mit unserer Taschenuhr jonglieren. Aber das ginge wahrscheinlich zu weit. Und würde auch nur zum brav gestutzten Schlosspark des Hotels Schloss Wilhelminenberg passen. Im angrenzenden Wald würden uns wahrscheinlich ein paar Gangster-Eichhörnchen aus Problemnagerfamilien überfallen und unsere Taschenuhr für ein paar Gramm Haselnüsse versetzen.
Picknick mit Blick auf die Stadt
Aber Spaß und irrationale Angst vor Nagern mit Aggressionsproblem beiseite: Für uns ist der Wilhelminenberg ideal für eine kurze Stadtflucht – mitten in der Stadt. Im Westen Wiens, im 16. Bezirk, ragt er auf. Immer wieder ist er einen Nachmittagsausflug oder einen Morning Walk wert.
[dynacon-space]
Vorbei am alten Mausoleum und zwischen Weinstöcken wieder Richtung Stadt läuft hier nämlich auch der Stadtwanderweg 4a durch. Dann noch ein Gläschen Wein von den Winzer*innen nebenan, ein tiefer Seufzer, ein Blick in die Ferne und schon kann man das oligatorische „Schön hamma’s“ nicht mehr zurückhalten.
Weingläser zwischen Weinstöcken
Besonders in Sachen Wein sitzen ihr am Wilhelminenberg direkt an der Quelle. Etwas versteckt, aber dadurch umso idyllischer, liegt das Weingut Leitner. Biegt ihr von der Wilhelminenstraße auf den Stadtwanderweg ein, zeigt euch ein eigenes Schild den Weg dorthin. Die Weine sind hier ausgezeichnet. Wo süffeln sich die Achterln authentischer als zwischen Weinstöcken, während wir beobachten, wie sich die abendlichen Sonnenstrahlen langsam über Wien senken?
Das findet übrigens auch der Bürgermeister unserer Herzen und Spritzwein-Experte Michael Häupl. Einer seiner Lieblingsplätze für den Weingenuss ist die Terrasse vom Hotel Schloss Wilhelminenberg. „Wenn Leute fragen, wo der Wein wächst, den wir da trinken, sage ich: da unten!“, sagt Häupl im Interview mit 1000things.
Blick auf Wien
Habt ihr den Gipfel des Wilhelminenbergs trotz weinschwangerer Trinkpausen erst einmal erklommen, müsst ihr noch die 183 Stufen der Jubiläumswarte hinaufgehen – schon habt ihr einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. An klaren Tagen könnt ihr im Süden bis zum Schneeberg sehen. Ein Ausflug, der sich für alle Sinne lohnt!
Mehr Wanderungen in und rund um Wien gefällig? Dann folgt unserer Liste und verpasst kein Update mehr. Was ihr in der Hauptstadt sonst noch alles anstellen könnt, verraten euch unsere To Dos.